Episode Summary

Die dunklen Seiten der weiblichen Seele zeigen sich auch manchmal bei Müttern.

Welche Gewalthandlungen verüben Frauen und wie geht die Gesellschaft damit um? Obwohl Frauen generell „Opferstatus“ haben, übersieht man leicht, dass auch sie Gewaltpotential in sich tragen. Sie können zu Beziehungstäterinnen werden und unterschiedliche Gewalttaten an ihren Kindern verüben. Dr.in med. Sigrun Roßmanith, seit 42 Jahren Psychiaterin und Psychotherapeutin, ist seit fast 25 Jahren Strafgerichtsgutachterin mit Schwerpunkt Gewalt und Sexualdelikte: „Frauen sind die besseren Mörder, sie sind kreativer.“ Wir erfahren, dass in jedem/jeder eine Täter: in steckt, wobei die Domäne der weiblichen Gewalt nicht körperlich, sondern psychisch und emotional ist. Roßmaniths neues Buch „Täterin“ versucht den Blickwinkel von uns Frauen zu erweitern, es bringt Licht ins Dunkel von Tabuthemen, um uns in eine neue Achtsamkeit zu führen. Roßmanith, selbst dreifache Mutter, beleuchtet klar die Sehnsucht aller Frauen nach Anerkennung und Liebe und zeigt auf, was mangelnde Wertschätzung, Kränkung und Missachtung auszulösen vermögen. 

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INFO:

Dr. Sigrun Rosmanith

https://www.sigrunrossmanith.at

https://www.youtube.com/@SigrunRossmanith

Sachbuch Springerverlag „Täterin – Gewalt- und Sexualstraftaten von Frauen“

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Ca. 1 % der Gesamtbevölkerung eines Landes ist von einer Autismus-Spektrum-Störung betroffen. Klare Ursachen gibt es nicht.

Um Autismus – vermutlich eine genetische Erkrankung – früh erkennen zu können, braucht es lückenlose Diagnostik. Mag.a Sandra Graf, BA, vom Dachverband der österr. Autistenhilfe, hat sich auf genau diese spezialisiert. Die Psychologin widmet sich der klinisch-psychologischen Diagnostik von Autismus-Spektrum-Störungen und spricht in diesem Podcast entwaffnend klar, worum es bei dieser Erkrankung geht. Früherkennung kann bereits im ersten Lebensjahr eines Kindes erfolgen. In der frühen Entwicklung des Kindes sind eindeutige Kriterien festzustellen, bevor man zu einer Diagnose kommt. So nehmen betroffene Kinder wenig oder gar keinen Blickkontakt mit ihren Bezugspersonen, auf, zeigen kein soziales Lächeln, formen keine Laute mit Bezugnahme auf ihr Gegenüber, sprechen mit 16 Monaten keinerlei einzelne Worte. Mutmaßungen über die Ursachen sind vielfältig. Graf gibt Einblick in eine Welt, die anders ist, als wir sie uns vorstellen. 

INFO:
Mag.a Sandra Graf, BA, Dachverband der österr. Autistenhilfe
www.autistenhilfe.at

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Weltweit kommt jedes 700. Baby mit Down-Syndrom zur Welt. Welche Herausforderungen stellt uns Trisomie21?

Heute, am 21.3. 2023, begegnen wir uns am Welt-Down-Syndrom-Tag. Seit 2012 wird dieser Tag offiziell von den Vereinten Nationen anerkannt und in Österreich sowie Deutschland gefeiert. Trisomie21, wie das Down-Syndrom auch genannt wird, ist eine chromosomale Zufallserscheinung, die sowohl vor der Geburt als auch unmittelbar nach der Geburt Eltern betreffen kann. Was das Down-Syndrom ist, wie betroffene Eltern damit umgehen können, welchen Herausforderungen wir zum Thema Inklusion in unserer Gesellschaft gegenüberstehen, bespreche ich mit Fr. Dr.in Karin Lebersorger, klinische Psychologin und Psychotherapeutin als auch eine der engagiertesten Botschafter:innen zur Down-Syndrom-Thematik. Karin J. Lebersorger unterstreicht die Wichtigkeit des Raum-Gebens für Betroffene, Angehörige und Therapeut:innen bzw. die gesamte Gesellschaft. Sie unterstreicht die Wichtigkeit der Infrastruktur, die Menschen mit Down-Syndrom benötigen, um ein Leben voller Zufriedenheit, Akzeptanz und Liebe gestalten zu können. 

INFO:
Dr.in Karin J. Lebersorger
www.down-syndrom.at, www.down-syndrom-ambulanz.at, Spezialambulanz
https://www.downsyndromzentrum.at/
www.edsa.eu

 https://ichbinok.at/
Theaterstück: https://ichbinok.at/der-goldene-faden/
https://www.ich-bin-aktiv.at/
https://3x21.at/

Literatur: 
Lebersorger, Karin J. (2021): Herausforderung Down-Syndrom. Entwicklungsprozesse von der Kindheit bis zum Erwachsen-Werden verstehen und unterstützen. Frankfurt am Main: Brandes & Apsel.

http://www.brandes-apsel-verlag.de/cgibib/germinal_shop.exe/VOLL?titel_id=8358295&titel_nummer=8358295&backpage=brap_kurzliste.html&verlag=83&caller=brap&session_id=BE0BF804-C430-486C-8C48-09A724DE5E87

Der Film:https://www.dropbox.com/s/gnj1m8b491lalei/Folder_LASS_MICH_FLIEGEN.pdf?dl=0
https://www.filmcasino.at/film/lass-mich-fliegen/

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Wissenschaftler erforschen Verbindung zwischen bipolaren Störungen und Schlaf-Wachrhythmus.

Depressive und manische Episoden unterbrechen den Schlaf-Wachrhythmus. Diese Störungen können Stimmungsschwankungen extrem verschlimmern. In dieser Folge spreche ich mit Univ. Prof. Prim. Dr. Christian Simhandl über den Zusammenhang der Chronobiologie, also Licht und Wachtherapie bei bipolaren Patient:innen. Rhythmusstörungen der inneren Uhr und des Schlaf- und Wachzyklus können schon bei Kindern psychiatrische Erkrankungen begünstigen. Schlafstörungen, Tagesmüdigkeit und Stimmungseinbrüche sind oft die Folge von fehlender Synchronisation der endogenen Uhr. Ein Forschungskreis von 70 internationalen Zentren, dem Simhandl angehört, erarbeitet regelmäßig neue Erkenntnisse über die Möglichkeiten der Licht- und Wachtherapie. Diese gilt als kostengünstige und wirksame Antidepressiva-Anwendung. Simhandl ist es wichtig, Kinder in die Therapie eines bipolaren Elternteils miteinzubeziehen. Er betont: „Das Wichtigste im Umgang mit Kindern ist, dass sie Klarheit bekommen und damit eine Chance haben, mitzuarbeiten.“

INFO:
Univ. Prof. Dr. Christian Simhandl 
www.simhandl.at: Bipolar Zentrum Wiener Neustadt/Selbsthilfegruppe Wien 
Buchempfehlungen: 
Christian Sindelar/Klaudia Mitterwachauer: „Depression & Manie: Erkennen und erfolgreich behandeln“
Schinardi, Alessia: „Papa Konrad auf der Gefühlsschaukel"
Sebastian Schlösser: „Lieber Matz, Dein Papa hat 'ne Meise“-Ein Vater schreibt Briefe über seine Zeit in der Psychiatrie
Kija: Eltern mit psychischen Problemen, Sozial Land Salzburg

World Bipolar Day 30.3.

Episode Summary

„Menschen mit bipolaren affektiven Störungen in ihrer Rolle als Eltern.“

Wolfgang A. Mozart, Vincent Van Gogh, Michelangelo, Hermann Hesse, Amy Winehouse, Kurt Cobain und viele mehr, hatten die psychische Erkrankung „bipolare affektive Störung“. Betroffene werden gleichermaßen von depressiven wie manischen Episoden förmlich überrollt. Wie können bipolare Betroffene nun in ihren Beziehungen und/oder als Eltern gut mit ihren Familien den Alltag bewältigen. Wie verhalten sie sich in ihren unterschiedlichen Stimmungsebenen? Univ. Prof. Prim. Dr. Christian Simhandl spricht eindrucksvoll über seine langjährigen Erfahrungen und als ausgesuchter Experte dieses psychiatrischen Themenkreises. Dr. Simhandl ist Leiter des „Bipolar Zentrum“ Wiener Neustadt in NÖ und Vertreter der „International Society for Bipolar Disorders“. Er beschreibt die Herausforderungen von Erwachsenen gleichermaßen wie Kindern. In jedem Falle räumt er durch seine Expertise mit Vorurteilen auf und unterstreicht die Wichtigkeit der Differenzierung zwischen Depression und Bipolarität. Spätestens wenn es um pharmakologische Therapie geht, müssen Betroffene und deren Therapeut:innen die medikamentöse Begleitung anpassen und mögliche Auswirkungen abschätzen können. 

INFO:

Univ. Prof. Dr. Christian Simhandl 

www.simhandl.at: Bipolar Zentrum Wiener Neustadt/Selbsthilfegruppe Wien 

Buchempfehlungen: 
Christian Sindelar/Klaudia Mitterwachauer: „Depression & Manie: Erkennen und erfolgreich behandlen“
Alessia Schinardi: „Papa Konrad auf der Gefühlsschaukel“
Sebastian Schlösser: „Lieber Matz, Dein Papa hat 'ne Meise“-Ein Vater schreibt Briefe über seine Zeit in der Psychiatrie
KIJA: Eltern mit psychischen Problemen, Sozial Land Salzburg

World Bipolar Day 30.3.

„Kinder, die für Eltern verantwortlich sind, können keine eigene Kindheit leben.“

Episode Notes

„Ein 5-jähriges Mädchen kocht regelmäßig für die Familie, weil es sonst niemand macht“, erzählt Elisabeth Raffauf, Psychologin und Psychotherapeutin aus Köln, bekannt aus „HERZFUNK“ und Beraterin im TV sowie Kinderschutzzentren. Sie klärt auf, was passieren kann, wenn Kinder putzen, einkaufen, Mama trösten, weil Papa sie verlassen hat und WAS Kinder nicht erleben dürfen, wenn sie für das Funktionieren und Glück ihrer Familie verantwortlich gemacht werden. „Diese Kinder werden parentifiziert“ definiert Raffauf, und dürfen nicht- ihrem Alter entsprechend Kind sein. Sie reagieren dann möglicherweise mit Verhaltensauffälligkeiten.“ Im Erwachsenenalter wiederholen Betroffene vielleicht das erlernte Programm bei ihren eigenen Kindern, entwickeln einen ungesunden Perfektionismus, bewegen sich in soziale Isolation bis Einsamkeit. Parentifizierung führt aber oft nicht nur zu psychischen Störungen, sondern Autoaggression bis Drogenmissbrauch. 

INFO:
https://www.elisabethraffauf.de/
Neueste Publikation: Erzieht uns einfach – was Kinder und Jugendliche von Eltern brauchen

Episode Summary

Datenforscher sind Schlüsselstelle, um Kindesmissbrauch im Darknet aufzuspüren

Cybercrime Experten sind heutzutage weltweit im Einsatz. Sie entwickeln spezielle KIs, die als Suchmaschinen das Darknet erforschen und über die Zahlungsflüsse via Bitcoin Adressen die Domains festmachen. Dazu kooperieren Datenforscher und Informatiker als Krypto-Experten- wie Dr. Bernhard Haslhofer- international. Sie gründen Forschungsgruppen wie das „Complexity Science Hub“. Haslhofer ist seit 10 Jahren mit „Kryptoassets“ befasst und erforscht ständig neue Methoden zur Analyse von Geldflüssen. Europaweit ist das mittlerweile bei 260.000 Missbrauchsplattformen ein Millionengeschäft. 45 000 Links sind trotz guter Zusammenarbeit mit Kriminalpolizei, Justiz und Interpol noch aktiv. „Die Content-Masse des Darknet ist in europäischen Rechenzentren zu finden, die Server wiederum liegen bei großen Anbietern in den USA und Europa“ erklärt Haslhofer und räumt ein, dass Online-Kindesmissbrauch vor allem bei der Datenerzeugung aufzuhalten ist. Prävention kann nur durch Datenstopp erfolgen. Jedes geteilte Bild auf Social-Media-Plattformen und im Netz hat ein Leben lang das Potenzial, zweckentfremdet und für Missbrauch herangezogen zu werden. Eltern, Kinder – jeder einzelne von uns sollte sich gut überlegen, ob wir gewisse Bilder noch in einiger Zeit im Netz finden wollten. 

INFO:

https://bernhardhaslhofer.info
Data Science AIT – Austrian Institute of Technology
Complexity Science Hub: https://www.csh.ac.at/
National Information Standards Organization (NISO)
World Wide Web Consortium W3C
https://www.interpol.int/
www.bundeskriminalamt.at

Episode Summary

Kinderschutzmaßnahmen sind seit 1989 Gesetz, trotzdem widerfährt Millionen von Kindern nach wie vor unsagbares Leid.

Machtausübung, Machtmissbrauch, Verletzung, Zwang, all das ist Gewalt. Diese schädigt Körper und Psyche gleichermaßen. Krankheiten wie Angst-Zwangsstörung, Depression, aggressives Verhalten, Autoaggression, Leistungsabfall, chron. Schmerzen im Kopf/ Rücken/ Unterleib, Harnwegsinfektionen sind oft die Folge. In den letzten Wochen erfahren wir zudem immer öfter von Eltern, die nicht davor zurückschrecken ihren Kindern Schläge, Vergewaltigung, sexuelle Nötigung, Erniedrigung, Stalking, Arbeitszwang etc zuzumuten. 29 % der Familienangehörigen begehen sexuellen Missbrauch. Bekannte der Familie sind immerhin 44 % der Täter, im Vergleich „nur“ 27 % Unbekannte. Dies, obwohl seit 1989 die „Kinderrechtskonvention“ von den Vereinten Nationen unterzeichnet und von 190 Staaten weltweit akzeptiert wurde. Sie fordert eine neue Sicht auf Kinder als eigenständige Persönlichkeiten. Seit 2011 hat auch Österreich beschlossen, einen Teil der Kinderrechte in die Bundesverfassung aufzunehmen: 
„Anwendung von Gewalt und Zufügung körperlich oder seelischen Leides sind unzulässig“ steht darin und Prof. Dr. Jutta Falger, erläutert einiges mehr zu diesem wichtigen Monatsthema.

INFO:
Prim. Prof. Dr. Jutta Falger
Vizepräsidentin Die MÖWE

Episode Summary

Kinderreha als Alternative zu Versorgungslücken

Die medizinische Begleitung für Kinder mit chronischen Erkrankungen muss erweitert werden, keine Frage. Umso mehr „Licht am Horizont“ bringen Kinderrehabilitationszentren wie das „KOKON“ im südlichen Niederösterreich. 2019 gegründet, garantiert es mit 114 Betten medizinische Kompetenz und Begleitung für jene, die unter der Versorgungskrise am meisten leiden. Mit zeitgemäßen therapeutisch-medizinischen Konzepten und modernster Technik erschließt man Unterstützung für familiäre Herausforderungen wie Diagnosen zu: Diabetes, frühkindliche Essstörungen, Rheuma, Post Covid, Skoliose, etc und empowert Eltern von Frühgeborenen, Zwillingsgeburten. Multiprofessionelle Teams mit vielseitigen Spezialisierungen stehen zur Seite und werden von der neuen ärztlichen Direktorin Prim. Prof. Dr. Jutta Falger geführt. Falger war lange Jahre Leiterin einer Kinderabteilung und erläutert empathisch die Wichtigkeit von Kinderrehazentren: „Es ist manchmal schwierig, ein krankes Kind, auch wenn es ‚nur die Neudiagnose Diabetes hat‘ umgehend zu lehren, wie man Insulinspritzen anwendet, Ernährung umstellt und im Alltag sicher zu werden.“ 

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Kontaktdaten:

REHA Bad Erlach GmbH, https://kokon.rehab/

https://kokon.rehab/bad-erlach/

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„Der ehemalige Präsident der Ö. Ärztekammer, Dr. Thomas Szekeres, bestätigt, dass Kindermedizin im Vergleich zu allen anderen Fächern seit Jahrzehnten schlecht honoriert wird.“

Wir lesen, hören, viele von uns spüren seit geraumer Zeit, dass die medizinische Unterstützung der schwächsten Bevölkerungsgruppe, Kinder, im Argen liegt. 

Unser Monatsschwerpunkt im Jänner dreht sich um dieses wichtige Thema. Wir lassen eine Politikerin, Kinderärztin und einen Vertreter aller Ärzte, welcher jahrelang führend in Verhandlungsrunden mit Politikern, Kassenvertretern und Entscheidern unseres Gesundheitssystems saß, zu Wort kommen. Sie alle bestätigen, dass viele Eltern nur noch in Wahlarztordinationen die Versorgung ihrer Kinder gewährleistet wissen. Für jene aus armutsgefährdeten Familien oder chronisch Kranke bedeutet das eine maximale Herausforderung. „Es gab leider keine Bereitschaft, die Zahl der Kassenärzte zu erhöhen, obwohl die Bevölkerung sehr gewachsen ist“, sagt Dr. Szekeres und spricht offen, wie es zu einer derart angespannten Situation kommen konnte.

Dr. Thomas Szekeres ist ein österreichischer Humangenetiker und Facharzt für klinische Chemie und Labordiagnostik. 2017 – 2022 Präsident der Österreichischen Ärztekammer.

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