Schweden galt lange als Vorzeigedemokratie: weltoffen, mit perfekten sozialen Leistungen und wirtschaftlich erfolgreich. Ohne verstörende Extreme, aber auch nicht langweilig. Eben das Land von Bullerbü und Pippi Langstrumpf, Ikea und Volvo, Abba und den Nobelpreisen. Doch das glänzende Bild hat Kratzer bekommen. Auch die Schweden klagen über steigende soziale Ungleichheit, haben Angst vor steigender Kriminalität, und diskutieren spätestens seit der starken Zuwanderung im Jahr 2015 über Integration und Abschiebung. Die Zeiten, in denen Schweden fast selbstverständlich sozialdemokratisch regiert wurde, sind schon länger vorbei.
Aber bei der bevorstehenden Reichstagswahl ist es nicht primär die Konkurrenz der bürgerlichen Parteien, die die Sozialdemokraten fürchten müssen. Es sind die rechtspopulistischen Schwedendemokraten, die laut Meinungsumfragen die schwedische Parteienlandschaft durcheinander wirbeln werden.