Am 28. Mai 2025 habe ich mich an seinem letzten Arbeitstag mit Manfred Langen bei Siemens in München getroffen und diesen Podcast zu 30 Jahre “Wenn Siemens wüsste, was Siemens weiß …” aufgenommen.
Shownotes
Manfreds Werdegang: Studium der Elektrotechnik und Promotion in Aachen, Schwerpunkt User Interface in der MedizintechnikEinstieg bei Siemens über das Thema User Interface Design in den 90er JahrenEinfluss der KI-Welle der 80er Jahre und Erfahrungen mit Explainable AI/ExpertensystemenInterdisziplinäre Zusammenarbeit: Technik und Medizin, Fokus auf Benutzerfreundlichkeit für Ärzte und FachpersonalBedeutung von User Experience als Grundlage für soziotechnische Systeme und WissensmanagementWissensmanagement bei Siemens von 1995 bis heute
Erste Begriffe: “Knowledge-Based Business”, “Knowledge-Flow-Management”Innovationsfeld Informations- und Kommunikationstechnik als TreiberFrühe Visionen: Universal Personal Networking, Vorläufer moderner mobiler TechnologienEinfluss von Internet und Vernetzungstechnologie auf WissensmanagementRolle der Zentralabteilungen (Personal, Unternehmensplanung, zentrale Technik)Schrittweise Professionalisierung: Von Community-Treffen zu zentralen Projekten und CKM (Corporate Knowledge Management)Boomphase ab 2000: E-Business, Intranet- und Employee-Portale, Einführung von Blogs (Siemens Blogosphere), Wikis (Siemens Wikisphere), Enterprise Social Network (Siemens TechnoWeb)Intranetportal als digitaler Marktplatz/Anlaufpunkt für Wissen im UnternehmenTechnologische Weiterentwicklung: Enterprise Search, Web 2.0, Social CollaborationIntegration von Künstlicher Intelligenz (KI)Organisatorische Verankerung von Wissensmanagement
Zentrale Rolle der CKM-Gruppe und des Fachzentrums für Knowledge ManagementBedeutung von Sponsoren im Top-Management (z.B. Prof. Peter Pribilla)Umorganisationen und deren Auswirkungen: Auflösung der zentralen Einheiten, Verschiebung der Schwerpunkte zu Prozessmanagement und Social CollaborationHerausforderungen durch fehlendes Mandat und Ressourcen nach UmorganisationenÜberleben des Themas durch Plattformen wie Wikis, trotz organisatorischer HürdenDiskussion: Was braucht die organisatorische Verankerung? Bottom-up, Top-down und „Middle-up-Down“-Ansatz, Notwendigkeit von Management-Attention UND CommunityBedeutung der Anbindung an Strategie und KernprozesseWissensmanagement als Teil von Resilienz und Wettbewerbsfähigkeit, idealerweise in der Unternehmensstrategie verankertUrsprung und Bedeutung des Zitats: „Wenn Siemens wüsste, was Siemens alles weiß, dann wäre Siemens unschlagbar“ (Karlheinz Kaske, 1988)Verbreitung des Mottos in der Wissensmanagement-Community und Adaption durch andere UnternehmenZentrale Aussage: Wettbewerbsfähigkeit und Resilienz als Ziele von WissensmanagementPlädoyer: Wissensmanagement als strategisches Unternehmensziel, nicht nur als Tool-ThemaIdee: Investoren und Finanzanalysten als neue Stakeholder für Wissensmanagement-EngagementKontinuität als Herausforderung – Wissensmanagement braucht nachhaltige Aufmerksamkeit und EinbindungTipps für den Einstieg ins Wissensmanagement
Technologische Entwicklungen im Blick behalten, aber immer mit Blick auf die langfristigen Grundlagen des WissensmanagementsAktueller Hebel: KI und Verknüpfung mit gepflegten, offenen Wissensquellen wie Corporate WikisEmpfehlung: Offenheit und Freigabe für alle Mitarbeitenden als Erfolgsfaktor für WissensplattformenKlassiker lesen: Nonaka (), Probst (), „Wissen gewinnt“ von Zucker/Schmitz, Peter Druckers Postkapitalistische GesellschaftKombination aus Tradition (Grundlagen verstehen) und Innovation (neue Technologien nutzen)Hartnäckigkeit und Durchhaltevermögen: Wellen reiten, aber auch Rückschläge aushalten und am Thema dranbleibenCommunity-Management und strategische Einbindung als ErfolgsrezepteTipp: KI und Wissensmanagement kreativ kombinieren und klassische Prinzipien neu interpretierenDer im Podcast erwähnte “Artikel” wird im Rahmen einer Jubiläumsschrift der Gesellschaft für Wissensmanagement im Lauf des Jahres auf gfwm.de erscheinen.