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Künstliche Intelligenz eröffnet neue Chancen – doch auch Cyberkriminelle nutzen das mächtige Werkzeug. Helmut Leopold vom Austrian Institute of Technology erläutert, welche Potenziale und Gefahren KI für die Cybersicherheit birgt.
In einer Zeit, in der kritische Infrastrukturen digital vernetzt sind, künstliche Intelligenz in immer mehr Systeme Einzug hält und geopolitische Spannungen zunehmend auch im Cyberraum ausgetragen werden, ist Cybersicherheit längst kein technisches Randthema mehr. Im Rahmen der Cybersecurity-Schwerpunktwoche sprach Eva Komarek für „Die Presse“ mit Helmut Leopold, Leiter des Center for Digital Safety & Security am Austrian Institute of Technology (AIT), Österreichs größter außeruniversitärer Forschungseinrichtung, über zentrale Entwicklungen.
Paradigmenwechsel in der IT
Die zunehmende Relevanz von Cybersicherheit und Digitalisierung in Zeiten von KI verlangt nach einem neuen Verständnis von Informationstechnologie – insbesondere für produzierende Unternehmen und Betreiber kritischer Infrastrukturen. „Wir erleben einen Paradigmenwechsel“, betont Leopold. Es sei an der Zeit, sich von der IT-Vorstellung zu verabschieden, wie sie vor Jahrzehnten gelehrt wurde. „Der derzeitige Umfang der Digitalisierung bedeutet, dass jedes Objekt, jeder Roboter, jede Maschine – selbst Spielzeuge – mit Software ausgestattet und mit dem Internet verbunden ist“, erklärt er.
KI als Verteidigungs- und Angriffswerkzeug
Gleichzeitig entstehen ständig neue Bedrohungsszenarien, denen mithilfe von künstlicher Intelligenz begegnet werden kann. KI-Systeme überwachen Infrastrukturen, erkennen Abweichungen vom Normalbetrieb – auch ohne vorherige Programmierung auf bestimmte Muster. „Das Aufrüsten mit intelligenten Verteidigungssystemen ist entscheidend für die nächste Generation des Schutzes“, sagt Leopold. Doch auch Cyberkriminelle nutzen KI, um ihre Angriffstechniken zu verfeinern. Deshalb sei eine neue Regulatorik erforderlich, um diese Technologien verantwortungsvoll gestalten und kontrollieren zu können.
Kritisch sieht Leopold die monopolartigen Strukturen bei Betreibern von Rechenzentren und Cloud-Diensten. Zudem fordert er, dass digitale Bildung bereits in der Schule beginnen müsse. Nicht zuletzt brauche es vertrauenswürdige, kompetente Serviceanbieter, um verloren gegangenes Vertrauen in digitale Systeme wiederherzustellen.
Information: Alle Expert:innengespräche zur Themenwoche „Cybersecurity“ sind nachzusehen unter diepresse.com/cybersecurity.
By Die Presse4.5
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Künstliche Intelligenz eröffnet neue Chancen – doch auch Cyberkriminelle nutzen das mächtige Werkzeug. Helmut Leopold vom Austrian Institute of Technology erläutert, welche Potenziale und Gefahren KI für die Cybersicherheit birgt.
In einer Zeit, in der kritische Infrastrukturen digital vernetzt sind, künstliche Intelligenz in immer mehr Systeme Einzug hält und geopolitische Spannungen zunehmend auch im Cyberraum ausgetragen werden, ist Cybersicherheit längst kein technisches Randthema mehr. Im Rahmen der Cybersecurity-Schwerpunktwoche sprach Eva Komarek für „Die Presse“ mit Helmut Leopold, Leiter des Center for Digital Safety & Security am Austrian Institute of Technology (AIT), Österreichs größter außeruniversitärer Forschungseinrichtung, über zentrale Entwicklungen.
Paradigmenwechsel in der IT
Die zunehmende Relevanz von Cybersicherheit und Digitalisierung in Zeiten von KI verlangt nach einem neuen Verständnis von Informationstechnologie – insbesondere für produzierende Unternehmen und Betreiber kritischer Infrastrukturen. „Wir erleben einen Paradigmenwechsel“, betont Leopold. Es sei an der Zeit, sich von der IT-Vorstellung zu verabschieden, wie sie vor Jahrzehnten gelehrt wurde. „Der derzeitige Umfang der Digitalisierung bedeutet, dass jedes Objekt, jeder Roboter, jede Maschine – selbst Spielzeuge – mit Software ausgestattet und mit dem Internet verbunden ist“, erklärt er.
KI als Verteidigungs- und Angriffswerkzeug
Gleichzeitig entstehen ständig neue Bedrohungsszenarien, denen mithilfe von künstlicher Intelligenz begegnet werden kann. KI-Systeme überwachen Infrastrukturen, erkennen Abweichungen vom Normalbetrieb – auch ohne vorherige Programmierung auf bestimmte Muster. „Das Aufrüsten mit intelligenten Verteidigungssystemen ist entscheidend für die nächste Generation des Schutzes“, sagt Leopold. Doch auch Cyberkriminelle nutzen KI, um ihre Angriffstechniken zu verfeinern. Deshalb sei eine neue Regulatorik erforderlich, um diese Technologien verantwortungsvoll gestalten und kontrollieren zu können.
Kritisch sieht Leopold die monopolartigen Strukturen bei Betreibern von Rechenzentren und Cloud-Diensten. Zudem fordert er, dass digitale Bildung bereits in der Schule beginnen müsse. Nicht zuletzt brauche es vertrauenswürdige, kompetente Serviceanbieter, um verloren gegangenes Vertrauen in digitale Systeme wiederherzustellen.
Information: Alle Expert:innengespräche zur Themenwoche „Cybersecurity“ sind nachzusehen unter diepresse.com/cybersecurity.

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