In der neuen Folge von "Korte & Rink" analysieren Politikwissenschaftler Prof. Dr. Karl-Rudolf Korte und VRM-Chefredakteur Dennis Rink den jüngsten Bundesparteitag der SPD – und stellen sich die Frage: Wie viel Aufbruch steckt noch in der Sozialdemokratie?
SPD-Chef Lars Klingbeil wird mit überraschend schwachem Ergebnis (64,9 %) wiedergewählt. Für Korte ein klares Signal: „Das ist eine Abstrafung, die er bekommen hat für die internen Umbrüche.“ Vertrauen verloren, Rückhalt geschwunden – ein Bruch, der sich nicht wegmoderieren lässt. „Führende brauchen Folgende – und genau die fehlen hier ein bisschen“, so der Politikwissenschaftler.
Arbeitsministerin Bärbel Bas bildet mit Klingbeil die neue Doppelspitze, erhält deutlich mehr Stimmen (95 %), überzeugt aber nicht mit neuen Impulsen: „Ihre persönliche Aufstiegsgeschichte dank der Sozialdemokratie war nicht mehr als eine Beschreibung einer Arbeiterpartei, die es so nicht mehr gibt“, bilanziert der Experte im Gespräch.
Kortes Fazit: Kaum frische Ideen, stattdessen ein Fest der Floskeln. „Worthülsen-Woodstock“, nennt er das rhetorische Dauerfeuer – und vermisst die Kraft, politische Zukunft wirklich neu gestalten zu wollen.