Cecily Brown, eine zeitgenössische Malerin (geb. 1969 in London), hat die Ölmalerei mit kontrolliert unkontrollierter Unruhe und Farbigkeit neu belebt. Bei ihr steht man oft riesigen Formaten gegenüber, in denen unzählige kleine Geschichten zu entdecken sind. Aus der Ferne betrachtet spielt sich etwas anderes ab als in direkter Leinwandnähe. Diese Offenheit, Rätselhaftigkeit, aber auch der explosive Malstil (offiziell: neuer Expressionismus) machen die Attraktivität der Bilder aus. Die Meinungen darüber sind durchaus zwiespältig. „Leere Ästhetik ohne Inhalt“ - so kann man es sehen, wenn das Glas halb leer ist.
Es gibt einige Beispiele erotischer Darstellungen in der Kunstgeschichte. Courbet hat sich bei mir diesbezüglich am deutlichsten eingeprägt. Cecily Brown wird jedoch unterstellt, ihre teilweise sehr gewagten Bilder seien ein Element ihrer Marketingstrategie. Welche Rolle spielt das? Ihr Werk ist so vielfältig wie jedes einzelne Bild. Vielleicht zieht Dich die unbeschreibliche Lebendigkeit ihrer Malerei genauso in den Bann wie mich. Achtung, es wird laut.