Das Gebäude stand zum Abbruch an. Obwohl es noch völlig intakt
war. Vor gar nicht so langer Zeit sogar renoviert mit neuen Türen,
einer neuen Klimaanlage und neuem Anstrich.
Doch Investoren kümmert das nicht. Die Kosten des alten Gebäudes
sind gedeckt, etwas Neues muss her. Immerhin fünfzehn Stockwerke
hoch, mindestens ein Fußballfeld Grundfläche und alles auch von
außen, als ob es noch funktioniere.
Das Abriss-Unternehmen war bestellt. Wobei Abriss wirklich meint,
dass alles so, wie es gerade ist, vernichtet oder ruiniert wird. Das
bedeutet, dass noch nicht einmal alle Büros in diesem Gebäude, das
war einmal eine Versicherung und wird eventuell erneut einer
Versicherung angeboten, zuvor ausgeräumt worden sind. Der Abriss
betrifft deshalb genauso das gesamte Interieur, also die Möbel, die
Lichtanlage und was sonst noch solch ein Gebäude im Inneren
ausmacht. Nur die Menschen, die dort gearbeitet hatten, wurden nach
Hause geschickt. Einige in der Folge arbeitslos, andere mit neuen
Verträgen. – Von dem neuen Gebäude, das nach dem Abriss entstehen
sollte, existierte schon ein Entwurf – typische Investoren-Architektur,
eben banal, billig, intendiert schick –, und das Unternehmen für den
Neubau war ebenfalls schon vertraglich vereinbart. …