Sie lebten nur 500 Meter voneinander entfernt, doch die innerdeutsche Grenze trennte sie. Im Osten, in Thüringen, arbeitete Andreas Gerbothe als Autoelektriker. Im Westen, in Niedersachsen, arbeitete Hubertus Wiesner als Landwirt. Im April 1990 bauten die Dorfbewohner in Eigeninitiative den Grenzzaun ab und öffneten die einst stillgelegte Straße. Gerbothe und Wiesner gründeten gemeinsam einen landwirtschaftlichen Betrieb mit 80 ha Land und 35 Milchkühen. 1997 kauften sie die stillgelegte LPG Anlage und weihten einen neuen Kuhstall ein. 2012 übernahmen dann die beiden Söhne von Andreas und Hubertus das Tagesgeschäft. Heute hat die „Gerbothe-Wiesner GbR“ 120 Milchkühe und knapp 1.000 Hektar Land. Mit seinen sieben Mitarbeitern ist der Betrieb heute einer der leistungsstärksten Betriebe in der thüringischen Milchwirtschaft. Von Egon Koch