Im Format Konstruktiver Krawall besprechen Jeany Flo Bücher, Serien, Podcasts und anderes. Konstruktiver Krawall ist ungeschnitten und erscheint unregelmäßig zwischen den regulären Folgen von monokultur.fm. Jeany Flo besprechen das vierte Kapitel des Buchs In manchen Nächten hab ich einen anderen - Mein sinnliches Leben in einer offenen Beziehung von Anna Zimt. In diesem Kapitel stellt die Autorin die "Regeln" für ihre offene Beziehung vor. Pedantisch analysieren Jeany Flo jede sogenannte Regel von Anna und Max und äußern von Verständnis bis heftiger Kritik ihre Ansichten dazu. Außerdem werden auch "Regeln" als Gesamtkonstrukt betrachtet: Viele, wenn nicht alle, Regeln werden aus Angst getroffen, die Beziehung könnte durch Dritte beeinflusst werden. Somit wird diesen Dritten per se böse Absichten unterstellt. Dabei macht ein Perspektivwechsel deutlich: Wenn man den/die Partner*in (und Metamours!) als verantwortungsbewusste und liebende Menschen betrachtet, braucht es keine Regeln. "If your relationship is healthy and good, you don't need veto. If your relationship is not healthy and good, veto won't save it. [...] People stay in relationships not because rules tell them to stay, but because they choose to stay. If your partner no longer loves you, vetoing Bill won't make your partner love you. If your partner doesn't want to be with you, then veto won't make your partner want to be with you."Franklin Veaux
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Update
Wir haben eine Rückmeldung bekommen, dass es nicht zutrifft, dass Anna von Frauen, die mit Max schlafen, fordert, hormonell zu verhüten. Hier unsere Antwort:
Du hast prinzipiell Recht, die mechanische Verhütungsmethode Diaphragma spricht Anna ja selbst an. Beim Einsatz muss ein Spermizid aufgetragen werden. Der Pearl-Index kann beim Diaphragma allerdings selbst mit Spermizid bis zu 8 sein - zum Vergleich: NFP (Methode “Natürliche Familienplanung”, die ihr nicht reicht) liegt bei 0,26-2,2. Deswegen gehen wir davon aus, dass Anna auch das für den “doppelten Boden” nicht reichen könnte. Die zweite mögliche mechanische Verhütungsmethode, das Femidom, hat einen Index von 5-25, also noch um einiges höher. Weitere Nicht-hormonelle Methoden wie Sterilisation, Kupferspirale oder -kette brauchen alle einen “längeren Anlauf”. Termine für z.B. das Einsetzen der Kupferkette sind (nach unseren eigenen Erfahrungen) schwer bis unmöglich zu bekommen. Praktikabel wäre also wahrscheinlich nur die hormonelle Verhütung. Wir würden das auch in der Episodenbeschreibung so updaten. Natürlich können wir nicht in Annas Kopf reinschauen und wissen nicht, ob der Pearl-Index ihre Angst vor der Schwangerschaft einer anderen Frau mindern könnte. Vor allem verstehen wir nicht so ganz, was sie an der Temperaturmethode zweifeln lässt, aber warum die Pille für sie ok ist - schließlich kann man die Pille ja auch vergessen.
Update: Ely erzählt auf mental-anarchy.de/monokultur ob und wie sich seine Einstellung zu Themen bei monokultur.fm geändert hat.