www.segelpodcast.com 030 Revierinfo 4 Goeta Kanal 2
Da die letzte Folge etwas lang zu werden schien, habe ich mich entschlossen dir nun in Folge 030 Revierinfo 4 Goeta Kanal 2 noch weitere Infos über den Göta Kanal zu geben. Zur Erinnerung in Teil 1 habe ich dir ein paar Links und Infos dazu gegeben, wie du dich auf den Göta Kanal zu Hause oder wo auch immer du bist, vorbereiten kannst und dir auch ein paar Tipps gegeben wie ich das Schleusen erlebt habe und wie du das dann auch machen kannst, falls du dich mit dem Gedanken trägst einmal quer durch Schweden mit einem Boot zu reisen. Aber vielleicht gefällt es dir ja auch mir einfach ein wenig zu zu hören. Da freue ich mich sehr darüber.
Heute möchte ich dir nun in Folge 030 Revierinfo 4 Goeta Kanal 2 weitere Infos zum Göta Kanal geben und beginnen möchte ich mit dem
Schleusvorgang
Alle haben es nun geschafft in die Schleuse zu fahren und sich fest zu machen. Die Motore sind alle ausgeschaltet, eine gewisse Anspannung macht sich breit - zumindest bei den ersten paar Schleusen, später ist es ja nur noch Routine :-).
Das Schleusenpersonal fragt meist ob alle bereit sind und hat zuvor mit seiner Fernbedienung die Schleusentore schon geschlossen (drei Schleusen werden übrigens noch von Hand geöffnet und geschlossen).
Und wenn alle ihr O.K. gegeben haben fließt das Wasser ein. Wie gesagt, je nachdem wer die Knöpfe an der Fernbedienung drückt, geht das etwas schneller oder etwas langsamer.
Ich glaube man kann da mehrere Türchen in den Schleusentoren öffnen und es kommt auch darauf an welche man zuerst öffnet und wie weit. Nun gut. Auf jeden Fall waren wir die ersten Schleusvorgänge vorne, da wo das Wasser einläuft und wir sind ganz schön hin und her geschoben worden.
Scheinbar entsteht da auch eine Strömung die von hinten nach vorne drückt und vor allem haben wir festgestellt, dass das Boot ab und zu auch heftig gegen die Schleusenmauer gedrückt wird.
Ich hatte alles gegeben, um unsere Yacht von der Mauer fern zu halten, was ganz schön anstrengend war.
Später haben wir dann die Fender getauscht, die Kugelfender mehr mittig an den Relingsstützen befestigt und waren meist am Ende in der Schleuse, wo es viel ruhiger zugeht und das Abhalten von der Mauer konnten wir uns von da an sparen.
Ausfahrt
Man steigt dann in der Schleuse die 3 oder knapp 4 Meter nach oben, wie gesagt, da solltest du auf deine Fender ein bisschen acht geben. Du kurbelst deine Leine immer so, dass dein Boot recht dicht an der Schleusenwand ist und achtest vor allem darauf, dass dein Heck nicht zum Nachbarn flüchtet und dann bist du oben und das Schleusentor bzw. die beiden Seiten des Schleusentors gehen auf und der Erste macht sich bereit zur Ausfahrt.
Dein Boot liegt nun recht still, je nachdem ob Wind ist oder nicht. Die Person am Steuer schmeißt den Motor an und die Leinen an Land werden von der Person an Land gelöst und eingeholt. Noch ein letzter Schubbs von der Person an Land, die dann auch an Bord kommt und die Fahrt geht weiter.
Es wird meist in der Reihenfolge raus gefahren wie man rein gefahren ist.
Wenn es eine Einzelschleuse ist hast du nun ein paar Meilen bis zur nächsten Schleuse, manchmal auch kürzer und auch mal über einen See. Die Leinen und Fender werden eingeholt, je nachdem wie lange der nächste Streckenabschnitt ist oder wieder präpariert, was bei unserem Fall bedeutet hat, dass ich die Leinen am einen Ende auf der Winsch belegt habe und das andere Ende so vorbereitet habe, dass ich sie entweder unserem "Landmann" zuwerfen konnte, oder er hat sie gleich mit genommen, wenn er vor der Schleuse an dem extra dafür vorgesehenen Steg, von Bord ging.
Ist es aber eine Schleusentreppe, läuft das anders. Die berühmteste Schleusentreppe ist übrigens beim Örtchen Berg, wo 7 Schleusen hintereinander kommen bis in ein Becken, wo ein Yachthafen ist und Anlegestege. An einem davon haben wir auch übernachtet. Und am nächsten Morgen ging es gleich mit 6 Schleusen weiter. Interessant war da das Gedränge vorm ersten Raufschleusen. So mancher Skipper hat sich da schon um 6 Uhr günstig positioniert.
Wir hatten schon gut gelegen, weil wir keinen Platz mehr mit Strom bekommen haben und da haben sich doch tatsächlich noch zwei Boote vornedran gelegt. Und doch mussten wir am nächsten Morgen noch ne Weile warten, weil erstens zuerst abgeschleust wurde und zweitens ein Touristenschiff Vorrang hatte und zuerst hoch geschleust wurde.
In Schleusentreppen
Nun aber der Schleusvorgang wenn mehrere Schleusen hintereinander sind, sogenannte Schleusentreppen, von denen es einige gab, oft auch mit einer Auto - oder auch Eisenbahnbrücke.
Stell dir vor, wir sind noch in der Schleuse und bei kleinen Booten zieht die Person an Land das Boot rüber in die nächste Kammer. Da wir etwas mehr Gewicht haben, hat unser Skipper den Motor an gemacht und fuhr los und unser "Leinenmann" holte erst die Achterleine und dann die Vorleine und ging mit beiden Leinen parallel zum Boot in die nächste Schleuse, um da wieder die Achterleine zuerst zu belegen und dann die Vorleine.
Abschleusen
Nach 37 Hochschleusungen ist nach dem Vätternsee, Karlsborg und Forsvik dann die erste von 21 Abschleusungen des Göta Kanals in Tatorp. Von Forsvik aus fährst du dann erst mal gemütlich über...
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