Phosphat im Boden - anthropogener Einfluss und zukünftige Verknappung
Phosphat ist eines der wichtigsten Düngemittel in der Landwirtschaft. Wir untersuchen, welchen Einfluss die Düngung auf den natürlichen P-Kreislauf hat. Ebenso diskutieren wir die mögliche zukünftige Verknappung und Anpassungsstrategien.
www.soilcast.deE-Mail: [email protected]Den Soilcast unterstützenSoilcast in den sozialen MedienPeter Schad hat auf dem Kanal der TU München einen Vortrag mit dem Titel „Die Böden unseres Planeten – eine kostbare und höchst vielfältige Ressource“ veröffentlicht, der sehr zu empfehlen ist.
Thema: Phosphatdünger, ihr Einfluss auf die Pedosphäre und zukünftige Entwicklungen.
Wir haben uns in der Titelfindung und dem humoristischen Einspieler am Beginn der Folge an einem YouTube-Meme orientiert und hoffen, ihr hattet Freude daran.
In der Studie von Demay et al. geht es um den Einsatz von Phosphatdünger in der Landwirtschaft, und welche Auswirkungen der massenhafte Austrag hat. Es stellt sich heraus, dass der anthropogene Eintrag je nach Region bis zu >50% des verfügbaren Phosphors in Böden ausmacht. Die moderne Landwirtschaft ist enorm abhängig von Phosphor, da es maßgeblich das Pflanzenwachstum begünstigt. Der hohe Einsatz von Phosphatdüngern hat gleich mehrere unschöne Konsequenzen: Zum einen ist Phosphor in Böden recht mobil und kann schnell ausgetragen werden. Gelangt es in Gewässer, kommt es schnell zur Eutrophierung. Das Umweltbundesamt gibt derzeit (60% der Gewässermessstellen mit zu hohen Phosphorwerten an)[ https://www.umweltbundesamt.de/daten/umweltindikatoren/indikator-eutrophierung-von-fluessen-durch-phosphor#die-wichtigsten-fakten]. Ein weiteres großes Problem ist, dass phosphorhaltiges Gestein zu den nicht-nachwachsenden Rohstoffen zählt. Zudem sind die Vorkommen stark heterogen verteilt, teils mit Schwermetallen kontaminiert und mitunter schlicht unsicher kartiert. So sind (Angaben über große Vorkommen in Marokko)[https://www.usgs.gov/centers/national-minerals-information-center/phosphate-rock-statistics-and-information] umstritten. Daher ist der (Peak Phosphor)[ https://doi.org/10.3390/su3102027] eine Realität: (Wie gehen wir damit um, dass Phosphordüngung in der nahen Zukunft nicht mehr im gleichen Ausmaß möglich ist?)[ https://doi.org/10.1007/s13762-024-05664-y].
Meldungen von aktuellen (Funden in Norwegen)[ https://www.dw.com/de/rohstoff-fund-in-norwegen-l%C3%A4sst-eu-hoffen/a-55956453] lassen hoffen, wenngleich auch diese (kritisch gesehen werden)[ https://www.deutsche-phosphor-plattform.de/dpp-stellungnahme-zum-phosphaterzvorkommen-in-norwegen/].
Eine lokale Möglichkeit zur Phosphor-Rückgewinnung ist die Nutzung von Klärschlämmen, wie sie z.B. beim Projekt Berliner Pflanze.