mit Christopher Hunold
Alle Links auf einen Blick
Track17 auf Instagram](https://www.instagram.com/track17podcast/?hl=de))
Samstag Nacht, kurz nach halb eins. Er läuft die Treppe hinunter und drückt mir eine Zeitung in die Hand. Die Zeitung, das ist das Festivalblatt, das überall auf dem Gelände und im Dorf ausliegt. Ich stelle fest: sie haben es benutzt, um ihre Setlist auf die Rückseite zu schreiben. All das, was die letzte Stunde mit mir hat machen dürfen, steht hier nochmal, halbwegs sauber, chronologisch. Roter Edding auf dünnem Zeitungspapier. Und viel Schweiß. Bier – zumindest hoffe ich das. Ich frage nicht nach, rieche nicht dran. Er, das ist übrigens der Gitarrist der Band Famous, wie er in seinem Trenchcoat die Treppe der Hauptbühne heruntereilt, um mir dieses kleine Souvenir mitzugeben. Der Materialwert, das gebe ich gerne zu, ist relativ gering. Aber als Andenken und letztes Hurra dieser drei Festivaltage liegt ein immenser Wert auf diesem dünnen und halb zerfledderten Papier. Gut, dass es nicht reißt. Nichts an diesem Wochenende stürzt in sich zusammen. Haldern bleibt „stabil“.
Dieses kleine Dorf des Pop – es ist an diesen Tagen auch das Dorf der Abschiede, der doppelten Blockflöte, der etwas zu großen Anzüge, der gestreichelten Seele, des frischen Wassers im See, der musikalischen Überraschungen und voller Momente, in denen es doch eine ganz gute Idee ist, kurz die Augen zu schließen, während auf der Bühne Dinge geschehen, die alles ein bisschen besser machen. Mit Künstler*innen und Bands, die entweder schon lange auf der Liste stehen und endlich ihr erstes Deutschland-Konzert geben dürfen, und mit „alten“ Heldinnen, die endlich für ein Wiedersehen vorbeikommen.
Haldern – das ist diese Stimmung, das Anfangen im Dorf, die ersten Konzerte des Tages in der Bar, in der Kirche oder im Jugendheim, bevor man vorfreudig auf das Gelände wandert. Haldern ist zwischendurch in den See springen, bevor das Programm und der enge Timetable den Tag aufs Beste diktieren. Es ist das Gefühl, von einem Konzert zu kommen, an den Menschen vorbeizulaufen, die einem begegnen, und sich zu denken: „Wisst ihr, was ihr da gerade verpasst habt?“ Kleine und große Momente, die zwar flüchtig anmuten, sich trotzdem zumindest ein bisschen einbrennen dürfen. Aber wie immer: Fangen wir von vorne an.
Zur Haldern-Experience gehört die Aufteilung in zwei Festivalbereiche. Bevor es runter auf das Gelände geht, startet das Programm „oben“ im Dorf – mit seiner Kirche, der Pop-Bar und dem Jugendheim. Im ersten Stock des Jugendheims liegt eine kleine Aula, auf deren winziger Bühne schon so mancher Talentwettbewerb hiesiger Neuntklässler*innen für Programm gesorgt haben muss. Los geht’s hier mit dem Projekt FASTMUSIC. Und ob es hier nur beinahe um Musik gehen soll oder um möglichst flotte? Beides nicht ganz korrekt. Das Einmannprojekt mit Gitarre, Drummachine, Loop-Pedal und minimalistischem Wave-Pop ist als Start so vielversprechend genug.
Abseits der – und hier bitte unbedingt die Anführungszeichen mitnehmen – „großen“ Bühnen liegt das kleine Tonstudio am Rande des Zeltplatzes. Haldern, das ist auch ein Label, und in diesem kleinen Raum, wo vor drei Jahren Black Country, New Road ein wundervolles, semiimprovisiertes Minikonzert vor ein paar Dutzend Glücklichen spielen durften, stehen die Niederländer*innen von RATS ON RAFTS vor uns. Inmitten der WDR-Rockpalast-Kameras, die jeden Ton für die Nachwelt festhalten, lassen sie ihren smoothen, in Nebel gehüllten Post-Wave-Punk auf uns los. Das ist Musik, die im besten Sinne dahinfließt, irgendwo von Sehnsucht und Nostalgie erzählt – selbst, wenn nur die klingelnden Gitarren sprechen und von der verhallten Stimme nur Atmosphäre bleibt.
Haldern ist auch ein Festival, das sich regelmäßig mit Bands schmückt, die ich zwar seit geraumer Zeit in Playlists spazieren trage und die sich mit ersten Singles ein gesundes Level an Aufmerksamkeit erspielen, aber trotzdem noch völlig am Anfang ihrer Reise stehen und erstmals hier live mitgenommen werden dürfen. Wieder werden einige Künstler*innen dieses Wochenende sagen: „This is our first time in Germany.“
MAN/WOMAN/CHAINSAW ist eine dieser jungen Irgendwas-mit-Gitarren-aber-auch-Streicher-aber-dann-auch-Art-Pop-Indie-Bands der letzten Jahre, die mit einem Versprechen auf diese Bühne gehen darf, das ihr hoffentlich irgendwann kommendes Debütalbum einlösen darf. Das ist Pop, unbedingt, aber er will sich ebenso sehr an die Alternative-Zeit der amerikanischen 90er erinnern wie an die Indie-Hits der späten britischen 00er. Und ich würde es mir nicht verzeihen, stünde hier nicht noch mindestens ein lobendes Wort zur Stimme von Sängerin Billy Ward – deshalb gibt’s gleich zwei: Wow und Wow.
50° hin oder her, der Platz ganz vorne wird verteidigt, denn es folgt das Comeback von WU LYF. Es gibt sie tatsächlich wieder. Auf der Bühne heißt es, Rechnungen und Scheidungen müssen bezahlt werden – we listen and we don't judge. Buchstäblich. Ich glaube ja, mit dem, was ihr Sänger vor vierzehn Jahren auf diesem einen wüsten Album, zwischen tropischen Gitarren-Sounds und hymnischem Proklamations-Punk, veranstaltet hat, konnten sie gar nicht anders, als über zehn Jahre zu pausieren. Hier aber klingt alles super tight – auch die wenigen neuen Songs, die sich in das Set verirrt haben.
Täglich, während man zwischen Dorf und Gelände spaziert, bekommt man ein Stück dieses Gefühls mit, das das Haldern auszeichnet. Sei es, dass Kinder an der langen Auffahrt zum Gelände selbstgebackenen Kuchen verkaufen, benachbarte Pferdehöfe Duschen und Snacks anbieten oder man im kleinen REWE der Stadt – dort, wo vermutlich eine Jahresration kalter Getränkedosen in wenigen Stunden verkauft wird – Jahr für Jahr das gleiche Personal sieht. Wobei, mittlerweile gibt es hier auch eine Selbstbedienungskasse. Und wer auch nur einmal auf der nach den 90ern schreienden Website der Pizzeria La Roma war, dem selbsternannten „Treffpunkt in Haldern“, weiß, dass diese Dorf-Delikatesse seit dem allerersten Haldern zu den zentralen kulinarischen Momenten dieses Besuches gehört. Auch wenn sich pro Cola-Glas eine Familie Wespen ankündigt.
Im Jugendheim denkt sich das junge deutsche Post-Punk-Duo von FOVOS ALIF, dass weniger mehr ist – oder anders gesagt: Nichts ist alles. Sie lassen die Musik sprechen und ziehen alles aus einer Gitarre und einem Schlagzeug, was sie finden können.
Im Spiegelzelt, dieser Konzert-Parallelwelt, dort, wo jeder Blick ein Ziel findet, das Aufmerksamkeit verdient, starten OVERPASS mit einem zackigen Britpop, der sehr viel Interesse an den letzten drei Buchstaben dieser Bezeichnung hat. Es fällt ein bisschen schwer, hier nicht das Wort „nett“ zu benutzen, weil diese unsere Sprache eine positive Nutzung praktisch nicht vorgesehen hat, wenn man es in einer Kritik benutzt. Wenn wir aber Platz zwischen den Zeilen finden, dann lasst es uns jedoch dort gemütlich machen – ich bringe Handbrot und Pommes mit. Hi!
Nochmal Spiegelzelt, das wird auch erstmal nicht mehr verlassen. **SOFT LOFT *ist eine Band, die dafür da ist, ein bisschen die Seele zu streicheln. Wenn ihr das lest oder hört und das gerade nötig habt, behaupte ich, ein Konzert der Schweizerinnen kann da was für euch tun. Es fällt ein bisschen schwer, hier nur das Wort „schön“ zu benutzen, weil diese unsere Sprache so viel mehr zu bieten hat. Es fliegen nicht nur Papierflieger ins Publikum, auch Ohrwürmer – und das, was ihr wohl alle als „Gute Laune“ kennt – strahlt konstant wie konsequent von dieser Bühne. Und auch hier: die Stimme von Jorina Stamm. Wow und wow.
Das Kontrastprogramm bieten MARUJA, deren erstes Album nach ein paar wuchtigen bis meinungsstarken EPs nächsten Monat erscheint. Irritierend, die mancherorts zu lesenden Mackertum-Vorwürfe. Wut ist ein Gefühl, das sich nicht zwingend leise in Messages übersetzen lassen muss. Bei der finalen Ansprache, als es um Frieden, Zusammenhalt und Gemeinschaft ging, könnte man auf die Idee kommen, sie für sehr platt zu halten. Fair. Es ist aber auch in Ordnung, sich zu fragen, wie weit wir davon wirklich weg sind, wenn wir soweit sind, derlei als so utopisch und nicht der Rede wert wahrzunehmen. Laut war’s. Gut war’s.
In der Tasche, in der ich meine Vorfreude spazieren trage, habe ich aber den meisten Platz für ANIKA reserviert. 15 Jahre soll ihr erstes Album nun schon alt sein. Von den dubbigen One-Take-Covern ist aber nur noch am Ende etwas zu hören, stattdessen wird praktisch ihr komplettes aktuelles Album gespielt, auf dem ein etwas schrofferer Ton regiert. Zu jedem Song hat sie noch etwas Linernote-Talk mitgebracht. Und ich ein paar applaudierende Hände.
Der Sprung ins kalte Wasser bleibt keine Metapher – ein wenig gezittert werden durfte tatsächlich, als der See hinter dem Pferdehof aufgesucht wird und die Zehenspitzen zum Tauchgang einsetzen. Hof und See liegen einen dezenten Fußmarsch vom Hauptgelände entfernt. Der heißeste Tag des Wochenendes beginnt mit einer Abkühlung und der ewigen Frage nach der perfekten Reihenfolge der Ereignisse. Tag 3 – das entscheidet das Erwartungsmanagement – soll sich zum Highlight aufschwingen, ist am vollsten und bitte gerne auch am tollsten.
Wie praktisch, dass sich nach Seewasser und Duschwasser jetzt Schweißwasser auf die Haut legt. Naja. Kaum erreicht man das frisch geöffnete Spiegelzelt, um sich das Duo** FALSE LEFTY** anzusehen, klettern die Temperaturen in dieser Konzertsauna fleißig nach oben. Aber das ist nichts, was sich durch etwas Bewegung nicht wegtanzen ließe. Dass man jemanden live sieht, bei dem dreimal so viele Pauken und Trommeln auf der Bühne stehen wie Gitarren gespielt werden, ist eine hübsche Abwechslung. Später am Tag werden wir in Sachen Instrumente nochmal ganz woanders abbiegen.
Da Pausen heute etwas seltener sind, geht es vor der Hauptbühne weiter. Dass ONE SENTENCE, SUPERVISOR das erste richtige Konzert vor der großen Bühne sein soll, kommt jetzt nicht als größte Überraschung angerannt. Auf dem Haldern ist grundsätzlich immer das am Spannendsten, was abseits von ihr geschieht. Ob das immer so gedacht ist, frage ich mich, schüttle diesen Gedanken aber schnell wieder ab. Zumindest mir fehlt die große Euphorie für das, was hier feilgeboten wird – aber auch das wird sich noch ändern. Was in der Kategorie Instrumentenverteilung noch alles möglich ist, zeigt auf jeden Fall die Schweizer Band, bei der es sich zwei Schlagzeuge unter einem
Sonnenschirm gemütlich machen, während sich dem Rhythmus hingebende, groovende, funky Gitarrenmusik in Songs auflöst, deren Anfang und Ende nie zu unterscheiden ist. Gefällt.
Auch wenn das Handbrot meinen Namen ruft, verlassen wir das Gelände – denn für Teig und Käse ist gerade keine Zeit. Eine Aussage, die wirklich schmerzt. Aber es hilft ja alles nichts, die Füße wurden beauftragt, mich noch einmal an den Rand des Zeltplatzes zu tragen. Im Tonstudio spielen** FAMOUS**. Dass diese seit Jahren sehr zuverlässige Band mittlerweile zum dritten Mal auf dem Haldern spielt (’22 in der Bar, ’23 im Spiegelzelt), steht ihnen und dem Festival ziemlich gut. Heute treten sie im Doppelpack an, zum Finale aber kommen wir etwas später. Jetzt erstmal wird geschwitzt – vor und in dem Studio.
Es ist das Wissen darüber, dass hier Musik gespielt, aufgenommen und geatmet wird. Die Tatsache, dass all das, was hier rumsteht, nur und exklusiv für die Musik da ist. Und dass man mit ein paar ebenfalls sehr früh Angetretenen in den kleinen Raum kommt, um sich gefühlte zwei Zentimeter vor der nicht vorhandenen Bühne zu positionieren, um zu schwitzen, zu tanzen und darüber nachzudenken, wie special all das doch ist. Egal, welche Bühne ihnen angeboten wird – sie machen immer das Beste draus. Zwischen Dance-Punk und großen Balladen passt bei den Briten kein Tropfen Schweiß. Alles wird mit der gleichen Aufrichtigkeit und sympathischen Schüchternheit vorgetragen. Groß. Groß. Groß.
Der Rückweg bietet etwas Platz für Seufzer. Kurzes Verarbeiten. Weiter geht’s. Nicht ohne die Band zu fragen, ob sie für ihr zweites Konzert des Tages – spontan wurde angekündigt, dass sie das Festival auf der Hauptbühne beenden – nicht einen alten Song ausbuddeln können. Sie wollen schauen, was sie tun können. Reicht mir.
Der Rasen auf dem warmen Boden vor dem Spiegelzelt lädt ebenso ein. Augen zu, wieder auf, wieder zu. Ein bisschen Wind weht, die Sonne gibt sich als gern gesehene Klette, umarmt vehement meinen Körper, während alle, die zu spät für den Einlass kommen, der Österreicherin BEAKS über die große Leinwand vor dem Spiegelzelt dabei zuschauen, wie sie ein verschwitztes, lässiges too-cool-for-school-Set mit ihrer Band spielt. GURRIERS auf der Hauptbühne spielen nicht unbedingt Musik, die für mich erdacht wurde. Hier wird ein bisschen zu sehr an der Testosteron-Schraube gedreht, ein bisschen zu viel Auf-der-Brust-Trommeln. Ist okay, we got it. Dafür knallen die Stampf-Drums mit genug Genugtuung aus der Soundanlage.
Schnell rüber in das halboffene Niederrheinzelt, das weiterhin der heimliche Star unter den Bühnen bleibt. Die kleine Schwester des Spiegelzeltes darf unter „Skills“ auf dem Lebenslauf immerhin zurecht „Möglichkeiten zum Luftaustausch“ aufführen.
Das Trio BEING DEAD spielt Musik, die 2010 total groß war, weil sie in den 60ern total groß war. Es gab diese Zeit, da war zackiger Surf-Garage mit leichtem Girlgroup-Touch der Sound der Saison. Und gerade weil das Haldern sehr britisch und europäisch aufgestellt ist, kann das Festival diesen kleinen sonnigen, amerikanischen Touch sehr gut vertragen. Wunderbares, kleines Konzert, bei dem die Kolleg*innen an den Instrumenten zwischendurch einfach mal Mikro und Drums tauschen. Why not.
Was aber danach an genau gleicher Stelle passiert, darauf habe ich mich schon ewig gefreut. MERMAID CHUNKY war 2024 eine große Empfehlung in Track17 – in Folge 63 haben wir ausführlich über ein Album gesprochen, das deutlich macht, wieso man ahnen kann, dass Musik buchstäblich „gespielt“ wird. Dieser quietschbunte und trotzdem so treibende Rummel-Jahrmarkts-Kostüm-Pop der beiden jungen Frauen kann gar nicht anders, als Freude zu bereiten. Sie spielen nicht mehr als vier Songs – darunter die beiden großen und dafür überlangen, sich langsam aufbauenden Hits –, loopen ihre Instrumente, darunter zwei gleichzeitig gespielte Blockflöten, spielen dazu Klappergebisse, sprechsingen Geräusche und Texte, manchmal beides, und dabei lernen wir reiten und etwas, das ich auch ohne jeden Einsatz eines Rotweines Choreografie nennen würde. Eine Welt wie diese braucht mehr Bands wie diese. Bitte gebt ihnen ein Ohr und schaut euch eine Live-Show an, wenn ihr könnt. Highlight.
Während die beiden noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen, verabschieden wir uns nebenan auf der Hauptbühne von** PORRIDGE RADIO**. Ihr letztes Haldern-Konzert war rückblickend etwas enttäuschend, aber dass wir für das Deutschland-Finale (die Band wird sich in wenigen Monaten auflösen) noch einmal zuschauen und zuhören dürfen, wie Dana Margolin alles, was noch irgendwie an Emotionen da ist, in diese übergroßen und doch so intimen Songs legt, zieht ohne Umwege ins Herz ein. Danke, sagt man da, glaube ich. Bis bald, auch.
Für die Französ*innen von PALES geht es noch ein letztes Mal ins Niederrheinzelt. Ihr angespitzter, scharfkantiger Dance-Punk prüft die Statik des Zeltes sehr genau. Wer hier nicht innerhalb eines Songs durch das Zelt getanzt wird und woanders wieder auftaucht, hat etwas falsch gemacht. Kommt gerne wieder. Next year, Spiegelzelt.
Finale also. Ein etwas sorgenvoller Blick nach hinten. Der spontane Headliner-Slot zum Abschluss des Festivals auf der großen Bühne – er wirkt etwas zu groß für FAMOUS, wie auch der Anzug des Sängers, den er pflichtbewusst übergestreift hat. Doch, es wird voller. Und welche Zweifel eigentlich? Alles, was Famous hier in eine Setlist gießen, gehört genau hierhin: „2004“, „The Beatles“, „Surf's Up!“ und, ja, auch „Stars“ – genau den Song, den ich zu wünschen wagte und der ewig nicht gespielt wurde. Gönnt mir diesen kleinen Moment. Ich nehme ihn mit, falte ihn sorgfältig zusammen und stecke ihn in meine Jacke, mit der ich ganz vorne der Mitternachtskälte begegne. Das andere Geheimrezept? Tanzen. Famous bleibt eine der aufregendsten Bands, die wir gerade haben.
Ein paar Andenken nehme ich mit aus diesen drei Tagen. Ja, ein paar leicht sorgenvolle Gedanken bezüglich der Zukunft. Die Einschläge kommen näher. Verwandte Festivals haben aufgeben müssen. Haldern macht weiter. Aber wie? Dann: einen etwas gequetschten Daumen – the things that happen in der ersten Reihe. Und zum Abschluss: diese Zeitung, die mir der Famous-Gitarrist in die Hand drückt und auf der die Setlist des Abends geschrieben steht.
Ich würde gerne auch noch etwas schreiben: Wir sehen uns nächstes Jahr.