Am 13. Jänner 2025 ist der Volksmusikforscher und -pionier Prof. Walter Deutsch 101-jährig in Wien verstorben. Aus diesem Anlass wiederholen wir die Sendung „Unser Land“ vom 21. Dezember 2023. - „Ein langes Leben für die Volksmusik – 100 Jahre Walter Deutsch“ – unter diesem Motto stand eine Tagung über die Volksmusik im Trentino-Südtirol, die im Oktober 2023 im METS in San Michele all‘Adige stattfand und auch vom Referat Volksmusik der Südtiroler Musikschule organisiert wurde. – Bei dieser Volksmusiktagung war auch Prof. Dr. Walter Deutsch selbst anwesend, der Pionier der Volksmusikforschung in Österreich, der am 29. April 1923 in Bozen geboren ist. – In Unser Land erzählt er von seinem Leben und davon, wie er die Volksmusik entdeckte und diese zu seinem Lebensinhalt wurde. – Außerdem würdigen zwei berufliche Wegbegleiter – Prof. Dorothea Draxler und Prof. Thomas Nußbaumer – Walter Deutsch’s Leistungen für die Erforschung und Vermittlung der Volksmusik in Österreich und in Südtirol.

Südtirol und seine Bauern – das ist eine lange und ziemlich widersprüchliche Geschichte. Über Jahrhunderte stand der sogenannte 4. Stand im Schatten von Klerus und Adel. Zugleich genoss er hier in Tirol mehr Freiheiten und zeigte gerne einen gewissen „Bauernstolz“. Die „Städter“ schauten teilweise mit verklärtem Blick auf die „Bauernromantik“; im Lauf des 19. Jahrhunderts krempelten sie als Touristen das bäuerliche Leben gehörig um. Im 20. Jahrhundert nahm die Politik den Bauernstand kräftig ins Visier, zugleich haben sich die Bauern zu einer tragenden Säule der Südtiroler Identität entwickelt. Der Historiker Josef Nössing stammt selbst ursprünglich aus einer bäuerlichen Familie in Kastelruth. Er hat die gesellschaftlichen Entwicklungen quer durch die Jahrhunderte nachgezeichnet – sie betreffen die Bauern im Schlerngebiet, aber auch andernorts.

"Fenster sind durchscheinende, aber keineswegs unscheinbare Elemente unserer Baukultur" - so heißt es in der Einführung zur Ausstellung "Zeit.Fenster" über historische Fenster, die noch bis Ende Jänner im Ansitz Rottenbuch in Bozen, dem Sitz des Landesdenkmalamtes, zu sehen ist. Die ausgestelten Fenster stammen alle aus der Sammlung des Schlanderser Glasermeisters Josef Spechtenhauser. Dieser sammelt und restauriert seit Jahrzehnten besonders wertvolle Fenster aus Bauernhäusern, Ansitzen und historischen Gebäuden und rettet sie so vor dem endgültigen Verschwinden. Denn sehr viele alte Fenster landen im Zuge von energetischen Sanierungen einfach auf dem Müll. Welche Bedeutung historische Fenster haben, das erfahren Sie auch von Helmut Stampfer, dem Kurator der Ausstellung "Zeit.Fenster", von Claudia Plaikner, der Obfrau des Heimatpflegeverbandes Südtirol, der die Ausstellung in Auftrag gegeben hat und von der Landeskonservatorin Karin Dalla Torre.

Als die Rittner Zahnradbahn 1907 in Betrieb geht, bricht am Hochplateau eine neue Zeit an. Die Bahn wird zuerst fast ausschließlich touristisch genutzt, entwickelt sich später aber zur Lebensader für den gesamten Ritten. Thomas Hainz erkundet gemeinsam mit Wanderführer Klaus Demar die alte Trasse von Bozen über den Rittner Berg hinauf nach Oberbozen und Klobenstein. Sie erfahren, wie die Bahn das Leben der Menschen verändert und wo noch Überreste des Bauwerks ein Stück Verkehrsgeschichte erzählen.

Wussten sie das Brixen die älteste Stadt Tirols ist? Dass in der Hofburg über Jahrhunderte Fürstbischöfe gelebt haben und dass die Laubenhäuser in der Stadt so gut wie keine Keller, aber dafür viele Fenster haben?

Nein? Ja dann geht es ihnen ähnlich wie vielen anderen Südtirolern und genau deshalb macht Barbara wiest in der Sendung „Unser Land eine Stadtführung mit Martina Rabensteiner.

Woher kommt mein Nachname, mein Familienname? Diese Frage stellen sich wohl viele Menschen. Manchmal liegt die Bedeutung eines Namens auf der Hand, z.b. bei Kofler oder Pichler, aber manchmal ist die Bedeutung nicht so leicht herzuleiten. Da braucht es schon einen Sprachwissenschaftler, der sich mit der Geschichte der Familiennamen beschäftigt. So ein Namensforscher ist Cristian Kollmann. Er hat sich intensiv mit der Entstehung und Bedeutung der Tiroler Familiennamen beschäftigt. Solche Namen sagen auch immer etwas aus über die Geschichte und Identität einer Familie und über die kulturellen Hintergründe eines Namenträgers. Ein spannendes Thema, das wir hier in Unser Land genauer beleuchten.

Die Geschichte des Adventkalenders beginnt bereits 1838 in Hamburg, als ein Erzieher nach einer Methode suchte, seinen Schützlingen das Vergehen und Verbleiben von Zeit zu verdeutlichen: er legte ein hölzernes Wagenrad quer und stellte 24 Kerzen darauf: jeden Tag wurde eine Kerze mehr angezündet, bis an Heiligabend alle 24 Kerzen brannten. Der erste gedruckte Adventkalender kam 1902 auf den Markt. Seitdem gibt es jedes Jahr Adventkalender in einer nicht überschaubaren Fülle an unterschiedlichen Gestaltungsformen. Und auch beim Inhalt hinter den Türchen sind der Fantasie keine Grenzen gesetzt. Der eigentliche Sinn - nämlich das Begreifbarmachen von Zeit und des Wartens - geht dabei aber immer mehr verloren. - Die Entstehung, Bedeutung und Entwicklung des Adventkalenders ist auch Thema hier in Unser Land.

Das Bozner Bergsteigerlied und die Verse daraus „Wohl ist die Welt so groß und weit“ halten viele bis heute für die heimliche Hymne Südtirols. Das Lied stammt aus der Feder des Bozner Heimatdichters, Bergsteigers und Fotografen Karl Felderer. Es ist in der Zwischenkriegszeit entstanden, in der in Südtirol die deutsche Sprache und Kultur zunehmend vom italienischen Faschismus unterdrückt wurden. Felderer wurde zum glühenden Verehrer Hitlers und betrieb aktiv Propaganda für die Option. Drei junge Historiker - Alex Lamprecht, Manuel Maringgele und Ivan Stecher - haben die vielschichtige und widersprüchliche Persönlichkeit im Buch "Karl Felderer - eine Gratwanderung" erforscht und beschrieben. Judith Edler und Thomas Hainz stellen Ihnen Karl Felderer im Interview mit den Autoren näher vor.

1889, vor 135 Jahren, wurde in Meran - mitten in der glanzvollen Zeit als Welt-Kurort - die Sophie-Ploner-Stiftung gegründet. Der ursprüngliche Zweck dieser sozialen Einrichtung war es, notleidenden Erzieherinnen, Lehrerinnen und Krankenpflegerinnen einen Kuraufenthalt in Meran zu ermöglichen. Ab den 1970er Jahren wurden mit dem Stiftungsgeld dann bedürftige Hilfslehrerinnen unterstützt, die oft in finanzieller Notlage waren. Das Haus der Stiftung "Sophie Ploner - Goldenes Kreuz" in der Lazag in Obermais gibt es immer noch: es ist heute ein Wohnheim für Menschen mit Beeinträchtigung. - Die spannende Geschichte der Sophie-Ploner-Stiftung in Meran, die ein Stück wenig bekannter Meraner und Südtiroler Sozialgeschichte darstellt, skizziert Christoph Gufler nach.

Der November wird allgemein auch als "Seelenmonat" bezeichnet. Gräberbesuche und das stille Gedenken an die lieben Verstorbenen stehen bei vielen besonders in diesem Monat im Mittelpunkt. Sterben, Tod und Trauer gehören zum Leben dazu. Rund um diese "letzten Dinge" haben sich auch zahlreiche Bräuche und Rituale entwickelt, die großteils heute noch lebendig sind. Aber wie alle Bräuche hat sich auch die Trauerkultur im Wandel der Zeit verändert, wie die Volkskundlerin Barbara Stocker beobachtet hat. - Mehr darüber erfahren Sie hier in Unser Land.