Vera Rosenbusch liest „Der Neckar“ von Friedrich Hölderlin.
Das Gedicht von 1800 zeigt idealisierte Landschaften am Neckar und im antiken Griechenland. Dort scheint ein schöneres, besseres Leben möglich - zumindest, solange man das Gedicht hört. Dieser Anschein schafft Distanz zum alltäglichen Leben hier und jetzt, die wiederum ist notwendige Voraussetzung zu einer Kritik der Gegenwart. Ein ziemlich guter Grund, Gedichte zu hören!
Worterklärungen
Illions Wald = Die Wälder des Gebirgszugs bei Troia
Mastixbaum = Immergrüner Strauch im Mittelmeerraum, dessen Harz gekaut wurde, da es die Zähne weißte; es galt auch als Aphrodisiakum
zum labyrinthischen Tanze = Gemeint ist der Romaika, ein griechischer Volkstanz, der an das Labyrinth auf Kreta erinnern soll.