Vera Rosenbusch liest „Etwas von mir“ von Else Lasker-Schüler.
„In Elberfeld an der Wupper geboren“, beginnt dieser Text wie jede ordentliche Autobiografie, mit der Menschen ihre Lebenserzählung gewohnten und gewöhnlichen Narrativen anpassen. Doch schon mit dem nächsten Satz bietet Else Lasker-Schüler uns an, in ihre eigene Sicht einzusteigen.
„Was ich hier schreibe, ist alles wahr“, behauptet die Dichterin. Dass sie im Alter von fünf Jahren ihr erstes Buch in einer Auflage von 30.000 Stück bei Ullstein veröffentlicht hätte und dass auf ihrem Geburtsschein Goldelse stände (so heißt die Hauptfigur eines damals vielgelesenen Trivialromans von E. Marlitt ), gehört zur Biographie des Prinzen Jussuf.
Else Lasker-Schüler lebt in einer poetischen Welt, in der sich Literatur, Alltag und Sprachspiel mischen. So ist auch Prinz Jussuf buchstäblich wahr.
Anmerkung: In Elberfeld, einer Stadt der Textilindustrie, sitzen die Arbeiter und Arbeiterinnen am Fluss Wupper und waschen die überflüssige Farbe aus.