Wie lassen sich bewährte Waldorf Traditionen und eine gleichzeitig wachsende Anzahl an neuen Theme, wie z.B. Medienpädagogik, Nachhaltigkeit und Beziehungskunde, "unter einen Hut" bringen, ohne das Unterricht atemlos wird? Wie kann es gelingen, vielfach erprobte Formen des Waldorfunterrichts so zu verwandeln, dass unsere Bildungsangebote junge Menschen zeitgemäß auf die Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft vorbereiten? Martyn Rawson beschreibt seinen Ansatz, bei der Betrachtung des Lehrplans von den angestrebten allgemeinen Entwicklungszielen für jede Klassenstufe auszugehen, um dann darauf aufbauend passende Themen zu suchen und Aufgabenstellungen zu entwickeln. Im Gespräch gibt er Beispiele dafür, wie das gelingen kann. Lehrplan als Beschreibung von Lernmöglichkeiten, die dann je nach Klasse und Kontext sinnvoll zu gestalten sind - so wird Unterrichten zur Erziehungskunst, weil es sich an den tatsächlich vor Ort anwesenden Schülerinnen und Schülern orientiert. Neben den Entwicklungsaufgaben für einzelne Alterstufen gibt es dann noch Haltungen und Fähigkeiten, die durch die ganze Schulzeit hindurch entwickelt werden, wie z.B. Beziehungsfähigkeit, Demokratiebewusstsein und nachhaltiges Denken. Gerade auch in Bezug auf diese Themen weist Martyn eindringlich darauf hin, dass diese Aufgaben nur mit einem internen QUalitätsbewusstsein und in kollegialer Zusammenarbeit zu bewältigen sein werden.