Jan Schilling hasste Sonntage. Und er hasste Fisch. Beides hing eng zusammen. Denn immer sonntags war Fischtag. Da kam der Karpfen auf den Tisch, den Schillings Großvater wochentags geangelt hatte: Ein muffiger Karpfen aus einem muffigen Gewässer. Der Großvater ist tot, der Ekel geblieben, fast schon ein Trauma. Nach Jahren nun stellt sich der Autor diesem Gefühl. Und wagt ein glibberiges Experiment. Wie wäre es, den Fisch zu fangen? In Gummistiefeln am Wasserrand erfährt der Autor alles vom Schmerz des Karpfens am Angelhaken, vom „Trennungssport“ Angeln, von meditativer Weltflucht und Jagdtrieb. Und wer weiß - vielleicht überwindet er sein Trauma und isst wieder Fisch. Karpfen blau.