Er steht für einen der spannendsten Justizfälle der letzten Jahre oder gar Jahrzehnte.

1985 wurden die Eltern seiner Freundin in den USA, wo er studierte, tot aufgefunden. Als er in die Ermittlungen als Verdächtiger einbezogen wurde, floh er mit seiner Freundin und wurde 1986 in London festgenommen, allerdings wegen Scheckbetrugs.

1987 begann in den USA ein Prozess, in dem seine Freundin ihn des Mordes und sich selbst der Anstiftung dazu beschuldigte. Er selbst beteuerte seine Unschuld und wurde von England ausgeliefert. Seine frühere Freundin bekam 90 Jahre, er zweimal Lebenslänglich.

Es gab viele Ungereimtheiten, die sowohl für seine Tat, als auch dagegen sprachen und sprechen könnten. Er legte in der Zeit in London ein umfassendes Geständnis ab. Zudem konnte er laut Berichten recht genaue Details zu der Tat beschrieben. So sagt es zumindest die Presse.

Er widerrief später seine Aussagen und behauptete, dass er seine Freundin schützen wollte und deshalb diese Aussagen traf und es kam nach einem Indizienprozess zu einer Verurteilung.

Im Laufe der folgenden Jahre wurden Beweise aufgrund moderner Untersuchungsmethoden neu bewertet und man kam nach wie vor scheinbar zu keinem eindeutigen Ergebnis.

Am 25.11.2016 kam Söring nach 33 Jahren, 6 Monaten und 25 Tagen Haft auf Bewährung frei und wurde nach Deutschland abgeschoben.

Und heute ist er bei Schmetterlinge im Kopf. Jens Söring ist unser Gast.