In dieser Folge unseres Podcasts der SKM Vereine in Baden-Württemberg widmen wir uns dem Thema Steuererklärung in der rechtlichen Betreuung. Viele Betreuerinnen und Betreuer stehen regelmäßig vor der Frage, wann und für wen eine Steuererklärung Pflicht ist und wie man mit steuerlichen Angelegenheiten in der Betreuungspraxis umgehen sollte. Wir liefern praxisnahe Hinweise, Abgrenzungen und Tipps, was bei Est-Erklärung, Fristen, Ausnahmen sowie bei der Zusammenarbeit mit Steuerberatern oder Lohnsteuerhilfevereinen wichtig ist.
Die wichtigsten Themen der Folge
Pflicht zur Steuererklärung: Wann Betreuer verantwortlich sind
Wir erläutern, wer als rechtlicher Betreuer zur Abgabe einer Steuererklärung verpflichtet ist – insbesondere dann, wenn der Aufgabenkreis Vermögenssorge umfasst. Dabei ist zu beachten, dass nicht nur aktuelle, sondern auch zurückliegende Steuerjahre relevant sein können.
Wer ist steuerpflichtig und wer nicht?
Wir zeigen auf, dass nicht alle Betreuten steuerpflichtig sind. Es ist stets zu prüfen, ob relevante Einkünfte wie Lohn, Rente, Mieteinkünfte oder Kapitalerträge vorliegen. Auch spezielle Situationen wie Lohnersatzleistungen oder Renten aus dem Ausland (z.B. Schweiz) können Steuerpflichten begründen.
Häufige Praxisfälle und Besonderheiten
Ein Schwerpunkt liegt auf Rentnern, Empfängerinnen von Lohnersatzleistungen (z.B. Krankengeld, ALG I, Kurzarbeitergeld, Elterngeld), Betreuten mit Behinderungen und Personen mit zusätzlichen Einkünften. Wir sprechen über Rücklagenbildung für etwaige Steuernachzahlungen und über die Möglichkeit, außergewöhnliche Belastungen und Pflegekosten steuermindernd geltend zu machen.
Delegation und Unterstützung: Steuerberater, Lohnsteuerhilfevereine und ELSTER
Ein weiteres Thema ist, in welchen Konstellationen Betreuer die Steuererklärung selbst machen oder delegieren können. Wir beschreiben, wann Lohnsteuerhilfevereine unterstützen dürfen, wann ein Steuerberater ratsam ist und wie digitale Tools wie ELSTER die Arbeit vereinfachen können.
Richtiger Umgang mit Unsicherheiten und der Kommunikation mit dem Finanzamt
Wir geben Hinweise, wie Betreuer trotz unvollständiger Unterlagen oder schwierigem Sachverhalt korrekt und haftungssicher handeln. Wichtig: Frühzeitige Kommunikation mit dem Finanzamt, offene und ehrliche Darstellung in Zusatzanschreiben sowie das Nutzen des Mantelbogens für Erläuterungen.
4. Prägnante Zitate aus dem Podcast
„Man ist grundsätzlich verpflichtet, sich um das Thema Steuern zu kümmern, sobald man den Aufgabenkreis Vermögenssorge innehat.“
„Lieber einmal mehr eine Steuererklärung machen als zu wenig – gerade bei Unsicherheiten und Haftungsfragen.“
„Auch wenn jemand keine Steuern zahlen muss – die Erklärung kann trotzdem abzugegeben sein, z.B. bei Heimkosten und Pflege.“
„Es kommt keine automatische Aufforderung vom Finanzamt – wer steuerpflichtig ist, muss eigenständig aktiv werden.“
„Man kann und sollte professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, wenn die Betreuung finanziell oder inhaltlich zu komplex ist.“
Also hören Sie hier rein und freuen Sie sich schonmal auf viele weitere spannende Folgen.
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