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Die Autorin und promovierte Kulturwissenschaftlerin Annekathrin Kohout hat bereits mehrere tolle Sachbücher über Themen wie Netzfeminismus, K-Pop und Nerds veröffentlicht. Aktuell schreibt sie die Kolumne »Feed Interrupted« für die taz. Für die Zeitschrift »Pop. Kultur und Kritik« , die sie gemeinsam mit Mascha Jacobs und anderen herausgibt, hat sie in der aktuellen Ausgabe über das Generische nachgedacht. Neben einzelnen Ausgaben des »Kunstforum International« verantwortet sie auch die Reihe »Digitale Bildkulturen« im Klaus Wagenbach Verlag. Dort ist auch ihr aktuelles Buch »Hyperreaktiv. Wie in Sozialen Medien um Deutungsmacht gekämpft wird« erschienen. Ein Text, in dem sie sich anschaut, wie sich eine Kultur verändert, wenn Reaktionen die wichtigste Form der Kommunikation werden, wichtiger als das Ereignis, auf das sie sich beziehen.
Annekathrin Kohout beschreibt die »Reaktionskultur«, in der wir leben, genau und anhand sehr vieler Beispiele. Sie sucht nach Antworten auf die Frage, warum Kommunikation in den digitalen Medien – aber natürlich nicht nur dort – oft von »Überreizung, Missverständnissen und gegenseitigem Misstrauen« geprägt ist. Sie analysiert die destruktive Kommunikationskultur, die auch durch die technische Architektur der sozialen Medien mitbestimmt wird. Denn »sie belohnt nicht Qualität oder Wahrheit, sondern Reaktionstauglichkeit. Inhalte, die starke Emotionen auslösen – Empörung, Angst, Begeisterung –,werden systematisch bevorzugt, während nuancierte, ausgewogene Beiträge in der Versenkung verschwinden.« Trotz dieser nicht sehr hoffnungsvollen Analyse, ist Annekathrin Kohout dennoch ein unterhaltsames Buch gelungen, das die spielerischen und emanzipatorischen Seiten der Internetkultur weiterhin feiert.
Im Podcast sprechen Mascha Jacobs und Annekathrin Kohout über Likes und Voyeurismus, über die Antwort ohne Rede, Schnelligkeit und Deutungsdifferenzen. Was die Unterschiede zwischen Interpretationen, Überinterpretationen und Hyperinterpretationen sind. Und warum Nichtreaktionen als Reaktion gelesen werden und Hyperinterpretation instrumentell benutzt werden.
Annekathrin Kohout hat den Essay »Against Interpretation« von Susan Sontag aus den frühen Sechzigerjahren mitgebracht. Er ist 1982 in der deutschen Übersetzung von Mark W. Rien als Taschenbuch bei Rowohlt erschienen. Außerdem hat sie den ebenfalls Anfang der Sechzigerjahre erschienenen Roman »Die Glasglocke« von Sylvia Plath als einen ihrer Lieblingstexte ausgewählt. Die Übersetzung aus dem Englischen stammt von Christian Grote; der Roman wurde 1968 bei Suhrkamp veröffentlicht. In »Die Glasglocke« geht es unter anderem um Suizid und Suizidgedanken, was beunruhigend wirken kann. Bitte entscheidet selbst, ob ihr dem Podcast gerade zuhören könnt und möchtet.
By Mascha Jacobs, Center for Literature5
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Die Autorin und promovierte Kulturwissenschaftlerin Annekathrin Kohout hat bereits mehrere tolle Sachbücher über Themen wie Netzfeminismus, K-Pop und Nerds veröffentlicht. Aktuell schreibt sie die Kolumne »Feed Interrupted« für die taz. Für die Zeitschrift »Pop. Kultur und Kritik« , die sie gemeinsam mit Mascha Jacobs und anderen herausgibt, hat sie in der aktuellen Ausgabe über das Generische nachgedacht. Neben einzelnen Ausgaben des »Kunstforum International« verantwortet sie auch die Reihe »Digitale Bildkulturen« im Klaus Wagenbach Verlag. Dort ist auch ihr aktuelles Buch »Hyperreaktiv. Wie in Sozialen Medien um Deutungsmacht gekämpft wird« erschienen. Ein Text, in dem sie sich anschaut, wie sich eine Kultur verändert, wenn Reaktionen die wichtigste Form der Kommunikation werden, wichtiger als das Ereignis, auf das sie sich beziehen.
Annekathrin Kohout beschreibt die »Reaktionskultur«, in der wir leben, genau und anhand sehr vieler Beispiele. Sie sucht nach Antworten auf die Frage, warum Kommunikation in den digitalen Medien – aber natürlich nicht nur dort – oft von »Überreizung, Missverständnissen und gegenseitigem Misstrauen« geprägt ist. Sie analysiert die destruktive Kommunikationskultur, die auch durch die technische Architektur der sozialen Medien mitbestimmt wird. Denn »sie belohnt nicht Qualität oder Wahrheit, sondern Reaktionstauglichkeit. Inhalte, die starke Emotionen auslösen – Empörung, Angst, Begeisterung –,werden systematisch bevorzugt, während nuancierte, ausgewogene Beiträge in der Versenkung verschwinden.« Trotz dieser nicht sehr hoffnungsvollen Analyse, ist Annekathrin Kohout dennoch ein unterhaltsames Buch gelungen, das die spielerischen und emanzipatorischen Seiten der Internetkultur weiterhin feiert.
Im Podcast sprechen Mascha Jacobs und Annekathrin Kohout über Likes und Voyeurismus, über die Antwort ohne Rede, Schnelligkeit und Deutungsdifferenzen. Was die Unterschiede zwischen Interpretationen, Überinterpretationen und Hyperinterpretationen sind. Und warum Nichtreaktionen als Reaktion gelesen werden und Hyperinterpretation instrumentell benutzt werden.
Annekathrin Kohout hat den Essay »Against Interpretation« von Susan Sontag aus den frühen Sechzigerjahren mitgebracht. Er ist 1982 in der deutschen Übersetzung von Mark W. Rien als Taschenbuch bei Rowohlt erschienen. Außerdem hat sie den ebenfalls Anfang der Sechzigerjahre erschienenen Roman »Die Glasglocke« von Sylvia Plath als einen ihrer Lieblingstexte ausgewählt. Die Übersetzung aus dem Englischen stammt von Christian Grote; der Roman wurde 1968 bei Suhrkamp veröffentlicht. In »Die Glasglocke« geht es unter anderem um Suizid und Suizidgedanken, was beunruhigend wirken kann. Bitte entscheidet selbst, ob ihr dem Podcast gerade zuhören könnt und möchtet.

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