Majestätsbeleidigung oder notwendige Prüfung?
Ein Standpunkt von Jochen Mitschka.
Wir setzen hiermit die Berichterstattung über die Corona Ausschusssitzung 9. "Die Rolle der Medien" (1) mit dem 3. Teil fort, kommen auf die Sitzungen 7 und 8 später zurück, wenn die von YouTube gesperrten Videos auf anderen Kanälen wieder verfügbar sind.
Nach dem deutschen Journalisten und Psychologen Patrick Plaga, der zur Zeit in Schweden lebt, kam Prof. Michael Meyen zu Wort, der die Situation der Medien in der Krise aus soziologischer und historischer Sicht analysiert. Hier die Fortsetzung seiner Anhörung.
Prof. Dr. Michael Meyen
Dr. Füllmich fragte dann, was denn wohl passieren würde, wenn sich bestätigt, dass die PCR-Tests aber auch gar nichts über aktuelle Infektionen aussagen, und zum Beispiel, wenn gerichtlich festgestellt wird, dass die Zahlen, die offiziell und von den Medien zur Demonstration vom 1.8. in Berlin genannt worden waren, komplett falsch sind.
Prof. Meyen meint, dass Corona nur zuspitzen würde, was man seit 20 Jahren beobachten könne. Die ersten Zweifel wären nach den Berichten über den 11. September aufgekommen. Dann wäre die Informationspolitik in der Bankenrettung infrage gestellt worden, dann die Berichte über Griechenland und die Ukraine, oder die Meldungen über Ostdeutschland.
Als ehemaliger DDR-Bürger wisse er, wie die Menschen dort denken, und wie unzufrieden sie über die Berichterstattung wären.
Das Vertrauen in die Institution Massenmedien wäre ohnehin schon erschüttert. Selbstkritik könne man kaum erwarten, wie das Beispiel der 180° Wendung im Fall der Maskenpflicht zeigen würde. Seine Studenten hätten versucht, am Beispiel der NSU-Berichterstattung eine Selbstkritik der Medien zu finden, jedoch bis auf Einzelfälle erfolglos. Die Medien würden ganz einfach die Berichterstattung ändern, auf einen anderen Zug aufspringen, und so tun, als ob es etwas Anderes nicht gegeben hätte.
Er ist sich sicher, dass dies auch für die Berichterstattung im Fall von Corona gelten wird. Die Journalisten orientieren sich an offiziellen Quellen, übernehmen es und das wars.
Dr. Füllmich meinte, dass sich einige Journalisten aber so weit aus dem Fenster gelehnt hätten, dass sie doch wohl kaum unbeschädigt aus der Situation herauskommen würden. Daraufhin antwortete Prof. Meyen, dass der Journalismus in der Lage sein wird, immer wieder positive Beispiele, also Feigenblätter vorzuzeigen, die doch die andere Meinung schon immer hatten vertreten können. Aber es wird spannend werden, ob dies diesmal in allen Fällen funktionieren werde.
Der Aufwind der alternativen Medien wäre nur möglich gewesen, weil eben die abweichenden Meinungen nur dort vertreten gewesen wären. Aber erst, wenn der Corona-Ausschuss in der Tagesschau erwähnt werden würde, müsste man sich mit ihm beschäftigen. Die Leitmedien definieren, was Realität ist. So lange man den Ausschuss nicht angreife, wird er nicht wahrgenommen. Natürlich wächst die alternative Szene, und der Kampf um die Deutungshoheit ist nicht endgültig abgeschlossen, aber der Ausgang noch vollkommen ungewiss.
Prof. Meyen erläuterte, dass die Berichterstattung ja in der Regel nicht "lügen" würde, sondern nur falsch "interpretiert" und Dinge weglässt, welche für das Verständnis wichtig wären. Daher könne sich der Journalismus auch bei veränderter Wetterlage zurücklehnen und würde einfach anders berichten. Großartige Folgen auch für diejenigen, die wie Füllmich meinte, "mit Schaum vor dem Mund" argumentiert hätten, erwartet er nicht.
Dr. Füllmich äußerte die Vermutung, dass es für Journalisten nicht so einfach sein werde, sich in bestimmten Kernfragen herauszureden. Prof. Meyen antwortete, dass sich diese Journalisten immer wieder auf die "offiziellen Quellen" werden berufen können. Er sieht auch soziale Probleme darin, dass Journalisten, die plötzlich so nahe an der Macht sind, beginnen,