Die restriktiven Corona-Maßnahmen sind das sichtbare Zeichen eines kranken politischen Systems.
Ein Standpunkt von Céline von Knobelsdorff.
2017 erschien das Sachbuch „Intuition für Rationalisten. Mehr Wissen für Mutige“, mit dem die Autorin und Psychologische Beraterin Céline von Knobelsdorff erstmalig auf die Wichtigkeit unserer Authentizität hinwies. Das gilt für diese Zeiten unabsehbarer Veränderungen natürlich erst recht. Nicht nur unser persönliches Leben und unsere Gesundheit, sondern auch das Überleben unserer Kinder und der Fortbestand unserer Erde hängen davon ab, wie weit wir Ganzheitlichkeit und innere Stimmigkeit in uns selbst realisieren konnten. Integrität, ein starkes inneres Lot und ein klar ausgerichteter Lebenskompass sind unsere mächtigen Handwerkszeuge im Umgang mit dem kollektiven Narzissmus, der sich heute in ungeahntem Ausmaß zeigt. Die Autorin deckt auf, dass Verhaltensweisen wie das Verlangen nach unbegrenzter Kontrolle dem Symptombild des Narzissmus entsprechen.
Manchmal schließen sich Gedankenkreise, von denen man vorher nicht wusste, dass sie überhaupt Glieder einer Kette sein könnten. Warum mich die Geschichte vom „Herrn der Ringe“ gerade seit Ende vorigen Jahres immer wieder in ihren Bann zog, das enthüllt sich mir jetzt, mit Blick auf die aktuellen Verwerfungen in unserem Land — und auch darüber hinaus.
„Ein Ring, sie zu knechten, sie alle zu finden, ins Dunkel zu treiben und ewig zu binden.“
Zugegeben ich habe mich ein paar Tage gewehrt, zwischen J. R. R. Tolkiens fantastischen Szenarien und den derzeitigen Umwälzungen Parallelen zu ziehen, doch eine weitere und erschreckend reale Parallele drängte sich mir in der Betrachtung des massiven Einwirkens auf unsere menschliche Psyche als gemeinsamer Nenner auf:
Alles, was mit uns geschieht derzeit, und alles, was die Räder unseres irrlaufenden Systems — und auch anderer — in Bewegung halten möchte, entspricht Mechanismen, wie sie zwischen narzisstisch gestörten Personen, Personenkreisen und deren Opfern zu erleben sind.
Ich spreche im Folgenden von Narzissten und narzisstischen Systemen, da der Einfluss ausgehend von einem Einzelnen oder einem kollektiven Verbund auf unsere Psyche und unser Leben gleichermaßen verheerend ist. Narzissmus verstehen zu lernen, stellt eine Voraussetzung dar, um dessen Komplexität und Mechanismen sowohl grundsätzlich als auch dauerhaft in überschaubare Bahnen zu lenken.
Ziel: Der Ring der Macht
Ein Narzisst hat immer recht, unter allen Umständen, mit allen Mitteln, ohne Rücksicht auf Verluste.
Die Flagge seiner Wahrheit weht stets in seine Ausrichtung — die muss keiner verstehen oder nachvollziehen können. Und genau damit bindet er in einer dynamischen Mischung aus Faszination und Ungläubigkeit die Aufmerksamkeit und (Lebens-)Energie sowohl derer, die bereits zu seiner Gefolgschaft zählen, als auch all derer, die es potenziell werden könnten. Er kennt die Schlüssel zu den Begehren seiner Gegenüber, und er triggert sie gekonnt an einem gemeinsamen Punkt: Einfluss zu nehmen.
Er teilt seine Macht nicht (gerne), und wenn er den Ring mit anderen Schlüsselfiguren aus strategischen Gründen benötigt, so wird man sich stets gegenseitig daran erinnern, dass alle nur von der Macht profitieren werden, wenn sie sich der narzisstischen Definition von Macht unterwerfen. Narzissmus bestimmt die Regeln, die Inhalte, das Vorgehen.
Antrieb: Lückenlose Kontrolle
Ein Narzisst versucht, immer und überall allgegenwärtig zu sein, er ist ein Kontrollfanatiker. Der Entwicklung von Kontrollmechanismen widmet er sehr gerne viel Zeit. Sollte er kurzfristig oder bereits über einen längeren Zeitraum Tendenzen von Kontrollverlust, Gegenwehr oder Enttarnung in seinem Einflussbereich wahrnehmen — und dafür hat er besondere Antennen —, so scheut er nicht, auch einen offensichtlich unstimmigen — auf Lügen basierenden — Kurs noch schriller weiter zu...