Unser Kollege Tom Uhlig hat auf dem diesjährigen Europakongress von Attac über eine ideologische Konstellation gesprochen, die sich in den letzten Jahren zunehmend verstärkt hat: dem irrationalen Hass auf Europa. Es geht dabei weniger um gerechtfertigte Kritik an all den Mängeln und Unvollkommenheiten der Europäischen Union, als um die Ablehnung der positiven Seiten. Europa sei, so Uhlig, zu einem Symbol der politischen Vermittlung geworden, welche diese Ideologie beseitigen wolle. Es gehe ihr um die Herstellung von "Eigentlichkeit", von einer Unmittelbarkeit, die letztendlich auf vorpolitische Orientierungshilfen wie Gott, 'Volk' und Schicksal hinauslaufe. Wie diese Art zu denken zudem mit Antisemitismus zusammenhängt, lässt sich in dem Kurzinput nachhören.