Inmitten der tropischen Chapare-Region im Herzen Boliviens, dort wo der Koka-Anbau blüht, hat sich ein Mann verschanzt, der das südamerikanische Land so lang regierte wie kein Präsident vor ihm - heute aber mit Haftbefehl gesucht wird: Evo Morales, Boliviens erster indigener Präsident. Umgeben von mit Holzspeeren bewaffneten Koka-Bauern, hinter Straßenblockaden, in einer Art Dschungelfestung, lebt er nun - fordert, trotz allem bei den Präsidentschaftswahlen am 17. August erneut antreten zu dürfen, was ihm das Gericht untersagt. Deswegen ruft er seine Anhänger zum Protest auf. Überall wurden Straßenblockaden errichtet, Bauern marschieren in die Metropole La Paz. Und das in einem Land, das ohnehin im Chaos steckt: Die Staatskasse ist leer, Benzin und Gas werden knapp, an Tankstellen bilden sich stundenlange Warteschlangen und die Lebensmittel werden immer teurer. Uns gelang es exklusiv, ex-Präsident Morales in seiner Dschungelfestung zu besuchen. Eindrücke aus einem Land im Chaos.