Share Cobains Erben
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Die Wahl in den Vereinigten Staaten liegt hinter uns, Schock und Unverständnis hängen uns noch in den Klamotten. Da ist es eine passende Gelegenheit, über einen Film zu sprechen, der Anfang des Jahres bereits erschienen ist: Civil War von Alex Garland. Es ist ein Filmstoff, der sich aufgedrängt hat, denn der US-Wahlkampf war aufgeladen mit brutaler Sprache und der Androhung von Gewalt. Wie könnte das aussehen, wenn erneut ein Bürgerkrieg in Amerika ausbrechen würde? Der Film geht dieser Frage nach und schickt vier Kriegsreporter auf einen Roadtrip quer durch die Staaten, die zerrüttet sind durch Tod und Grausamkeit. Es ist eine Geschichte über Mut und Waghalsigkeit, über die Notwendigkeit, zu beobachten, was passiert, und die Frage, ob und wem das eigentlich etwas bringt. Ein großartiger und bedrückender Film. Ja, wir werden spoilern. Aber das macht nichts. Civil War wird mit jedem Anschauen immer nur noch besser.
Kunst und Religion liegen ganz nah beieinander. Es ist nicht selten der Fall, dass sich Menschen besonders für Kunst interessieren, die mit dem religiösen Glauben nichts (mehr) anfangen können. Aber warum ist das eigentlich so? Was haben Kunst und Religion gemeinsam? Und können die beiden vom jeweils anderen profitieren?
Diese Doppelfolge versucht den Fragen auf die Schliche zu kommen. Im ersten Teil unterhält sich Gofi mit dem Theologen Christoph Wiesinger, der seit 2023 Professor für Gemeinde- und Religionspädagogik an der EH Darmstadt ist und sich in seiner wissenschaftlichen Arbeit auch mit den Themen Kunst, Ästhetik und Glaube beschäftigt hat. Gofi und Christoph sind seit langem miteinander befreundet, und das merkt ihrem entspannten und dennoch gehaltvollen Gespräch an.
Im zweiten Teil untersucht Gofi einen Text des Dichters und katholischen Mystikers Thomas Merton. Sein wahnsinnig spannendes ‚Wort an Dichterinnen und Dichter‘ (‚A Message to Poets‘) beschreibt in dichter, mystischer Sprache die Bedeutung, die Kunst für unsere Gesellschaft hat. Für Merton steht fest, dass Kunst etwas durch und durch Spirituelles ist. Gofi hat den Text übersetzt und stellt ihn hier vor.
Beide Folgen wurden bereits vor fünf Jahren aufgenommen. Jay ist deshalb nicht dabei, weil es Cobains Erben damals noch nicht gab. Das ist schade, aber Christoph Wiesinger und Thomas Merton sind beides auch ganz hervorragende Gesprächspartner. Überzeuge Dich selbst. (Das Episodenbild stammt von Leonardo AI.)
Christoph empfiehlt in unserem Gespräch das Buch „Der religiöse Charm der Kunst“, herausgegeben von Thomas Erne und Peter Schütz.
Gofis Übersetzung von Thomas Mertons ‚A Message to Poets‘ findest Du hier.
Es ist verrückt. Laurent aus Bayern malt leidenschaftlich gern abstrakte Bilder, verkauft sie in die ganze Welt für fünfstellige Summen – und ist drei Jahre alt. Ist das Kunst, was er schafft? Viele glauben das offensichtlich. Warum sonst sind sie bereit, so viel Geld für seine Gemälde auszugeben? Aber wie kann das sein? Muss man nicht etwas können, um ein Kunstwerk zu schaffen? Mehrere Kunstschaffende auf Instagram scheinen dieser Meinung zu sein. Sie nehmen Performance-Künstlerinnen, abstrakte Malerinnen und andere in kurzen Clips auf den Arm und stellen dann ihre handwerklich hervorragenden Werke daneben, um zu demonstrieren, was ihrer Meinung nach WIRKLICH Kunst ist. Haben sie recht? Kommt ‚Kunst‘ von ‚Können‘? Woran erkennen wir, dass wir es mit einem Kunstwerk zu tun haben? Und kann ein Werk für die eine Person Kunst sein und für die andere nicht? Über diese Fragen sprechen wir in unserem kurzweiligen Talk. Viel Spaß beim Hören!
Am vergangenen Donnerstag haben Jay und Gofi den Fotografen Jörg Steinmetz in Frankfurt besucht. Jörg hat schon wirklich bekannte Gesichter vor seiner Kamera gehabt: Dennis Hopper zum Beispiel, die Gallagher-Brüder von Oasis, Alanis Morissette, Michel Stipe, Die Ärzte, Albert Mangelsdorff und viele mehr.
Der Regisseur Wim Wenders hat für einen Fotoband, den Jörg 2020 herausgebracht hat, einen Essay verfasst. Darin schreibt er Folgendes: „Diese Übertragung von Vertrauen, dieser Blick-Kontrakt findet in den Porträtbildern von Jörg Steinmetz statt. Hier wird der oft so einschneidende Akt des Fotografierens durch eine Haltung besänftigt und entschärft, die jede Feindseligkeit oder Zweideutigkeit im Keim erstickt.“ Wir haben Jörg gefragt, wie er das macht, dass „jede Feindseligkeit oder Zweideutigkeit im Keim erstickt“ wird. Seine Antwort war schlicht. „Ich kann Leute gut leiden.“
In diesem wirklich tollen Gespräch haben wir gemeinsam herausgefunden, dass der magische, der besondere Moment, der auch zu einem guten Foto führt, dann ist, wenn es zu einer echten, aufrichtigen Begegnung zwischen Menschen kommt, wenn einer den anderen wirklich sieht. Jörgs Erfolgsrezept für gute Bilder, könnte man sagen, ist Liebe.
Wie er seinen Weg in die Fotografie gefunden hat, warum ein Porträt von Anton Corbijn eine Art Türöffner für seine Karriere gewesen ist, warum Fotos auch dann gut sein können, wenn sie unscharf sind, warum Jörg noch immer vor Shootings aufgeregt ist und viele andere spannende Dinge erfährst Du in diesem Talk. Viel Spaß beim Hören! (Das Episodenbild stammt von Christian Küsters.)
https://joergsteinmetz.com
Sandra Bils aus Hannover ist nicht nur evangelische Theologin und Professorin, sondern auch Sommelière, eine ausgebildete Weinexpertin, die den Wein nicht nur liebt, sondern ihre Liebe auch in entspannt norddeutscher Art unkompliziert und sympathisch vermitteln kann. Wir haben uns mit ihr getroffen, um gemeinsam einen teuren Riesling zu verkosten und darüber nachzudenken, was Wein, Kunst und Spiritualität miteinander verbindet. Wir haben festgestellt: Jede Menge! Sandra erzählt uns, wie es dazu gekommen ist, dass sie eine Ausbildung als Sommelière begonnen hat, obwohl sie vorher gerade einmal Rot- von Weißwein unterscheiden konnte, und warum für sie das konzentrierte Trinken eines Weines so etwas Ähnliches wie Beten, aber auch Kunstbetrachten ist. Viel Spaß bei diesem entspannten Plausch!
Das hat sich wie ein Klassentreffen angefühlt: Unsere Hörer Sven, Andi und Marian haben unsere Einladung angenommen und haben uns bei der letzten Folge vor der Sommerpause unterstützt. Wir haben zurückgeblickt auf die Themen der letzten Staffel und gemeinsam darüber nachgedacht, was uns gefallen hat, was wir besser machen können und welche Themen wir in Zukunft einmal angehen sollten. Ein entspannter, knapp einstündiger Plausch, an dem Ihr nachträglich teilhaben könnt. Wir wünschen Euch viel Spaß beim Hören und wunderschöne Sommerwochen. Danke für Euer Interesse! Bis zum nächsten Mal im September. Eure Jay und Gofi
Endlich hat es geklappt. Der Regisseur Denis Villeneuve hat es hinbekommen, den Kult-Roman ‚Dune‘ zu verfilmen und dabei, wie Jay findet, ein visuelles Meisterwerk zu schaffen. Frank Herberts popkultureller Klassiker gilt nicht nur als einer der besten und wichtigsten Scifi-Romane, sondern auch als große Inspiration der Star-Wars-Saga. Wir haben uns beide Teile der Neuverfilmung aufmerksam angeschaut (Gofi hat auch die Romane gelesen) und unterhalten uns über Optik und Story. Und dabei verschlägt uns schließlich zu ethischen Fragestellungen, denn die Story stellt wichtige Fragen: Was soll man machen, wenn es keine richtige Option gibt, wenn alle Möglichkeiten letztlich ‚falsch‘ sind? Wären wir bereit, Verantwortung zu übernehmen, selbst wenn das bedeutet, dass wir uns dabei die Hände schmutzig machen? Und was hat eigentlich Dietrich Bonhoeffer mit Paul Atreides zu tun? Das alles und noch mehr kannst Du in dieser Folge hören. Viel Spaß. (Das Episodenbild ist ein Screenshot der IMDB.)
Würdest Du die dunkelsten Momente Deines Lebens als Roman veröffentlichen? Julia hat es getan. Sie hat früh geheiratet, ihr Mann dealte mit Kokain, sie selbst hatte mit Suchtproblemen zu kämpfen, hat häusliche Gewalt und Missbrauch erlebt. Für den Geburtstag ihres Sohnes hat sie das Party-Zubehör zusammengeklaut. Und mehr als einmal stand plötzlich die Polizei in der Wohnung. Das alles hat sie in einem Roman erzählt. „Ich liebe Dich, weil ich Dich brauche“ heißt er. In diesem Talk erzählt sie uns, warum sie das Buch geschrieben hat und wie ihr Umfeld mit all den Enthüllungen umgeht. Wir sprechen über Scham, das Totschweigen von Dingen und über die Chance, eine neue Perspektive einzunehmen.
Link zum Buch von Julia
https://www.novamd.de/x/ich-liebe-dich-obuco
Autorinnenprofil von Julia
https://www.lovelybooks.de/autor/Julia-Obuco
Link zur Podcastfolge mit Julia über den sexuellen Missbrauch im Podcast «der Zweifelclub»
Link zur Podcastfolge mit Julia über ihr Buch im Podcast «Leben mit Staub»
Vor genau hundert Jahren ist Franz Kafka gestorben. Und das müssen wir einfach als Anlass nehmen, um noch einmal nach Herzenslust über ihn und seine literarische Kunst zu reden. Ihr erinnert Euch vielleicht, vor genau zwei Jahren haben wir das schon einmal getan (Das könnt Ihr hier nachhören: https://cobainserben.de/podcast/franz-kafka-on-fire-wir-lesen-und-interpretieren-den-jahrhundertautor/). Schon damals hat uns das großen Spaß gemacht. Denn so mühsam und düster, wie es manchmal den Eindruck macht, ist Kafka überhaupt nicht. Im Gegenteil: Wir lernen, dass er bei Lesungen hin und wieder Lachkrämpfe bekam und seine Geschichten selbst sehr lustig fand. Darüber reden wir: über das Lachen als Form des Widerstandes, über Kafkas Schreiben gegen die Mächte und die Ausweglosigkeit und auch darüber, was es mit Sex zu tun hat. Ein Talk, bei dem Ihr noch einiges Neues über diesen großartigen Autoren erfahren werdet. Versprochen.
Letzte Woche hat Gofi die Künstlerin Sarita Dey in ihrem Atelier in Frankfurt besucht. Sie ist davon überzeugt, dass die Kunst in der Lage ist, spürbare, positive Veränderungen herbeizuführen – für den einzelnen Menschen, aber auch für die Gesellschaft. Wie sie das ganz konkret erlebt, das schildert sie in diesem Gespräch. Dabei berichtet sie nicht nur von ganz persönlichen Erfahrungen, sondern auch von Begegnungen mit anderen Menschen, die sie eingeladen hat, an ihren Kunstaktionen und -interventionen teilzuhaben. Sarita schildert, wie Neues und Schönes aus Zerbruch hervorgehen kann, wie man an ihren Kunstwerken erkennen kann, dass sie sich als Teil von etwas großem Ganzen versteht, warum sie auch Werke zeigt, die ihr selbst nicht gefallen, und warum Ruhe für ihre Arbeit so wichtig ist.
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