Die Regierungskrise in Frankreich dauert an. Bis heute Abend hat Präsident Emmanuel Macron seinem bereits zurückgetretenen Premierminister Sébastien Lecornu noch Zeit gegeben, um ein Regierungsprogramm zu entwerfen. Ob das gelingt, bleibt allerdings fraglich. Das zerstrittene Parlament konnte sich bisher nicht auf den Sparhaushalt für das kommende Jahr einigen. Erste Stimmen forderten nun auch den Rücktritt von Macron, der im eigenen Lager an Rückhalt verliert, um den Weg für Neuwahlen frei zu machen. Damit spitzt sich in Frankreich ein Prozess zu, den auch andere westliche Demokratien durchleben: die Spaltung in Lager, mangelnde Kompromissfähigkeit vor allem in der Haushaltspolitik und ein Erstarken der extremen Ränder.
Unsere Frage des Tages lautet: Ist die liberale Demokratie ein Auslaufmodell? Es antwortet Paulina Fröhlich, Expertin für Demokratie bei der Bertelsmannstiftung.