Anfang der 1980er-Jahre beschloss der Bundestag trotz großer Proteste zum ersten Mal, US-amerikanische Pershing-II-Raketen und Marschflugkörper in Deutschland zu stationieren. Sie sollten während des Kalten Kriegs eine glaubwürdige Abschreckung gegenüber der Sowjetunion schaffen. Noch vor dem Mauerfall einigten sich die USA und die Sowjetunion darauf, alle landgestützten nuklearen Mittelstreckenraketen zu vernichten. Die Stationierung von US-Raketen in Deutschland schien Geschichte, doch seit einem Jahr wird wieder über debattiert. Diesmal geht es nicht um atomare, sondern konventionelle Mittelstreckenraketen. Darüber hinaus hat Verteidigungsminister Boris Pistorius im Rahmen seines USA-Besuchs angekündigt, dass Deutschland selbst den Kauf des US-Raketensystems "Typhon" erwäge. Unsere Frage des Tages an Paulina Fröhlich, Geschäftsführerin des Progressiven Zentrums Berlin, lautet: "Sollte die Bundeswehr mit Mittelstreckenraketen ausgestattet werden?"