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Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 121 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 03. Februar 2023.
Und diese Themen haben wir heute für Sie:
Im Gespräch
**Die News der Woche **
„Im Durchschnitt sind die unabhängigen Vermittlerinnen und Vermittler somit gut durch das Jahr 2022 mit seinen dramatischen Ereignissen und einer sehr hohen Preissteigerung gekommen“, freut man sich beim AfW Bundesverband Finanzdienstleistung. Die Zahlen stammen aus dem 15. AfW-Vermittlerbarometer, an dem sich laut Verband insgesamt 1.305 Vermittlerinnen und Vermittler beteiligten.
Feierlaune will beim AfW trotzdem nicht so recht aufkommen. Denn die deutliche Zunahme des durchschnittlichen Gewinns ist einem Trend zu verdanken, der viele Branchenbeobachter sorgenvoll stimmt. „Die Entwicklung, dass kleine Vermittlerbüros aufgeben oder übernommen werden, spiegelt sich in diesen Zahlen wider“, kommentiert AfW-Vorstand Frank Rottenbacher. So konnte der Durchschnittsgewinn vor allem deshalb zulegen, weil es „einen Anstieg der Teilnehmergruppe gab, die Gewinne jenseits der 300.000-Euro-Marke angegeben haben“, wie der Verband berichtet.
Rottenbacher zieht aus der aktuellen Erhebung ein Fazit, das auf der Lehre der „Economies of Scale“ beruht, zu deutsch Skaleneffekte, sprich Größenvorteile: „Durch die Schaffung größerer Einheiten und durch den Einsatz digitaler Technik kann die Effizienz gesteigert werden“, erläutert der AfW-Vorstand. „Diese Digitalisierung verbessert Prozesse sowie die Kundenkommunikation, was zu Umsatzwachstum führt.“
Doch so erfreulich der Anstieg des durchschnittlichen Gewinns auch ist, macht sich beim genauerem Hinsehen Ernüchterung breit: Bei der Hälfte der Vermittlerinnen und Vermittler liegt der Gewinn bei unter 55.000 Euro. „Dann sind wir weit weg von einer Neiddiskussion“, schlägt Rottenbacher den Bogen zum politischen Gegenwind, dem die Vermittlerschaft mal wieder ausgesetzt ist. Insofern sieht der AfW in der Umfrage eine, Zitat, „wichtige Information in Richtung Politik – gerade in Zeiten, in denen über ein Provisionsverbot diskutiert wird“. Berlin müsse nicht regulatorisch eingreifen, um ungerechtfertigte Gewinne zu verhindern, so die Forderung Rottenbachers.
Jingle
Auf einer Diskussionrunde in London zogen Vertreterinnen und Vertreter der Finanzaufsicht, von Verbänden, Beratungsunternehmen und Versicherern Bilanz. Darunter etwa Therese Chambers, Direktorin für Verbraucheranlagen bei der Financial Conduct Authority (FCA) oder Chris Hudson, Managing Director of Retail & Intermediary bei Standard Life. Auch Norman Wirth, Vorstand des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW, war vor Ort, um sich zu informieren.
„Die Erfahrungen aus Großbritannien sind als ambivalent zu beschreiben“, berichtet Wirth. „Durch die RDR gibt es mehr Qualität und mehr Vertrauen in die Berater, aber auch eine große Beratungslücke – gerade bei den Bevölkerungsgruppen, die es am nötigsten hätten“, meint der Rechtsanwalt. So seien Zielkunden für eine ganzheitliche Beratung überwiegend wohlhabende Verbraucher. 40 Prozent der Beratungsunternehmen haben laut einer Studie der FCA aus dem Jahr 2019 einen Schwellenwert an verfügbarem Vermögen für Neukunden eingezogen. Mehr als die Hälfte davon liegt bei 50.000 Pfund, die andere noch deutlich darüber. Der durchschnittliche beratene Kunde verfügt über ein Vermögen von mehr als 150.000 Pfund, also etwa 170.000 Euro.
Weiteres Ergebnis: Die Zahl der Beratungsunternehmen ist durch RDR nicht signifikant eingebrochen. Die Qualität der Beratung habe sich erhöht und das Vertrauen der Bevölkerung in die unabhängigen Berater sei gestiegen. Wie Wirth weiter berichtet, stellte aber Finanzaufseherin Chambers fest, dass viele Verbraucher ihr Geld bar hielten, statt es zu investieren. Die Verbraucherstudie der FCA hatte hier ergeben, dass 54 Prozent der britischen Erwachsenen mit einem investierbaren Vermögen von 10.000 Pfund oder mehr – immerhin fast 10 Millionen Menschen –, in den vergangenen Jahren keine formelle Unterstützung bei ihren Investitionsentscheidungen erhalten hatten.
„Wir können nur hoffen, dass in Brüssel die Entwicklungen in Großbritannien sehr genau analysiert werden“, sagt Wirth. Jeder Markt sei anders und habe sich historisch unterschiedlich entwickelt. Die deutsche Regierung habe sehr bewusst und aus guten Gründen darauf verzichtet, einen Provisionsdeckel oder sogar ein Provisionsverbot in ihre Agenda aufzunehmen, meint Wirth weiter. Die entstehende Beratungslücke bei weiten Teilen der Bevölkerung wäre immens und könne nicht gewünscht sein, findet er.
Im Gegenteil gehörten auf die Agenda „unbedingt“ Schritte zu mehr Anreizen, sich zu Risikovorsorge und Altersabsicherung unabhängig beraten zu lassen – „und nicht ein Abschneiden der Mittelschicht und der unterer Einkommensgruppen von der dringend notwendigen individuellen Beratung“, so Wirths Fazit.
Jingle
Die Zahl der privat Versicherten stieg von 37,2 Millionen im Vorjahr auf nunmehr 37,8 Millionen. Wobei sich allein die Zahl der Zusatzversicherungen auf 29,1 Millionen beläuft – 2,1 Prozent mehr als 2021. Bei den privat Vollversicherten verzeichnet der Verband hingegen einen leichten Rückgang um 0,16 Prozent auf 8,7 Millionen Menschen. Das liegt insbesondere daran, dass Versicherte sterben oder durch bestimmte Ereignisse wieder GKV-pflichtig werden.
Des Weiteren bügelten die Privaten die Alterungsrückstellungen um weitere 4,5 Prozent auf 315,5 Milliarden Euro auf. Sie dienen dazu, bei älteren Versicherten trotz steigender Gesundheitsausgaben die Beiträge stabil zu halten.
Auch für betriebliche Krankenversicherungen meldet der PKV-Verband steigende Werte. Inzwischen bieten 22.300 Unternehmen in Deutschland ihren Mitarbeitern eine bKV an – das sind 22,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der damit versicherten Menschen stieg um 11,5 Prozent auf 1,8 Millionen.
Jingle
Das hat eine Umfrage des Münchener Insurtechs Finanzchef24 für den aktuellen Gewerbeversicherungsreport ergeben. Direkt hinter der Angst vor Krankheiten haben sich Hackerangriffen etabliert. Jedem dritten Befragten bereitet ein möglicher IT-Gau Bauchschmerzen. 17 Prozent geben an, vor allem Angst vor dem Verlust von unternehmens- oder personenbezogenen Daten durch Viren zu haben. Ebenfalls 17 Prozent sehen die Gefahr bei einem IT-Ausfall durch einen Hackerangriff.
Aber auch die Sorge vor Naturkatastrophen und vor Zerstörung von Geschäftsinhalten nimmt deutlich zu. 19 Prozent der Befragten geben die Furcht vor Naturkatastrophen an, 18 Prozent nennen die Zerstörung von Geschäftsinhalt durch Feuer als Sorge und 16 Prozent treiben unberechtigte Schadensforderungen um.
„Das Wichtigste für jeden Unternehmer ist, sich seiner Risiken zunächst bewusst zu werden“, sagt Payam Rezvanian, Mitglied der Geschäftsleitung bei Finanzchef24. Ein Großteil der Selbstständigen sei sich aber kaum darüber im Klaren, welche Absicherungsmöglichkeiten die eigene Geschäftstätigkeit mit sich bringe. „Unternehmer müssen sich neues Wissen aneignen, um sich in Zeiten heutiger Veränderungsdynamik ausreichend zu schützen“, so die Empfehlung Rezvanians.
Das Schwerpunktthema
Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Verpassen Sie keine weitere und abonnieren Sie „Die Woche“ überall dort, wo es Podcasts gibt.
Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
By Karen Schmidt, Andreas HarmsMoin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 121 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 03. Februar 2023.
Und diese Themen haben wir heute für Sie:
Im Gespräch
**Die News der Woche **
„Im Durchschnitt sind die unabhängigen Vermittlerinnen und Vermittler somit gut durch das Jahr 2022 mit seinen dramatischen Ereignissen und einer sehr hohen Preissteigerung gekommen“, freut man sich beim AfW Bundesverband Finanzdienstleistung. Die Zahlen stammen aus dem 15. AfW-Vermittlerbarometer, an dem sich laut Verband insgesamt 1.305 Vermittlerinnen und Vermittler beteiligten.
Feierlaune will beim AfW trotzdem nicht so recht aufkommen. Denn die deutliche Zunahme des durchschnittlichen Gewinns ist einem Trend zu verdanken, der viele Branchenbeobachter sorgenvoll stimmt. „Die Entwicklung, dass kleine Vermittlerbüros aufgeben oder übernommen werden, spiegelt sich in diesen Zahlen wider“, kommentiert AfW-Vorstand Frank Rottenbacher. So konnte der Durchschnittsgewinn vor allem deshalb zulegen, weil es „einen Anstieg der Teilnehmergruppe gab, die Gewinne jenseits der 300.000-Euro-Marke angegeben haben“, wie der Verband berichtet.
Rottenbacher zieht aus der aktuellen Erhebung ein Fazit, das auf der Lehre der „Economies of Scale“ beruht, zu deutsch Skaleneffekte, sprich Größenvorteile: „Durch die Schaffung größerer Einheiten und durch den Einsatz digitaler Technik kann die Effizienz gesteigert werden“, erläutert der AfW-Vorstand. „Diese Digitalisierung verbessert Prozesse sowie die Kundenkommunikation, was zu Umsatzwachstum führt.“
Doch so erfreulich der Anstieg des durchschnittlichen Gewinns auch ist, macht sich beim genauerem Hinsehen Ernüchterung breit: Bei der Hälfte der Vermittlerinnen und Vermittler liegt der Gewinn bei unter 55.000 Euro. „Dann sind wir weit weg von einer Neiddiskussion“, schlägt Rottenbacher den Bogen zum politischen Gegenwind, dem die Vermittlerschaft mal wieder ausgesetzt ist. Insofern sieht der AfW in der Umfrage eine, Zitat, „wichtige Information in Richtung Politik – gerade in Zeiten, in denen über ein Provisionsverbot diskutiert wird“. Berlin müsse nicht regulatorisch eingreifen, um ungerechtfertigte Gewinne zu verhindern, so die Forderung Rottenbachers.
Jingle
Auf einer Diskussionrunde in London zogen Vertreterinnen und Vertreter der Finanzaufsicht, von Verbänden, Beratungsunternehmen und Versicherern Bilanz. Darunter etwa Therese Chambers, Direktorin für Verbraucheranlagen bei der Financial Conduct Authority (FCA) oder Chris Hudson, Managing Director of Retail & Intermediary bei Standard Life. Auch Norman Wirth, Vorstand des Bundesverbands Finanzdienstleistung AfW, war vor Ort, um sich zu informieren.
„Die Erfahrungen aus Großbritannien sind als ambivalent zu beschreiben“, berichtet Wirth. „Durch die RDR gibt es mehr Qualität und mehr Vertrauen in die Berater, aber auch eine große Beratungslücke – gerade bei den Bevölkerungsgruppen, die es am nötigsten hätten“, meint der Rechtsanwalt. So seien Zielkunden für eine ganzheitliche Beratung überwiegend wohlhabende Verbraucher. 40 Prozent der Beratungsunternehmen haben laut einer Studie der FCA aus dem Jahr 2019 einen Schwellenwert an verfügbarem Vermögen für Neukunden eingezogen. Mehr als die Hälfte davon liegt bei 50.000 Pfund, die andere noch deutlich darüber. Der durchschnittliche beratene Kunde verfügt über ein Vermögen von mehr als 150.000 Pfund, also etwa 170.000 Euro.
Weiteres Ergebnis: Die Zahl der Beratungsunternehmen ist durch RDR nicht signifikant eingebrochen. Die Qualität der Beratung habe sich erhöht und das Vertrauen der Bevölkerung in die unabhängigen Berater sei gestiegen. Wie Wirth weiter berichtet, stellte aber Finanzaufseherin Chambers fest, dass viele Verbraucher ihr Geld bar hielten, statt es zu investieren. Die Verbraucherstudie der FCA hatte hier ergeben, dass 54 Prozent der britischen Erwachsenen mit einem investierbaren Vermögen von 10.000 Pfund oder mehr – immerhin fast 10 Millionen Menschen –, in den vergangenen Jahren keine formelle Unterstützung bei ihren Investitionsentscheidungen erhalten hatten.
„Wir können nur hoffen, dass in Brüssel die Entwicklungen in Großbritannien sehr genau analysiert werden“, sagt Wirth. Jeder Markt sei anders und habe sich historisch unterschiedlich entwickelt. Die deutsche Regierung habe sehr bewusst und aus guten Gründen darauf verzichtet, einen Provisionsdeckel oder sogar ein Provisionsverbot in ihre Agenda aufzunehmen, meint Wirth weiter. Die entstehende Beratungslücke bei weiten Teilen der Bevölkerung wäre immens und könne nicht gewünscht sein, findet er.
Im Gegenteil gehörten auf die Agenda „unbedingt“ Schritte zu mehr Anreizen, sich zu Risikovorsorge und Altersabsicherung unabhängig beraten zu lassen – „und nicht ein Abschneiden der Mittelschicht und der unterer Einkommensgruppen von der dringend notwendigen individuellen Beratung“, so Wirths Fazit.
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Die Zahl der privat Versicherten stieg von 37,2 Millionen im Vorjahr auf nunmehr 37,8 Millionen. Wobei sich allein die Zahl der Zusatzversicherungen auf 29,1 Millionen beläuft – 2,1 Prozent mehr als 2021. Bei den privat Vollversicherten verzeichnet der Verband hingegen einen leichten Rückgang um 0,16 Prozent auf 8,7 Millionen Menschen. Das liegt insbesondere daran, dass Versicherte sterben oder durch bestimmte Ereignisse wieder GKV-pflichtig werden.
Des Weiteren bügelten die Privaten die Alterungsrückstellungen um weitere 4,5 Prozent auf 315,5 Milliarden Euro auf. Sie dienen dazu, bei älteren Versicherten trotz steigender Gesundheitsausgaben die Beiträge stabil zu halten.
Auch für betriebliche Krankenversicherungen meldet der PKV-Verband steigende Werte. Inzwischen bieten 22.300 Unternehmen in Deutschland ihren Mitarbeitern eine bKV an – das sind 22,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Zahl der damit versicherten Menschen stieg um 11,5 Prozent auf 1,8 Millionen.
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Das hat eine Umfrage des Münchener Insurtechs Finanzchef24 für den aktuellen Gewerbeversicherungsreport ergeben. Direkt hinter der Angst vor Krankheiten haben sich Hackerangriffen etabliert. Jedem dritten Befragten bereitet ein möglicher IT-Gau Bauchschmerzen. 17 Prozent geben an, vor allem Angst vor dem Verlust von unternehmens- oder personenbezogenen Daten durch Viren zu haben. Ebenfalls 17 Prozent sehen die Gefahr bei einem IT-Ausfall durch einen Hackerangriff.
Aber auch die Sorge vor Naturkatastrophen und vor Zerstörung von Geschäftsinhalten nimmt deutlich zu. 19 Prozent der Befragten geben die Furcht vor Naturkatastrophen an, 18 Prozent nennen die Zerstörung von Geschäftsinhalt durch Feuer als Sorge und 16 Prozent treiben unberechtigte Schadensforderungen um.
„Das Wichtigste für jeden Unternehmer ist, sich seiner Risiken zunächst bewusst zu werden“, sagt Payam Rezvanian, Mitglied der Geschäftsleitung bei Finanzchef24. Ein Großteil der Selbstständigen sei sich aber kaum darüber im Klaren, welche Absicherungsmöglichkeiten die eigene Geschäftstätigkeit mit sich bringe. „Unternehmer müssen sich neues Wissen aneignen, um sich in Zeiten heutiger Veränderungsdynamik ausreichend zu schützen“, so die Empfehlung Rezvanians.
Das Schwerpunktthema
Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Verpassen Sie keine weitere und abonnieren Sie „Die Woche“ überall dort, wo es Podcasts gibt.
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