Die Woche – der Pfefferminzia Podcast für Versicherungshelden

Die Woche 237 – Reformideen für die GKV und DKM 2025


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Willkommen zu Folge 237 unseres Podcasts!

Moin aus Hamburg und herzlich Willkommen zu Folge 237 unseres Podcasts. Heute ist Freitag, der 12. September 2025.

Und diese Themen haben wir heute für Sie:

• Im Schmolltalk sprechen wir über die Krise der gesetzlichen Krankenversicherung.
• Zum Gespräch haben wir Lisa Knörrer, Geschäftsführerin der BBG Betriebsberatung eingeladen. Mit ihr sprechen wir über die Highlights der DKM in diesem Jahr.
• Und in den News der Woche erklärt Versicherungsaufseherin Julia Wiens, was die Bafin aus der Element-Pleite gelernt hat. Die Deutschen wollen mehr für ihre Altersvorsorge sparen. Andere setzen auf Erben als gute Vorsorge. Und Kunden sind nicht amüsiert, wenn Kanäle und Formulare veraltet sind.

Aus der Redaktion (#Schmolltalk)

Die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) steckt in der Krise, Reformideen gibt es vielen. Der jüngste ist, einen Basistarif einzuführen, und zusätzliche Leistungen wie Sehhilfen oder freie Arztwahl über optionale, hinzu buchbare Zusatzpakete abzudecken. Wie kommt sowas in der Bevölkerung an. Wir haben zusammen mit dem Marktforscher Yougov mal einige Ideen abklopfen lassen. Darüber sprechen wir.
https://www.pfefferminzia.de/top-thema-pkv-beratung-kat/reform-der-krankenversicherung-staatssekretaer-schlaegt-basistarif-in-der-gkv-vor/
https://www.pfefferminzia.de/gesundheit/exklusive-yougov-umfrage-so-wuerden-die-deutschen-der-gkv-helfen-wollen-und-so-nicht/

Im Gespräch

Mit Lisa Knörrer, BBG Betriebsberatung
In gut anderthalb Monaten ist es wieder so weit: Dann öffnet die Versicherungsmesse DKM in Dortmund wieder ihre Tore. Was die Teilnehmer auf dem Klassentreffen der Branche erwartet, haben wir mit Lisa Knörrer besprochen. Sie ist Geschäftsführerin der BBG Betriebsberatung, die Veranstalterin der Messe ist. Jetzt geht’s los.
Zur Anmeldung für die Messe geht es hier: https://www.die-leitmesse.de/anmelden-2025

Die News der Woche

Dass der Digitalversicherer Element Insurance pleite ging, kam für die Finanzaufsicht Bafin überraschend. Das räumt Versicherungsaufseherin Julia Wiens in einem Interview mit dem Fachmagazin „Fondsprofessionell“ ein. Sie erklärt aber auch, was die Behörde seitdem gelernt und umgesetzt hat.

Kurz zur Erinnerung: Element Insurance war seit Oktober 2017 als Schaden- und Unfallversicherer zugelassen. Es ist ein White-Label-Anbieter von Versicherungslösungen. Es erstellt also Policen für andere, zum Beispiel Assekuradeure, die diese dann unter eigenem Namen ihren Kunden anbieten. Die vorläufige Insolvenz hatte die Bafin im Januar beantragt. Am 1. März 2025 folgte die endgültige Insolvenz.

Was ist nun also neu bei der Bafin? Gesellschaften, die nur einen einzigen Rückversicherer haben, müssen das künftig in den Berichten zu hauseigenen Risiken und Solvabilität ausdrücklich erwähnen, sagt Wiens. „Damit haben wir und die Unternehmen selbst einen besseren Blick auf das Thema“, so die Versicherungsaufseherin weiter.

Bei Element sei die Überschuldung erst eingetreten, nachdem der Rückversicherer den Schutz gekündigt hatte. Bis dahin habe man Element „eng begleitet“, so Wiens. Das Haus sei zu jeder Zeit ausreichend mit Kapital ausgestattet gewesen.

Die Rückversicherung liege jedoch „in der alleinigen Verantwortung der Versicherer“, so Wiens. Es gebe dazu keine Berichtspflicht, auch nicht über laufende Verhandlungen. Aber das hat sich ja nun zumindest zum Teil geändert.

Jingle

53 Prozent der deutschen Anleger planen, mehr Geld für die Altersvorsorge zurückzulegen. Dabei treffen gut drei Viertel gezielt Entscheidungen, wie ihre Beiträge investiert werden sollen. Das ist ein zentrales Ergebnis der „Fidelity European Investor Sentiment Survey“. Fidelity befragte für diese Studie 1.000 Privatanleger in Deutschland.

Mehr für die Altersvorsorge zu sparen, ist das wichtigste finanzielle Ziel der befragten deutschen Privatanleger. Der Grund: 43 Prozent der Umfrageteilnehmer äußerten Bedenken, aktuell nicht genug für ihre Rente zurückzulegen. Der Aufbau eines Notgroschens für unerwartete Ausgaben und das Ziel, den aktuellen Lebensstil beizubehalten, sind mit je 44 Prozent weitere wichtige Sparmotive.

Fidelity fragte außerdem mögliche Stolpersteine ab, die Anleger daran hindern, ihre Altersvorsorgeziele zu erreichen. Vor allem die Inflation (46 Prozent) ist das größte Hindernis für deutsche Anleger, gefolgt von der allgemeinen wirtschaftlichen Unsicherheit (37 Prozent) und unerwarteten Ausgaben (34 Prozent).

Jingle

Es geht doch nichts über ein bisschen Vertrauen in die Zukunft. 15 Prozent der Deutschen glauben, dass sie bis zum Renteneintritt erben werden – und damit ihre Altersvorsorge regeln können. Das geht aus dem Axa Vorsorge Report hervor, für den der Versicherer Anfang August 2025 gut 2.000 Personen in Deutschland online befragen ließ.

Experten halten es für gefährlich, die eigene Altersvorsorge allein auf eine Erbschaft zu basieren. Und wir übrigens auch. Denn es kann etwas dazwischenkommen. Wer etwa auf das Haus der Eltern setzt, könnte eine böse Überraschung erleben. Er könnte gezwungen werden, die Immobilie zu verkaufen, um die Pflege der Eltern zu finanzieren.

Ein anderer Faktor wird gerade politisch diskutiert, nämlich die Reform der Erbschaftsteuer. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat jüngst etwa vorgeschlagen, die Erbschaftsteuersätze regional auszugestalten. Bayern würde dann den Erbschaftsteuersatz deutlich senken wollen, was tendenziell gut für Erben wäre. Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) indes, möchte Haushaltslöcher stopfen und bringt Steuererhöhungen für Gutverdiener und Vermögende ins Spiel. Das könnte die Erbschaftsteuer mit einbeziehen. Man wird sehen, ob und was sich dort tut.

Sicher bleibt: „Ein Erbe ist unsicher. Wer wann wie viel erbt und zu welchen steuerlichen Bedingungen, ist kaum vorauszusehen. Es ist es gefährlich, die eigene Altersvorsorge darauf zu stützen“, warnt Karsten Dietrich, Vorstand Personenversicherung bei Axa Deutschland. „Wer finanziell unabhängig im Ruhestand sein möchte, sollte auf eigene, planbare Vorsorgestrategien setzen.“

Jingle

Im Gesundheitswesen, bei Finanzdienstleistungen und … äh … Versicherungen herrscht bei Kunden Frust über schlechte Multikanal-Erlebnisse und veraltete Formulare. Das fand der Marktforscher Toluna in einer Umfrage heraus. Weltweit befragte er rund 3.000 Konsumenten, darunter 600 aus dem deutschsprachigen Raum.

„Die Kundenerwartungen werden von den besten Marken im Handel, in der Technologie und im E-Commerce geprägt”, sagt Leigh Segall, Geschäftsführer von Smart Communications. Es gibt aber auch gute Nachrichten für Versicherer: Im Jahr 2025 bewerteten knapp die Hälfte der Befragten der Studie (48 Prozent) die Kommunikation dort als gut oder ausgezeichnet. Damit stiegen die Zufriedenheitswerte in der Versicherungsbranche um 8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Vor allem die Einschätzung der Multikanal-Erlebnisse sollte für Unternehmen aber ein Warnsignal sein. Nur 45 Prozent der befragten Kunden in der DACH-Region sind mit der Qualität zufrieden. Dabei würden 76 Prozent den Unternehmen mehr vertrauen, wenn sie stimmige Multikanal-Erfahrungen bieten würden.

Eine weitere Baustelle ist die Datenerfassung. Sie bleibt ein unsichtbarer Killer der Kundenerfahrung. 61 Prozent der deutschsprachigen Konsumenten brechen eine Interaktion ab, wenn die Datenerfassung zu kompliziert ist. Daher würden Unternehmen gewinnen, wenn sie ihre Formulare verbesserten. Denn Geschwindigkeit und Einfachheit haben für 91 Prozent aller Befragten bei Formularen oberste Priorität.

Abmod

Und das war es mit dieser Podcast-Folge. Abonnieren Sie „Die Woche“ doch gleich auf einer der gängigen Plattformen. Und hinterlassen Sie dort gerne eine Bewertung.

Dann hören wir uns auch garantiert am kommenden Freitag wieder! Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie optimistisch, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

Abspann

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