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Im Gespräch
Zu den im Interview erwähnten Webinaren geht es hier:
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Die News der Woche, Teil 1
Von dieser Resonanz womöglich angestachelt, legte der Professor von der Hochschule Ludwigshafen in seinem Blog nun noch einmal nach. Am Freitag kritisierte er in einem langen Beitrag den Auftritt von Jörg Asmussen in besagter Sendung. Asmussen wurde in seiner Funktion als Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) interviewt. Darin äußerte er sich zu dem Vorwurf, dass die Lebensversicherer mit zu hohen Kosten operierten und dass es Wissenschaftlern wie Walz nicht ermöglicht werde, in die Kalkulation der Anbieter schauen zu dürfen.
Asmussen sagte der ARD wörtlich: „Ich glaube, der Vorwurf ist so nicht richtig. Kostentransparenz ist für uns gesetzlich vorgeschrieben. Wir müssen unsere Kostenstruktur offenlegen.“ Und weiter: „Wir benennen seit 2015 für Lebensversicherungen die Kostenstruktur in einer einzigen Kennzahl, das sind die Effektivkosten – also das machen wir.“
Diese Aussage sei „großer Blödsinn“, schimpft Walz nun in seinem Blog-Beitrag – der „Cheflobbyist der Versicherer“ betreibe gar „Volksverdummung“. „Man kann eine Struktur nicht in einer Kennzahl benennen – eine Struktur ist eine Zusammensetzung, ein Gefüge, ein Aufbau“, schreibt Walz. Eine Kennzahl sei hingegen eine Zahl, eine Nummer, in der man „bestenfalls die Kostenhöhe benennen und offenlegen“ könne. „Dafür würde ich mir dann eine klare Angabe in Euro wünschen, die mir sagt, welcher Teil meines Blutes von den Vampiren der Blutbank abgezweigt wird“, knüpft Walz an seinen bildhaften Vergleich aus der ARD-Doku an.
Bei der Effektivkostenquote, auf die Asmussen verwies, handelt es sich Walz zufolge hingegen um eine „raffinierte optische Täuschung“. „Die von der Lobby durchgesetzte Angabe provoziert nämlich das völlig falsche Verständnis, dass sich die Effektivkosten auf die vom Kunden bezahlten Beiträge bezögen.“ Doch das sei „mitnichten der Fall“. Dazu verweist er unter anderem auf Berechnungen der Verbraucherzentrale Hamburg vom 7. September 2015, wonach eine DEVK-Lebensversicherung „mit einer ausgewiesenen Effektivkostenquote von 0,44 Prozent bei 100 Euro Monatsbeitrag stolze 11,93 Euro als Kosten einbehielt“. Diesen Betrag würde „jeder Normaldenkende als Kostenquote von knapp 12 Prozent verstehen“, schreibt Walz, aber das sei eine „Täuschung“ – und spottet, dass die Versicherungsmathematiker bestimmt lange gebraucht hätten, um sich eine „solch geniale Kennzahl“ auszudenken. Denn diese sei „eine hervorragende Informationsverhinderungskennzahl!“, echauffiert sich der Blog-Autor.
Tja – und was sagt der GDV zu diesem Schwall der Empörung. Gar nichts. „Wir verzichten auf einen Kommentar“, teilte ein Sprecher des Verbandes auf Anfrage von Pfefferminzia mit. Schade eigentlich. Das hätte bestimmt eine spannende Diskussion werden können.
Der Vertriebstipp
Die News der Woche, Teil 2
„Wie ein Anwalt und ein Steuerberater sollten auch Finanzberater nur im Interesse ihrer Mandanten tätig sein“, fordert Schick in dem Interview. „Das ist der Vertrieb in Banken und Sparkassen, aber auch von vielen freien Vermittlern nicht. Hier steuern Provisionen, die sie von den Anbietern der Produkte erhalten, was sie ihren Kunden verkaufen. Es mag zwar auch gute und seriöse Provisionsberater geben, aber besser ist es, sich einen Honorarberater zu suchen, der keinerlei Vergütung von den Produktanbietern erhält.“
Für Schick ist ein Berater, der auf Provisionsbasis arbeitet, „ja eigentlich kein Berater, sondern ein Verkäufer.“ Das sei so, als würde man sich von einem Anwalt vertreten lassen, der für die Gegenseite arbeite, oder einem Arzt vertrauen, der bei einem PharmaUnternehmen angestellt sei, meint der Ex-Politiker weiter. „Wer sich nicht auskennt, läuft Gefahr, gnadenlos ausgenommen zu werden“, schiebt er hinterher.
Natürlich erntet Schick dafür auf unserer Facebook-Seite Kritik: „Ich mache den Job seit 18 Jahren und bin mir sicher, dass man gut beraten und verkaufen kann. Ein Kunde merkt sich doch, wo er ordentlich beraten wurde und kauft dann genau dort aus diesem Grunde noch mal“, schreibt einer unserer Leser. „Politiker arbeiten selbstverständlich ehrenamtlich ohne Geld….“, wirft ein anderer den Ironie-Modus an. Und ein dritter warnt in punkto Honorarberatung: „Herr Schick vergisst, dass auch Honorarberater verkaufen müssen und zwar ihre Honorarberatung. Und dann darf es eben schon mal eine Stunde Beratung mehr sein, weil der Fall ja angeblich so kompliziert ist.“ Und da dürfte wohl auch was dran sein.
Das Schwerpunktthema
So, das war’s mit Folge 31 unseres Podcasts. Wie hat sie Ihnen gefallen? Lassen Sie es uns gerne wissen unter [email protected]. Über Feedback freuen wir uns genauso wie über Themenwünsche, Vorschläge für Interviewpartner & Co.
Und pssst. Wir verraten Ihnen hier schon mal das Schwerpunktthema für März: Nachhaltigkeit. Denn da kommt einiges auf Vermittler zu. Aber etwas müssen Sie sich noch gedulden, bis kommenden Freitag nämlich. Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie gesund, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
By Karen Schmidt, Andreas HarmsIm Gespräch
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Die News der Woche, Teil 1
Von dieser Resonanz womöglich angestachelt, legte der Professor von der Hochschule Ludwigshafen in seinem Blog nun noch einmal nach. Am Freitag kritisierte er in einem langen Beitrag den Auftritt von Jörg Asmussen in besagter Sendung. Asmussen wurde in seiner Funktion als Hauptgeschäftsführer des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) interviewt. Darin äußerte er sich zu dem Vorwurf, dass die Lebensversicherer mit zu hohen Kosten operierten und dass es Wissenschaftlern wie Walz nicht ermöglicht werde, in die Kalkulation der Anbieter schauen zu dürfen.
Asmussen sagte der ARD wörtlich: „Ich glaube, der Vorwurf ist so nicht richtig. Kostentransparenz ist für uns gesetzlich vorgeschrieben. Wir müssen unsere Kostenstruktur offenlegen.“ Und weiter: „Wir benennen seit 2015 für Lebensversicherungen die Kostenstruktur in einer einzigen Kennzahl, das sind die Effektivkosten – also das machen wir.“
Diese Aussage sei „großer Blödsinn“, schimpft Walz nun in seinem Blog-Beitrag – der „Cheflobbyist der Versicherer“ betreibe gar „Volksverdummung“. „Man kann eine Struktur nicht in einer Kennzahl benennen – eine Struktur ist eine Zusammensetzung, ein Gefüge, ein Aufbau“, schreibt Walz. Eine Kennzahl sei hingegen eine Zahl, eine Nummer, in der man „bestenfalls die Kostenhöhe benennen und offenlegen“ könne. „Dafür würde ich mir dann eine klare Angabe in Euro wünschen, die mir sagt, welcher Teil meines Blutes von den Vampiren der Blutbank abgezweigt wird“, knüpft Walz an seinen bildhaften Vergleich aus der ARD-Doku an.
Bei der Effektivkostenquote, auf die Asmussen verwies, handelt es sich Walz zufolge hingegen um eine „raffinierte optische Täuschung“. „Die von der Lobby durchgesetzte Angabe provoziert nämlich das völlig falsche Verständnis, dass sich die Effektivkosten auf die vom Kunden bezahlten Beiträge bezögen.“ Doch das sei „mitnichten der Fall“. Dazu verweist er unter anderem auf Berechnungen der Verbraucherzentrale Hamburg vom 7. September 2015, wonach eine DEVK-Lebensversicherung „mit einer ausgewiesenen Effektivkostenquote von 0,44 Prozent bei 100 Euro Monatsbeitrag stolze 11,93 Euro als Kosten einbehielt“. Diesen Betrag würde „jeder Normaldenkende als Kostenquote von knapp 12 Prozent verstehen“, schreibt Walz, aber das sei eine „Täuschung“ – und spottet, dass die Versicherungsmathematiker bestimmt lange gebraucht hätten, um sich eine „solch geniale Kennzahl“ auszudenken. Denn diese sei „eine hervorragende Informationsverhinderungskennzahl!“, echauffiert sich der Blog-Autor.
Tja – und was sagt der GDV zu diesem Schwall der Empörung. Gar nichts. „Wir verzichten auf einen Kommentar“, teilte ein Sprecher des Verbandes auf Anfrage von Pfefferminzia mit. Schade eigentlich. Das hätte bestimmt eine spannende Diskussion werden können.
Der Vertriebstipp
Die News der Woche, Teil 2
„Wie ein Anwalt und ein Steuerberater sollten auch Finanzberater nur im Interesse ihrer Mandanten tätig sein“, fordert Schick in dem Interview. „Das ist der Vertrieb in Banken und Sparkassen, aber auch von vielen freien Vermittlern nicht. Hier steuern Provisionen, die sie von den Anbietern der Produkte erhalten, was sie ihren Kunden verkaufen. Es mag zwar auch gute und seriöse Provisionsberater geben, aber besser ist es, sich einen Honorarberater zu suchen, der keinerlei Vergütung von den Produktanbietern erhält.“
Für Schick ist ein Berater, der auf Provisionsbasis arbeitet, „ja eigentlich kein Berater, sondern ein Verkäufer.“ Das sei so, als würde man sich von einem Anwalt vertreten lassen, der für die Gegenseite arbeite, oder einem Arzt vertrauen, der bei einem PharmaUnternehmen angestellt sei, meint der Ex-Politiker weiter. „Wer sich nicht auskennt, läuft Gefahr, gnadenlos ausgenommen zu werden“, schiebt er hinterher.
Natürlich erntet Schick dafür auf unserer Facebook-Seite Kritik: „Ich mache den Job seit 18 Jahren und bin mir sicher, dass man gut beraten und verkaufen kann. Ein Kunde merkt sich doch, wo er ordentlich beraten wurde und kauft dann genau dort aus diesem Grunde noch mal“, schreibt einer unserer Leser. „Politiker arbeiten selbstverständlich ehrenamtlich ohne Geld….“, wirft ein anderer den Ironie-Modus an. Und ein dritter warnt in punkto Honorarberatung: „Herr Schick vergisst, dass auch Honorarberater verkaufen müssen und zwar ihre Honorarberatung. Und dann darf es eben schon mal eine Stunde Beratung mehr sein, weil der Fall ja angeblich so kompliziert ist.“ Und da dürfte wohl auch was dran sein.
Das Schwerpunktthema
So, das war’s mit Folge 31 unseres Podcasts. Wie hat sie Ihnen gefallen? Lassen Sie es uns gerne wissen unter [email protected]. Über Feedback freuen wir uns genauso wie über Themenwünsche, Vorschläge für Interviewpartner & Co.
Und pssst. Wir verraten Ihnen hier schon mal das Schwerpunktthema für März: Nachhaltigkeit. Denn da kommt einiges auf Vermittler zu. Aber etwas müssen Sie sich noch gedulden, bis kommenden Freitag nämlich. Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie gesund, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

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