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Im Gespräch
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Die News der Woche, Teil 1
Schick hat nun zusammen mit dem Bund der Versicherten und dem Verbraucherzentrale Bundesverband ein Bündnis gestartet, das dazu aufruft, die Riester-Rente zu beerdigen und nur noch die Altverträge zu erhalten. Unter dem Motto „Stoppt die Riester-Rente – sonst sehen wir alt aus“ forderten die drei Organisationen am Dienstag vor dem Bundeskanzleramt ein klares Bekenntnis der Kanzlerkandidaten von CDU/CSU, SPD und Grünen für einen Neuanfang in der zusätzlichen Altersvorsorge – ohne Riester.
Doch es gibt sie noch, die Anhänger der Riester-Rente – ausgerechnet vor allem in der Union und bei der FDP. Dort wünscht man sich lieber eine Verjüngskur für den vorgealterten „Twen“, anstatt sich vom Erbe des damaligen SPD-Arbeitsministers Walter Riester komplett loszusagen. Dass die Riester-Rente dann tatsächlich Gegenstand einer leidenschaftlich geführten Bundestagsdebatte wurde, überrascht dann allerdings doch – aber genauso kam es am späten Donnerstagabend des 6. Mai. Gegen 22.45 Uhr trat der CDU-Finanzexperte Carsten Brodesser ans Redner-Pult. Und was folgte, war eine Rede, die wohl auch den letzten Hinterbänkler zu dieser vorgerückten Stunde im karg besetzten Plenum wachgerüttelt haben dürfte.
https://www.bundestag.de/mediathek?videoid=7519839#url=bWVkaWF0aGVrb3ZlcmxheT92aWRlb2lkPTc1MTk4Mzk=&mod=mediathek
„Liebe Kolleginnen und Kollegen, wie Sie sehen, trage ich heute keine Krawatte bei dieser Rede im Plenum. Das hat auch einen guten Grund, denn in den letzten Wochen ist mir mehrfach der Kragen geplatzt.“
Hoppla. Wieso hatte Brodesser denn eine derartige Krawatte – pardon – einen so dicken Hals? Nun, der Adressat seines Ärgers heißt Bundesfinanzminister Olaf Scholz von der SPD. Denn Brodessers Fraktionsarbeitsgruppe hatte dem Minister bereits vor geraumer Zeit konkrete Verbesserungsvorschläge vorgelegt, um die Riester-Rente „günstiger, bürokratieärmer und zukunftssicherer zu machen“, wie er schilderte. Was daraus wurde, hören Sie jetzt von ihm selbst:
„Noch vor der Sommerpause im letzten Jahr sendeten wir diese Vorschläge an Olaf Scholz. Wir haben auf dieses Schreiben bis heute keine Antwort erhalten. Es ist ja auch nicht so als hätten wir den obersten Führer Nordkoreas, Kim Jong-Un, angeschrieben und keine Antwort erwartet. Nein, wir sprechen hier vom Bundesfinanzminister, der notwendige Reformschritte zur staatlich geförderten Altersversorgung unternehmen sollte. Im Dezember 2020 sprach ich dann SELBST mit Olaf Scholz („Hey, hey“-Zwischenrufe). Er versicherte mir, dass er nach Weihnachten wirklich gute Reformvorschläge unterbreiten wollte. Ich frage mich heute, welches Weihnachten hat er wohl gemeint? Anstatt zu handeln, hat er vertröstet, gebremst und sich letztlich der Problemstellung verweigert.“
Rumms. Direkt im Anschluss übernahm Brodessers Kollege Frank Schäffler von der FDP-Fraktion das Pult – und auch der sparte nicht mit deutlichen Worten:
https://www.bundestag.de/mediathek?videoid=7519841#url=L21lZGlhdGhla292ZXJsYXk/dmlkZW9pZD03NTE5ODQx&mod=mediathek
„Es sind Millionen von Bürgern, die in diese Verträge über sehr, sehr lange Zeit hinein gespart haben und sich darauf verlassen haben, auf die Sozialdemokratie verlassen haben, dass dieses Produkt und diese Art der Altersvorsorge am Ende funktioniert und jetzt lassen Sie diese Leute im Stich – sie müssten sich eigentlich schämen, sie müssten sich schämen, dass Sie diese Leute im Stich lassen. Denn am Ende werden diese Menschen weniger herausbekommen als sie eingezahlt haben – und die Verantwortung dafür tragen Sie, weil Sie 4 Jahre hier regiert haben und nicht dafür gesorgt haben, dass sich diese Verträge am Ende rechnen.“
Und damit das zumindest in Zukunft gewährleistet werde, hat die FDP-Fraktion einen Antrag ins Parlament eingebracht mit dem Titel: „Für ein Volk von Eigentümern – #Riester endlich reformieren“. Das Ziel: Die verpflichtende Beitragsgarantie und die Verrentungspflicht von Riester-Verträgen zu kippen, damit am Ende mehr Rendite für den Sparer herausspringt. Das Ende ist offen: Der Antrag wurde nun erstmal in den Finanzausschuss verwiesen.
Die Kolumne
Die News der Woche, Teil 2
Dabei gilt: Je älter die Menschen sind, desto größer ist die Angst. Unter den Teenagern bis 19 Jahren fürchtet sich demnach nur jeder vierte vor Pflegebedürftigkeit. Ab einem Alter von 20 Jahren sind es bereits 29 Prozent, den höchsten Wert mit 57 Prozent ermittelte die Studie bei Menschen ab 60 Jahren.
Die R+V-Untersuchung zeigt außerdem, dass die Angst bei Frauen mit 45 Prozent deutlich ausgeprägter ist als bei Männern mit 37 Prozent. „Ein Grund dafür ist sicherlich, dass das Pflegerisiko von Frauen etwas höher ist als das von Männern“, sagt Adrian Hock von der R+V Krankenversicherung.
Von den heute 30-jährigen Männern werde statistisch gesehen jeder zweite im weiteren Leben pflegebedürftig. Bei Frauen seien es vor allem wegen ihrer durchschnittlich fünf Jahre höheren Lebenserwartung aber drei von vier. Für Paare folge daraus eine fast 90-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass mindestens einer der beiden Partner im Alter auf Pflege angewiesen sein werde, erklärt Hock.
Pflegebedürftigkeit ist für Betroffene und ihre Angehörigen aber nicht nur seelisch, sondern auch finanziell eine große Belastung. Umso wichtiger sei vor diesem Hintergrund die private Vorsorge, so Hock. „Die gesetzliche Pflegeversicherung ist in Deutschland aus gutem Grund verpflichtend. Dennoch deckt sie nur einen Teil der Kosten ab.“ Derzeit liege zum Beispiel der durchschnittliche Eigenanteil für einen Pflegeheimplatz bei rund 2.100 Euro im Monat, so der Experte weiter.
Das Schwerpunktthema
Und wieder haben wir eine Folge unseres Podcasts im Kasten. Schön wars. Fanden wir zumindest. Sie auch? Oder eher nicht? Teilen Sie Ihr Feedback mit uns unter [email protected].
Ansonsten hören wir uns kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie gesund, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.
By Karen Schmidt, Andreas HarmsIm Gespräch
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Die News der Woche, Teil 1
Schick hat nun zusammen mit dem Bund der Versicherten und dem Verbraucherzentrale Bundesverband ein Bündnis gestartet, das dazu aufruft, die Riester-Rente zu beerdigen und nur noch die Altverträge zu erhalten. Unter dem Motto „Stoppt die Riester-Rente – sonst sehen wir alt aus“ forderten die drei Organisationen am Dienstag vor dem Bundeskanzleramt ein klares Bekenntnis der Kanzlerkandidaten von CDU/CSU, SPD und Grünen für einen Neuanfang in der zusätzlichen Altersvorsorge – ohne Riester.
Doch es gibt sie noch, die Anhänger der Riester-Rente – ausgerechnet vor allem in der Union und bei der FDP. Dort wünscht man sich lieber eine Verjüngskur für den vorgealterten „Twen“, anstatt sich vom Erbe des damaligen SPD-Arbeitsministers Walter Riester komplett loszusagen. Dass die Riester-Rente dann tatsächlich Gegenstand einer leidenschaftlich geführten Bundestagsdebatte wurde, überrascht dann allerdings doch – aber genauso kam es am späten Donnerstagabend des 6. Mai. Gegen 22.45 Uhr trat der CDU-Finanzexperte Carsten Brodesser ans Redner-Pult. Und was folgte, war eine Rede, die wohl auch den letzten Hinterbänkler zu dieser vorgerückten Stunde im karg besetzten Plenum wachgerüttelt haben dürfte.
https://www.bundestag.de/mediathek?videoid=7519839#url=bWVkaWF0aGVrb3ZlcmxheT92aWRlb2lkPTc1MTk4Mzk=&mod=mediathek
„Liebe Kolleginnen und Kollegen, wie Sie sehen, trage ich heute keine Krawatte bei dieser Rede im Plenum. Das hat auch einen guten Grund, denn in den letzten Wochen ist mir mehrfach der Kragen geplatzt.“
Hoppla. Wieso hatte Brodesser denn eine derartige Krawatte – pardon – einen so dicken Hals? Nun, der Adressat seines Ärgers heißt Bundesfinanzminister Olaf Scholz von der SPD. Denn Brodessers Fraktionsarbeitsgruppe hatte dem Minister bereits vor geraumer Zeit konkrete Verbesserungsvorschläge vorgelegt, um die Riester-Rente „günstiger, bürokratieärmer und zukunftssicherer zu machen“, wie er schilderte. Was daraus wurde, hören Sie jetzt von ihm selbst:
„Noch vor der Sommerpause im letzten Jahr sendeten wir diese Vorschläge an Olaf Scholz. Wir haben auf dieses Schreiben bis heute keine Antwort erhalten. Es ist ja auch nicht so als hätten wir den obersten Führer Nordkoreas, Kim Jong-Un, angeschrieben und keine Antwort erwartet. Nein, wir sprechen hier vom Bundesfinanzminister, der notwendige Reformschritte zur staatlich geförderten Altersversorgung unternehmen sollte. Im Dezember 2020 sprach ich dann SELBST mit Olaf Scholz („Hey, hey“-Zwischenrufe). Er versicherte mir, dass er nach Weihnachten wirklich gute Reformvorschläge unterbreiten wollte. Ich frage mich heute, welches Weihnachten hat er wohl gemeint? Anstatt zu handeln, hat er vertröstet, gebremst und sich letztlich der Problemstellung verweigert.“
Rumms. Direkt im Anschluss übernahm Brodessers Kollege Frank Schäffler von der FDP-Fraktion das Pult – und auch der sparte nicht mit deutlichen Worten:
https://www.bundestag.de/mediathek?videoid=7519841#url=L21lZGlhdGhla292ZXJsYXk/dmlkZW9pZD03NTE5ODQx&mod=mediathek
„Es sind Millionen von Bürgern, die in diese Verträge über sehr, sehr lange Zeit hinein gespart haben und sich darauf verlassen haben, auf die Sozialdemokratie verlassen haben, dass dieses Produkt und diese Art der Altersvorsorge am Ende funktioniert und jetzt lassen Sie diese Leute im Stich – sie müssten sich eigentlich schämen, sie müssten sich schämen, dass Sie diese Leute im Stich lassen. Denn am Ende werden diese Menschen weniger herausbekommen als sie eingezahlt haben – und die Verantwortung dafür tragen Sie, weil Sie 4 Jahre hier regiert haben und nicht dafür gesorgt haben, dass sich diese Verträge am Ende rechnen.“
Und damit das zumindest in Zukunft gewährleistet werde, hat die FDP-Fraktion einen Antrag ins Parlament eingebracht mit dem Titel: „Für ein Volk von Eigentümern – #Riester endlich reformieren“. Das Ziel: Die verpflichtende Beitragsgarantie und die Verrentungspflicht von Riester-Verträgen zu kippen, damit am Ende mehr Rendite für den Sparer herausspringt. Das Ende ist offen: Der Antrag wurde nun erstmal in den Finanzausschuss verwiesen.
Die Kolumne
Die News der Woche, Teil 2
Dabei gilt: Je älter die Menschen sind, desto größer ist die Angst. Unter den Teenagern bis 19 Jahren fürchtet sich demnach nur jeder vierte vor Pflegebedürftigkeit. Ab einem Alter von 20 Jahren sind es bereits 29 Prozent, den höchsten Wert mit 57 Prozent ermittelte die Studie bei Menschen ab 60 Jahren.
Die R+V-Untersuchung zeigt außerdem, dass die Angst bei Frauen mit 45 Prozent deutlich ausgeprägter ist als bei Männern mit 37 Prozent. „Ein Grund dafür ist sicherlich, dass das Pflegerisiko von Frauen etwas höher ist als das von Männern“, sagt Adrian Hock von der R+V Krankenversicherung.
Von den heute 30-jährigen Männern werde statistisch gesehen jeder zweite im weiteren Leben pflegebedürftig. Bei Frauen seien es vor allem wegen ihrer durchschnittlich fünf Jahre höheren Lebenserwartung aber drei von vier. Für Paare folge daraus eine fast 90-prozentige Wahrscheinlichkeit, dass mindestens einer der beiden Partner im Alter auf Pflege angewiesen sein werde, erklärt Hock.
Pflegebedürftigkeit ist für Betroffene und ihre Angehörigen aber nicht nur seelisch, sondern auch finanziell eine große Belastung. Umso wichtiger sei vor diesem Hintergrund die private Vorsorge, so Hock. „Die gesetzliche Pflegeversicherung ist in Deutschland aus gutem Grund verpflichtend. Dennoch deckt sie nur einen Teil der Kosten ab.“ Derzeit liege zum Beispiel der durchschnittliche Eigenanteil für einen Pflegeheimplatz bei rund 2.100 Euro im Monat, so der Experte weiter.
Das Schwerpunktthema
Und wieder haben wir eine Folge unseres Podcasts im Kasten. Schön wars. Fanden wir zumindest. Sie auch? Oder eher nicht? Teilen Sie Ihr Feedback mit uns unter [email protected].
Ansonsten hören wir uns kommenden Freitag wieder. Bis dahin gilt wie immer: Bleiben Sie gesund, genießen Sie das Wochenende und kommen Sie gut in die neue Woche.

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