Der indisch-amerikanische marxistische Soziologe Vivek Chibber hatte schon lange gegen den Siegeszug der postcolonial theory besonders an den geisteswissenschaftlichen Fakultäten amerikanischer Universitäten polemisiert. In seinem 2013 erschienenen und 2018 vom Dietz-Verlag auch in deutscher Übersetzung veröffentlichten Buch nahm er es in Angriff, in umfassender und systematischer Weise darzulegen, warum die postcolonial theory nicht nur philosophisch einen Rückfall hinter den Marxismus und sogar hinter den Materialismus der Aufklärung in Irrationalismus und Idealismus darstelle, sondern in starkem Kontrast zu ihrem „radikalen“ politischen Anspruch auch genau den Exotismus und Essenzialismus reproduziere, den zu bekämpfen sie vorgibt.

Mit etwas Verspätung ist jetzt die zweite Ausgabe des Wochenkommentars online. Heute geht's nach Österreich, wo Überraschendes in der Sozialdemokratie geschieht: Ein marxistisch geschulter linker ehemaliger Fabrikarbeiter könnte Vorsitzender der SPÖ werden - mit Andreas Babler erlebt die österreichische Sozialdemokratie ihren Corbyn-Moment. Dazu, was das heißt, mehr in dieser Episode.

Diese Episode ist allen LeidensgenossInnen gewidmet, die auch eine Wohnung in Berlin finden müssen.

Nach dem Aufstand der Gelbwesten schlittert der Macronismus mit den aktuellen Massenprotesten gegen Macrons Rentenreform gerade in seine zweite tiefe Krise. In krasser Deutlichkeit zeigt sich, dass diese Art von Neoliberalismus nur polizeistaatlich bis diktatorisch durchsetzbar ist. Da ist rs von hoher Aktualität, sich dieses Buch von Bruno Amable und Stefano Palombarini von 2017/18 anzusehen, das analysiert, wie der Zusammenbruch des traditionellen französischen Parteiensystems den Weg für das Projekt Macron ebnete.

1. Episode des neuen wöchentlichen Kommentarformats zu aktuellen gesellschaftlichen und politischen Themen

Der Fall Bakhmuts und damit der erste große, bedeutende russische Sieg seit über einem halben Jahr steht wahrscheinlich kurz bevor. Die im letzten Herbst aufgekeimten Hoffnungen auf einen baldigen durchschlagenden ukrainischen Sieg sind vom Tisch. Der NATO-Block reagiert auf diese Verschlechterung der Lage an der Front mit einer massiven Ausweitung der Waffenlieferungen an die Ukraine um schwere moderne Kampfpanzer und bald wohl auch Kampfflugzeuge. Eine Entwicklung, die eher in einen atomaren Weltkrieg als die glorreiche Wiederherstellung der Grenzen von 2014 zu münden droht - man kann eine Atommacht eben nicht ohne Atomkrieg nachhaltig in die Knie zwingen. Dazu habe ich ein neues Video aufgenommen.

Im Januar habe ich mich in Wien drei Stunden lang mit Josef Mühlbauer über den Ukrainekrieg, Charakter und Bewertung der Sowjetunion, den Konflikt zwischen Anarchismus und Marxismus und mehr unterhalten - die zweite Hälfte dieses Gesprächs ist nun online.

Vor Kurzem habe ich mich in Wien drei Stunden lang mit Josef Mühlbauer über den Ukrainekrieg, den Konflikt zwischen Anarchismus und Marxismus, Geschichte und Beurteilung der Sowjetunion und vieles mehr unterhalten. Die erste Hälfte des Gesprächs ist jetzt online.

In dieser Episode werden die Bücher der US-amerikanischen Gewerkschaftsaktivistin und Autorin Jane McAlevey zum Konzept des gewerkschaftlichen Organizings vorgestellt und skizziert, in welchem Zusammenhang dieses Konzept zum Wiederaufschwung der US-ArbeiterInnenbewegung in den letzten Jahren steht.

Momentan tobt eine von Springerpresse und Co inszenierte massive rechte mediale Hetzkampagne gegen die Klimabewegung, die als skrupellos und von rücksichtslosem Radikalismus diskreditiert werden soll. Teilen der Linken ist es nicht zu dumm, in den Chor dieser orchestrierten rechten Hetzkampagne einzustimmen und sich in Distanzierungen von Klimaprotesten zu überbieten, weil schließlich die normale, ehrlich arbeitende Bevölkerung für solchen Ökofirlefanz nichts übrig habe und man sich davon ergo distanzieren muss, um bei den "normalen Menschen" punkten zu können. Auf diesen Blödsinn habe ich in meinem neuen Video eine Replik verfasst.