Obwohl man die Lage der Ukraine auf Landkarten gut kennt, ist ihre Geschichte auf den historischen Karten in unseren Köpfen doch noch ein unentdecktes Land. Und auch eine ziemlich unübersichtliche Gegend, denn da haben viele mitgemischt. Und selbst Mittelalter-Spezialisten wie Solveig blicken kaum auf die Kiewer Rus‘.
Also lernen wir Waräger und Rjurikiden kennen und Daniel erfährt, dass purpurgeborene Prinzessinnen aus Konstantinopel lieber nach Kiew als nach Magdeburg zogen. Der Kaiser-Titel von Kontantinopel muss noch irgendwo bei einem Genueser Händler herumliegen, während Iwan der Schreckliche Moskau zum dritten Rom ausruft. Da muss man sich in Kiew mit Polen, Litauern und Mongolen herumschlagen, was aber im Endeffekt gar nicht so schlimm war. Denn am Kiewer Collegium blüht die humanistische Bildung und russische Zaren brauchen später dringend Nachhilfe von ukrainischen Gelehrten.
Die Gelehrsamkeit gilt selbst für die Epoche des Hetmanats, der Herrschaft der ukrainischen Kosaken hinter den Stromschnellen des Dnjepr. Diese stellt man sich sonst eher als raubeinige Grenzschützer vor. Als soche haben waren sie auch besonders geschätzt, als es in den Kampf mit dem osmanischen Reich ging. Auf die Forderung nach Unterwerfung durch den Sultan gaben sie eine deftige Antwort, die nun gerne rezetiert wird. Dabei ist dann allerdings ein anderer gemeint.
Wer gerne selbst nachlesen möchte, tut das am Besten bei:
Andreas Kappeler: Ungleiche Brüder. Russen und Ukrainer vom Mittelalter bis zur Gegenwart, C.H. Beck, München 2017oder in Städtebildern bei
Karl Schlögel: Entscheidung in Kiew. Ukrainische Lektionen, Carl Hanser, München 2015.Kontakt und Unterstützung
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