Der "Grüne Punkt" verändert seit dem 28.9.1990, wie Deutschland mit Verpackungen umgeht, der Punkt wird zum Symbol für Recycling und Mülltrennung - und für das Geschäft mit Wertstoffen.
In diesem Zeitzeichen erzählt Kay Bandermann:
- wie viel Verpackungsmüll pro Kopf jedes Jahr in Deutschland anfällt,
- wie Anfang der 1990er-Jahre der "Grüne Punkt" funktioniert,
- warum dem "Grünen Punkt" schon bald nach dem Start das Aus droht,
- weshalb Kunststoffe die größte Herausforderung beim Recycling darstellen,
- wie Algen künftig als alternatives Verpackungsmaterial eingesetzt werden könnten.
Spätestens ab Ende der 1980er-Jahre wachsen den Deutschen mit wachsendem Konsumverhalten die Müllberge über den Kopf. Die politisch Verantwortlichen müssen handeln. Allen voran Klaus Töpfer, damals CDU-Umweltminister.
Töpfer kündigt für 1991 eine strenge "Verpackungsverordnung" an. Die Industrie führt neben dem normalen Hausmüll ein zweites, paralleles Sammelsystem ein. Es ist der Beginn des sogenannten Dualen Systems, das der Öffentlichkeit durch ein einprägsames Symbol bekannt wird: den Grünen Punkt.
Der "Grüne Punkt" funktioniert Anfang der 1990er-Jahre so: Hersteller zahlen für jedes verpackte Produkt, das sie in Umlauf bringen, eine Lizenzgebühr an die eigens gegründete Firma, die DSD - Duales System Deutschland GmbH mit Sitz in Köln. Mit diesen Einnahmen baut die DSD eine Infrastruktur zum Sammeln, Sortieren und Recyceln auf.
Seitdem verbessert sich die Recyclingquote von Jahr zu Jahr. 2023 werden 90 Prozent der registrierten Verpackungen wiederverwertet. Die restlichen zehn Prozent landen fälschlicherweise in der "grauen" Tonne.
Das sind unsere wichtigsten Interviewpartner:- Christian Hündgen, Entsorgungsunternehmer aus Swisttal
- Dr. Fritz Flanderka, ehem. Bevollmächtigter DSD
- Dr. Bettina Sunderdiek, Sprecherin ZSVR Osnabrück
- Philipp Wisse, Unternehmer Fa. Greenfoil Nature
Weiterführende Links:- Stichtag: 21. August 1998 - Verpackungsverordnung wird modifiziert
- wdr.de: Weltrecyclingtag: So wird Müll richtig getrennt
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autor: Kay Bandermann
Redaktion: Carolin Rückl, David Rothe
Technik: Sarah Fitzek