Dayton, USA, 21.7.1925: Im "Affenprozess" fällt heute das Urteil. Angeklagt ist John Thomas Scopes - weil er es gewagt hat, im Unterricht über Darwin zu sprechen.
In diesem Zeitzeichen erzählen Ulrich Biermann und Veronika Bock:
- dass die Erde nach dem Glauben der Kreationisten am 23. Oktober 4004 erschaffen wurde,
- wie der Butler Act alle gottlosen Lehren in staatlichen Schulen unterbinden will,
- wie die Amerikanische Bürgerrechtsunion einen Angeklagten für einen Schauprozess sucht,
- dass es im Scopes- oder auch "Affenprozess" um mehr geht als den Streit zwischen Darwinisten und Kreationisten.
Im März 1925 beschließt die Generalversammlung des Staates Tennessee das Verbot, "irgendeine Theorie zu unterrichten, welche die göttliche Schöpfung des Menschen leugnet, wie sie in der Bibel gelehrt wird, und stattdessen unterrichtet, dass der Mensch von einer niedrigeren Tierart abstammt."
Im Juli 1925 steht der Lehrer John Scopes in Dayton, Tennessee, vor Gericht, weil er sich nicht an dieses Verbot hält. Es ist ein Schauprozess, in dem Scopes von Clarence Darrow verteidigt wird. Dem geht es aber nicht darum, Scopes Unschuld zu verteidigen, sondern er will zeigen, wie verfehlt religiöser Fundamentalismus ist.
Das Urteil ist nach nur acht Prozesstagen und neun Minuten Beratung erwartbar. Ungerührt nimmt John T. Scopes die Strafe von 100 Dollar hin. Zwei Jahre später streicht eine höhere Instanz die Geldstrafe aus formalen Gründen wieder ein. Das Urteil und der Butler Act bleiben aber bestehen. Und auch andere US-Staaten verbannen die Evolutionslehre aus ihren Schulbüchern.
Das ist unser wichtigster Interviewpartner:- Thorsten Dietz, Professor für Systematische Theologie
Weiterführende Links:- Planet Wissen: Evolutionsforschung Kreationismus - Schöpfung statt Evolution
- Planet Wissen: Forschung - Evolutionsforschung
- Planet Wissen: Universum - Der Streit zwischen Kirche und Wissenschaft
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Das ganze Zeitzeichen-Archiv gibt’s hier.Die Macherinnen und Macher hinter diesem Zeitzeichen: Autoren: Ulrich Biermann und Veronika Bock
Redaktion: Matti Hesse