Ja, die Familie ruft. Gerade war Jesus einige Kilometer weit weg von seinem Heimatort Nazareth am Fluss Jordan, wo er getauft wurde.
Nun muss er zurück. Die Familie ruft, denn eine Hochzeit steht an, die Hochzeit von Kana. Und wenn eine Hochzeit in der Familie stattfindet, da muss man natürlich da sein, ist ja klar. Egal, ob du jetzt ganz nah verwandt bist, oder ob du der Cousin vierten Grades bist. Du darfst nicht fehlen. Da wird also hier oben, das ist jetzt Nazareth. Und da wird getanzt und es wird Musik gemacht und die Leute kommen und es wird gegessen und gefeiert. Da kommen alle, die ganze Familie, ja das ganze Dorf. In Israel, wo das, was wir heute lesen geschehen ist und in vielen anderen Ländern dieser Welt ist das so. Auch in Albanien. Vielleicht ja auch in Großgrabe. Da kennt ihr euch besser aus. Aber allgemein in Deutschland habe ich das Gefühl, ist es anders heutzutage. Aber es spielt auch keine Rolle, jedenfalls Jesus muss zurück und Jesus geht auch zurück. Und dann heißt es im Wort Gottes und ich lese Johannes 1 Vers 43. Am nächsten Tag wollte Jesus nach Galiläa ziehen und findet Philipppus und spricht zu ihm: Folge mir nach.
Und dann kann dieses finden, was hier beschrieben wird, oder was hier genommen wird in dem Text, diesem finden kann ganz unterschiedliches vorausgehen. Ja, also vor kurzem bin ich durch Kamenz gelaufen und habe ein 2 € Stück gefunden auf der Straße. Das war schön, war zufällig, konnte ich mir ein Eis kaufen, wunderbar. Etwas anderes ist es, wenn ich mit meinen Kindern spazieren gehe. Wir kommen immer mit irgendwas wieder. Ja, sei es ein Stöckchen oder ein Spielzeug, ein Döschen, irgend so ein Plastikteil, egal was. Was wir finden ist ziemlich beliebig, aber die Augen sind immer offen für diese wunderbaren Sachen, die man am Straßenrand so finden kann. Wieder etwas anderes ist, wenn wir Pilze suchen gehen. Wir wissen, wonach wir Ausschau halten, nämlich nach den einzigen zwei Pilzarten, die wir sicher bestimmen können, das sind Maronen und Steinpilze. Aber welcher uns davon über den Weg läuft, ist ziemlich egal. Wieder etwas anderes ist, wenn man in der Kirche eine Schatztruhe finden soll, von der man nicht weiß, wo sie ist und wie sie aussieht. All das ist hier nicht gemeint. Im Wort Gottes heißt es bei Lukas 19 10. Der Menschensohn ist gekommen, um zu suchen und zu retten, was verloren ist. Jesus sucht. Er sucht verlorene. Menschen, die keinen Kontakt zur Quelle des Lebens haben, zu Gott. Menschen, die Sünder sind, die nicht Gottes Ansprüchen genügen. Menschen wie dich und mich und Philipppus. Und darum ist es kein Zufall, dass Jesus ausgerechnet den Philipppus findet dort am Weg. Genauso sah er aus. Jesus wusste, da auf dem Weg, da finde ich den Philipppus. Da gehe ich hin. So ist unser Gott. Jesus weiß, da in diesem Büro, in diesem Amt in Bautzen, da finde ich den David. Da gehe ich hin. Jesus weiß, genau in diesem Haus, in diesem Wohnzimmer in Bulleritz oder Straßgräbchen oder Großgrabe oder Karmens oder Bernsdorf oder wo auch immer du herkommst, da finde ich dich. Da gehe ich hin. So ist unser Gott. Aber ist es nicht eigentlich unsere Aufgabe ihn zu suchen? Müssen wir uns nicht so verhalten, dass wir seiner würdig sind? Wie sehr versuche ich das in meinem Leben und scheitere seit 39 Jahren jeden Tag neu daran. Ich bin ein Mensch und Gott ist Gott. Das passt nicht zusammen. Egal wie sehr ich mich anstrenge und das weiß Gott. Und deswegen macht sich Jesus auf den Weg und sucht mich und sucht dich und sagt: Folge mir nach.
Jetzt noch mal, warte mal. Jesus war ein heiliger Mann, ein Rabbi, ein religiöser Lehrer. Bei Menschen wie ihm musste man sich bewerben zu dieser Zeit. Wenn du ein Schüler von einem Rabbi werden wolltest, dann war das eine Ehre. Da gab es Vorstellungsgespräche und du musstest zeigen, dass du würdig bist, diesem Rabbi zu folgen, von diesem Rabbi zu lernen. Das ist, als würdest du heutzutage dich an einer Elite Universität bewerben. Ja, Harvard oder Oxford oder wo auch immer. Da musst du dich bewerben. Keine dieser Schulen kommt auf die zu und sagt, bitte, bitte lern bei uns. Da wird erstmal geschaut, ob du gut genug bist und ob du es dir leisten kannst. Oder wenn du in einem anderen Land leben möchtest, wir haben es viele Jahre erlebt, wie das ist, da kann nicht einfach jeder rein. Da musst du einen Antrag stellen, da musst du Dokumente bringen. Da wirst du befragt. Da wird erstmal geschaut, bist du würdig hier zu leben. Jesus braucht keine Dokumente, keinen Antrag, kein Bewerbungsgespräch. Dieser Philipppus hier, den ich, wie gesagt, originalgetreu abgebildet habe, der hatte wahrscheinlich ausländische Eltern. Sein Name ist griechisch, nicht hebräisch oder aramäisch, die Sprache, die in dem Land gesprochen wurde. Das kommt nicht immer gut an. Der Name bedeutet Pferde Freund. Na ja. Er kam nach aus einem Ort namens Betsaida. Das heißt Fischhausen. Klingt nach einem ziemlichen Kaff. Ganz sicher gab es keine Elite Uni dort. Also, was ich damit sagen will ist, der hatte nichts Besonderes vorzuweisen. Nichts, genauso wenig wie du und ich. Doch Jesus interessiert es nicht, was du ihm geben kannst. Er sucht dich. Und vielleicht fragst du dich, wie ich, warum ich? Warum mich? Aus dem gleichen Grund, aus dem alle guten Eltern ihre Kinder lieben, weil es dich gibt. Die Frage ist, machst du dein Herz auf, wenn Jesus dich heute irgendwo findet? Sag schönen Gruß. In der Kirche oder auf der Straße, auf dem Weg zurück oder bei dir zu Hause und dir sagt, folge mir nach. Das kann ganz unterschiedlich passieren, weil du die Bibel liest und plötzlich merkst, dass du gemeint bist, weil du hier im Gottesdienst von Gott hörst, weil du nachdenkst und dein Herz dich drängt, weil du einen Traum hast, oder weil ein anderer es dir sagt. Mich hat Jesus einmal mit 15 in einer Kirche gefunden, gemeinsam mit Freunden. Mir wurde von ihm erzählt, mir wurde Segen angeboten und mein Herz hat gedrängt und ich wusste, es wird nur dann Ruhe finden, wenn ich bei ihm bin. Und danach hat er mich tausende weitere Male an tausenden weiteren Orten getroffen, immer wieder bis heute. Wo auch immer du dich gerade befindest. Jetzt könnte der Moment sein, an dem der lebendige Gott, dein Schöpfer, der König der Welt, deinen Weg gekreuzt hat. Lass dir sagen, er ist da, weil er genau zu dir wollte. Er wusste, da an diesem Ort, da finde ich dich. Da gehe ich hin. So ist unser Gott. Und dann heißt es weiter im Vers 44. Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefunden, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben. Jesus, Josefs Sohn aus Nazareth, ist Vers 45 übrigens. Philippps findet den Nathanael.
Da ist er. Philippus findet diesen Nathanael und es wird aus dem Kontext deutlich, auch dieses finden ist nicht zufällig. Nathanael ist wahrscheinlich ein frommer Mann. Jetzt habe ich hier noch. Er findet Nathanael. Dieser Philippus ist wahrscheinlich ein frommer Mann aus einer religiösen Familie. Sein Name bedeutet Gott hat gegeben. Und später im Vers 48 wird deutlich, er sitzt unter einem Feigenbaum. Und von frommen Männern Menschen dieser Zeit wird gesagt, dass sie Gottes Wort unter einem Baum studiert haben. Also sie haben sich unter Bäume gesetzt, um Gottes Wort zu studieren. Philippus weiß, der Nathanael, der kennt sich aus und der wartet auf den Retter. Und deswegen geht Philippus ganz gezielt hin und findet ihn genau dort, wo er immer ist. Und dort will er ihm etwas erzählen, nämlich, ich habe den gefunden, von dem Mose im Gesetz schreibt. Über 1000 Jahre zuvor hatte Mose vorausgesagt, dass ein Retter kommt. 5. Mose 18 Vers 15. Und diesen Retter sagt äh sagt Philippus, den habe ich gefunden. Interessant. Eigentlich hatte der Retter Jesus ihn gefunden. So ist es mit uns. Jesus kommt uns entgegen. Er findet uns, damit wir ihn finden können. Sonst gehen wir blind an ihm vorbei oder sitzen blind unter einem Feigenbaum und tun fromme Sachen, ohne zu wissen, wer neben uns sitzt. Wir können sagen, ich habe den Retter gefunden, weil er mich gefunden hat. Was wird Nathanael nun tun? Sich nicht nur von Philippus, sondern auch von Jesus finden lassen, oder blind bleiben und seine frommen Sachen tun. Wir lesen Vers 46. Und Nathanael sprach zu ihm: Was kann aus Nazareth Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh. Nathanael erste Reaktion ist ernüchternd. Nathanael hat Vorurteile. Nazareth. Das ist doch dieses dieses Kuhdorf. Dort leben nur Gottlose, hat man sich gesagt. Also aus Nazareth, da kann auf jeden Fall nichts Gutes kommen. Als Leute gesagt haben, dass wir nach Albanien gehört haben, dass wir nach Albanien gehen, kamen einige auf uns zu und haben gesagt, geht nicht dorthin, da leben nur Kriminelle. Wir sind schnell dabei anderen den Stempel aufzudrücken, oder? Städter und Dörfler, Ossis und Wessis, Araber und Polen und Schweizer und Deutsche, Beamte und Bauern, was weiß ich. Mein Herz ist ein ziemlich dunkler Ort, wenn es darum geht, wie andere angeblich sind. Nathanael hat Vorurteile, so wie du, so wie ich. Doch er hat noch etwas anderes. Er hat nämlich Wissen. Wir haben schon gehört, dass er ein frommer Mann und als frommer Mann kannte er die Prophezeiungen und die Prophezeiung sagen, dass der Retter auf jeden Fall nicht in Nazareth geboren wird, sondern in Bethlehem. So sind manche frommen Leute. Da freut man sich, wie der Philipppus an etwas was man über Gott gelernt hat und dann finden die in Haaren der Suppe. Nee, also also also so kann das auf jeden Fall nicht sein. Tja, was Nathanael natürlich nicht wusste ist, dass Jesus tatsächlich nicht in Nazareth, sondern in Bethlehem geboren ist und nur in Nazareth aufgewachsen ist. Also auch diese uralte Prophezeiung erfüllt sich in Jesus. Aber hier nimmt er sein Wissen erstmal als Schild, damit er nichts davon wissen kann muss. Doch Philippus lässt sich seine Freude nicht vermiesen und sagt, komm und geh, komm und sieh. Wir brauchen Leute, die uns helfen, unsere Vorurteile zu überwinden. Und unsere Freunde, unsere Familie, sie brauchen Leute, die ihnen helfen, ihre Vorurteile zu überwinden. Vielleicht hast du schon manche komische Sache über Jesus gehört oder über Christen. Vielleicht bist du komischen Leuten begegnet, die sich Christen nennen. Ich bin schon tausenden begegnet, inklusive mir. Vielleicht wurdest du von Christen tief verletzt. Wir Christen sind keine Heiligen. Unser Herz, wenn wir vergessen, uns an Jesus zu halten, ist genauso verdorben, wie das jedes anderen Menschen. Aber trotzdem will ich dir Mut machen, genauer hinzusehen. Vielleicht ist Jesus ganz anders. Vielleicht ist das Leben als Christ ganz anders, als du denkst. Und das gilt für dich, wenn du wie der Philipppus mit dem ganzen hier noch nie was zu tun hattest. Und das gilt aber auch für dich, wenn du wie der Nathanael schon immer dabei warst. Nathanael ist mutig und geht hin.
Dann lesen wir im Vers 47. Jesus sagt: Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist. Das ist das erste Wort, dass Jesus zu ihm sagt, ein wahrer Israelit. Was meint er damit? Er meint, dieser Nathanael, der ist nicht nur Israelit, weil er die Staatsbürgerschaft hat, sondern weil er auch den König Israels, das ist Gott, wirklich von ganzen Herzen sucht. Kein Falsch, sagt Jesus, also ohne Lüge. Dieser Mann kommt zu mir, weil er es wirklich wissen will und tut nicht so, als ob er Gott sucht und will stattdessen irgendwas anderes. Und ich will dich fragen, warum bist du hier? Egal, warum du hier bist, du bist willkommen. Wir freuen uns, dass du da bist. Wir danken dir, dass du uns erst, indem du hierher kommst. Wir möchten von dir lernen, so wie du von uns lernen kannst. Es ist uns eine Ehre, deine Geschichte zu hören. Trotzdem will ich dir die Frage stellen, möchtest du auch Gott kennenlernen, so wie er wirklich ist? Dann bist du hier richtig. Schön, dass du den Mut dazu hast. Jesus und Nathanael sehen sich also zum ersten Mal und Jesus weiß schon, wer der Nathanael ist, einer, der es genau wissen will. Und Nathanael wundert sich, Vers 48. Woher kennst du mich? Jesus antwortete und sprach zu ihm: Bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, da habe ich dich gefunden…. Und da versteht der Nathanael. Es fällt ihm wie Schuppen von den Augen. Jesus war nicht dort. Jesus konnte nicht gesehen haben, wie er unter dem Feigenbaum sitzt. Er kannte ihn schon, bevor er ihn getroffen hat. So wie Gott dich kennt, bevor du überhaupt jemals was von ihm gehört hast. Jesus hat ihn durch den Geist Gottes gesehen. Und da erfüllt sich wieder eine Prophezeiung, denn die alten Propheten haben gesagt, dass der Retter, der Messias den Geist Gottes in sich hat. Jesaja 11 Vers 12 z.B. Und da weiß Nathanael, weil er die Bibel kennt. Er weiß, dieser Jesus kann nur einer sein. Dann sagt er im Vers 49: Rabbi, du bist Gottes Sohn. Du bist der König von Israel. Okay, wer ist Jesus nun? Ist er Gott, also der König von Israel, oder ist er sein Sohn? Dazu müssen wir die Kultur ein bisschen kennen, in der die drei Leute leben. Mein Sohn drückt in dieser Kultur eine untrennbare Verbindung aus. Wieder ein Beispiel aus Albanien, weil es das so gut in illustriert. Wenn ich in Albanien etwas Wichtiges mit einem Sohn besprechen will, dann kommt immer der Vater hinzu. Ich bespreche also das mit Sohn und Vater. Und wenn eine Familie etwas mit mir besprechen möchte, dann schicken sie den Sohn. Ich weiß aber, dass wenn der Sohn mit mir spricht, dass nicht nur der Sohn mit mir spricht, sondern der Vater, um genau zu sein, die ganze Familie gleichzeitig mit mir spricht. Gottes Sohn bedeutet, was Gott sagt, sagt doch Jesus. Und was Jesus sagt, sagt auch Gott. Sie bilden eine untrennbare Einheit. Und deswegen sagt Nathanael zum Schluss, du bist der König Israels. Wer ist der König Israels? Nur Gott. Nathanael freut sich vielleicht, ich habe jetzt das gefunden. Er hat, er hat erlebt, wer der Retter, wer Gott wirklich ist. Doch Jesus geht noch einen Schritt weiter und sagt Vers 50 und 51, die letzten beiden Verse: Du glaubst, weil ich dir gesagt habe, dass ich dich gesehen habe unter dem Feigenbaum. Du wirst noch größeres sehen als das. Und er spricht zu ihm, wahrlich, wahrlich, ich sage euch, ihr werdet den Himmel offen sehen und die Engel Gottes hinauf und herabfahren und über dem Menschensohn. Was Jesus sagt ist, meine Macht und meine wahre Liebe kennst du noch nicht. Es ist ein Anfang. Und ich will dir Mut machen. Vielleicht hast du heute etwas Neues über Jesus gelernt. Und damit über Gott. Vielleicht freust du dich darüber. Doch ich mache dir Mut, noch mehr herauszufinden. Gottes Macht und Gottes Liebe ist noch so viel größer. In diesem Bereich bewegen wir uns und der wird immer größer. Vor einiger Zeit erzählte mir ein Freund von einem alten weißen Mann. Und mein Freund hatte diesen alten weißen Mann vor vielen Jahrzehnten schon gefunden, getroffen. Er kannte ihn schon viele Jahre. Sie haben sich aus den Augen verloren und nun nach vielen Jahren haben sie sich wieder getroffen. Dieser Mann ist schon über 80 Jahre alt. Dieser Mann war mit Jesus in Pakistan und in Afghanistan und er hat sehr viele Dinge erlebt. Er weiß sehr viel über Gott und über sein heiliges Wort. Und mein Freund merkte, als er so mit ihm redete, dass dieser Mensch wahrscheinlich nicht mehr lange auf dieser Erde hat, bevor er zu seinem Schöpfer geht. Und darum hat er ihn gefragt, ja, was, was willst denn du noch erreichen in deinem Leben? Und der Mann sagte, ich möchte Jesus besser kennenlernen. Ich möchte von diesem weisen alten Mann lernen und auf Jesus vertrauen, der sagt, du hast etwas über Gott verstanden, aber da gibt es noch so viel mehr. Amen.“