18 Jahre war Andreas Brüning deutschlandweit als Stadtplaner im Einsatz. Dann gründete er mit Isicargo einen Lastenrad-Laden in Berlin Weißensee, der so viel mehr als nur ein Shop ist. Wir sprechen im Podcast über Guerilla-Aktionen mit Kreide und erfolgreiche Hundetage, über Hermes und Thermen als Gewerbekunden und vieles, vieles mehr.
Geht man nach Äußerlichkeiten, würde man ihm auf den ersten Blick direkt unterstellen, er wäre in der Kreativ-Branche tätig. Doch Andreas Brüning ist Mobilitätsexperte mit breitem Erfahrungsschatz und großem Drang nach Wandel. Der studierte Stadtplaner begleitete über fast zwei Jahrzehnte Städte und Kommunen bei der Raumgestaltung. Dann gründete er 2019 den Lastenrad-Shop Isicargo in Berlin-Weißensee.
Mobilitätswende auf die Straße bringen
Im Podcast erzählt Andreas, was ihn dazu bewegt hat, Raumplaner zu werden, und wie es war, vom Ruhrgebiet bis München Neufahrn die urbane Landschaft neu zu denken. Es geht aber auch um die großen Herausforderungen städtischer Um- oder Neugestaltung und um Andreas’ Handlungsdrang, der ihn letztendlich dazu bewegte, die Mobilitätswende auf die Straße zu bringen – in der Covid-Zeit noch wortwörtlicher, indem er mit Kreide und Schablone loszog, um Isicargo durch Bodenmarkierungen bekannt zu machen.
Berater, Konstrukteur, Fuhrparkmanager
Seine wissenschaftliche Expertise hat der gebürtige Münsterländer keineswegs abgestreift. Bis heute ist er als Mobilitätsexperte auch beratend tätig. Isicargo stützt sich nämlich auf vier Geschäftssäulen: Neben dem Endkunden-Geschäft und dem Service berät und betreut das 18-köpfige Team die Immobilienwirtschaft wie auch Gewerbe- und Business-Kunden. Nicht nur Berliner Handwerksbetriebe, sondern auch überregionale Logistikunternehmen wie Hermes oder Reinigungsunternehmen von Freizeitparks. Von Rikscha-Modellen bis zu Paketcontainern, vom Lieferservice bis zum Werksverkehr bietet Isicargo alles an, adaptiert auf die Bedürfnisse, und implementiert den Fuhrpark samt Service.
The Dog Day is Over
Aber Isicargo ist auch ein traditioneller Cargobike-Laden für den Endverbraucher – den einzufangen, fällt Andreas allerdings schwer. Die Cargobike-Kundschaft ist bunt, könnte – so Andreas – allerdings noch deutlicher bunter sein. Eine Sache zeichnet sich allerdings ab: Neben B2B und B2C wird aus Isicargo auch ein B2D-Unternehmen: Der erste Dog Day lief zumindest sehr erfolgreich. Und auch hier initiierte er wieder Guerilla-Aktionen, um Hundebesitzer:innen auf den Event aufmerksam zu machen. #hundefrisör
Schon reingehört? Nicht? Dann wird’s jetzt höchste Zeit!
Aufklappen
Nachfolgend ein automatisch generiertes Transkript des Podcasts:
Nims Rad, der Podcast heute mit Andreas Brüning, Beruf Stadtplaner, Mobilitätsexperte
und Gründer von Isicago. Heimatort? Gebürtig Münsterland, jetzt Berlin, also Berliner Münsterland.
Front oder Back Office? Beides auf jeden Fall. Long John oder Long Tail? Mini Long John.
Beides. Nein, ehrlich gesagt eher Long John, ich bin absoluter Kistentyp, aber ich mag das Rad,
wenn es vielleicht noch ein bisschen kompakter ist, aber dennoch entlastbar ist. Eurobike oder
Mobi Future? Oh, das ist eine schwierige Frage. Ich mag das nicht, dass diese Messen gerade alle
kleiner werden und sich immer mehr diversifizieren und inhaltlich gehöre ich in die Mobi Future,
aber das, was da passiert, gefällt mir nicht. Okay. Andreas, welches Rad hast du in der letzten
Zeit gerne wohin genommen? Eigentlich ganz einfach. Ich war vor anderthalb Wochen,
bin ich aus Dänemark wiedergekommen und habe das Unit Micro mitgenommen. Also ein ganz neues,
sehr kompaktes Mini-Lastrad, was ich hinten auf dem Auto mit hatte und damit durch Kopenhagen,
durch Aarhus, durch Aalborg und all die schönen Städte gefahren bin. Sehr cool. Du, Föst,
du hast es schon erwähnt, so viele Rollen aus im Mobilitätsbereich. Jahrelang, fast jahrzehntelang
Stadtplaner, Raumplaner sagt man, glaube ich. Berater, Gründer, Geschäftsführer von Easy Cargo,
das ja nicht nur ein Lastenrad-Shop ist, der ist schon noch viel mehr als so ein Shop. Vielleicht
lassen wir das als Cliffhanger mal so stehen. Aber bei all dem frage ich mich dann schon ganz
grundlegend, wie kommt man zu diesem Thema? Wie kommt man zu diesem Bereich? Was fasziniert dich
am Thema Mobilität und hat dich damals wohl schon fasziniert? Ja, wie kommt man dahin? Also ich habe
mich 15, 18 Jahre mit Themen von Stadtentwicklung beschäftigt. Also natürlich im Wesentlichen
integriert und nicht nur auf das Thema Mobilität konzentriert. Wie kommst du zu Stadtentwicklung?
Wie kommst du zu Stadtentwicklung? Das ist ehrlich gesagt, da kann ich der Schwester von
dem damaligen Fußballtrainer Erich Rutemöller danken. Ich hatte eine sehr gute Erdkornelehrerin,
die hat einfach Spaß gemacht an dem Thema und wir haben uns viel mit Stadtplanung beschäftigt in der
Schule und ich hatte Erdkorneleistungskurs und dann war das so der erste Berührungspunkt
Stadtentwicklung in Hamburg, Neuperlach in München, diese großwohnen Siedlung und ich
fand diese Themen sehr faszinierend, was in Stetten passiert und habe dann per Zufall einen Freund
gehabt, dessen Bruder in Dortmund Raumplanung studiert hat und dann ist mir das so, ja,
ein bisschen habe ich das begleitet und irgendwann habe ich mich dann intensiver auseinandergesetzt
und gedacht, ich glaube, das ist das, was mich interessiert und dann habe ich den Sprung aus
dem Münzerland ins Ruhrgebiet geschafft und habe dann das Ruhrgebiet kennengelernt zu einer
der spannendsten Zeiten des Strukturwandels von diesen Agglomerationsräumen. Da gab es die IBA
M-Schar Park, also die Kohle ging raus und neue Stadtentwicklung kam rein, innovative Themen kamen
rein mit sehr innovativen Personen dahinter und das war schon ziemlich beeindruckend und da bin
ich dann hängen geblieben und habe dann im Prinzip auch natürlich dieses Themenfeld geliebt,
den Beruf geliebt und den auch 18 Jahre ausgefüllt und mich sehr intensiv mit Themen von
Stadtentwicklung beschäftigt, viel im Rahmen von Kommunikation und Beteiligung gearbeitet und am
Ende ging es dann immer viel um so strategische Fragen von Stadtentwicklung, also wo entwickelt
sich eine Stadt wie Berlin hin, wo entwickelt sich eine Stadt wie Frankfurt hin oder das
Ruhrgebiet in 10, in 15, in 20 Jahren und das war so der inhaltliche Aufhänger, dass natürlich
Mobilität ein ganz zentraler Aspekt sein ist, sein muss und sein wird und das war so der vielleicht
der Start, warum ich da auch irgendwann gelandet bin. Jetzt klingt das super faszinierend und es
scheint als ob du in einer spannenden Zeit was bewegen konntest. Warum tust du das nicht mehr?
Ach das ist so, dass ich nach 18 Jahren für mich einfach irgendwann auch mal nach vorne und zurück
geguckt habe und habe überlegt, ist das was ich jetzt gemacht habe, ist das was ich auch
noch mal 18 Jahre machen möchte. Das war so eine Frage, die ich mir gestellt habe. Die zweite
Frage war, oder das zweite was ich festgestellt habe, ist für mich, dass viele dieser Prozesse
sehr abstrakt sind, sehr politisch sind, sehr lange dauern und manchmal wenig konkrete,
fassbare Ergebnisse erzielen. Das hat mich auch frustriert, immer wieder in solchen städtischen
Prozessen, wenn man zwei Jahre an einem Thema arbeitet, dann am Ende ein Leitpapier hat,
was dann auch ja gewisse Dinge beeinflusst, aber natürlich auch immer sehr langsam und ich dann
aber auch merkte, das ist ein Thema, gerade in der Mobilität, da können wir jetzt was verändern,
da müssen wir jetzt was verändern, da gibt es Fahrzeuge, all diese Dinge, vieles ist da und
wir müssen nicht irgendwie reden, diskutieren, schreiben, sondern einfach machen. Da kommt dann
vielleicht so ein bisschen meine Herkunft noch mal rein. Ich komme aus dem Münzerland, Bauernhof,
viel praktische Arbeit, war auch mehr oder weniger am Tag, das Tageswerk und da merkte ich,
ich will was machen, was einfach handfester ist, was jetzt so ins Machen geht und da kam dann so
ein bisschen der Aufhänger, dass das Thema Mobilität, Lastenrad, ein konkretes ist,
an dem ich anpacken möchte und wo ich eine große Chance sehe, auch Mobilität in der Stadt zu
verändern, mit zu verändern und das halt sowohl natürlich bei Privatleuten, die ganz einfach
sagen, ich möchte nicht mehr Autofahren, ich möchte einfach jetzt anders mich bewegen,
auch weil es vielleicht preiswerter ist, aber natürlich auch im Bereich Unternehmen. Und dann
hat ein sehr guter Freund von mir das Thema, der mit mir auch studiert hat, Raumplanung,
in Hamburg vor Jahren, einige Jahre früher angefangen. Er hat Ahoy Velo in Hamburg gegründet,
2014 bereits. Das habe ich auch immer intensiv mitbekommen und begleitet und fand das sehr toll.
Ist das ein Fahrradladen oder schon auch spezifisch Lastenrad?
Ne, das ist auch mehr als ein Fahrradladen, definitiv. Das ist ein Lastenradladen,
also auch im Prinzip die gleiche Grundidee, Lastenfahrräder auch im Prinzip natürlich
anzubieten für Hamburgerinnen und Hamburger und darüber hinaus, aber natürlich auch im Bereich
Gewerbe aktiv zu werden und auch Unternehmen, Handwerksbetriebe dabei zu unterstützen. Also
die haben auch vor Jahren schon in Hamburg auch für die Stadt und für das Land quasi gearbeitet
und das kam alles zusammen. Und am Ende auch so der Wunsch nach mehr Praxis, also ich habe auch
gemerkt, dass mich diese sehr theoretische Arbeit auch so ein bisschen, ich sage mal,
körperlich an Grenzen bringt. War auch so ein ganz einfacher Punkt, dass ich einfach merkte,
ich muss einfach mal was verändern. Das war so der richtige Zeitpunkt.
Ja, nachvollziehbar. Also ich möchte jetzt hier keine zukünftigen Stadtplaner oder sonstige
Mobilitätsreferatmenschen demotivieren und du hoffentlich auch nicht, aber man hat schon das
Gefühl, dass diese Prozesse sehr, sehr langwierig sind, dass da sehr viel Sand im Getriebe ist,
dass die Mühlen langsam, metaphorisch, fehlt die Schmiere irgendwie so, dass da mal eins ins andere
greift und das irgendwie läuft. War das auch deine Erfahrung? Ist das nur der Blick vom Außen? Ist
es tatsächlich so komplex? Könnte man es tatsächlich anders gestalten?
Ich glaube, das wäre jetzt auch zu einfach, das alles schlecht zu reden. Ich glaube,
es ist komplex. Also wir sind in einer Stadt, wir haben viele Themen, die aufeinanderprallen,
viele Herausforderungen, die in diesen Städten passieren und man kann auch nicht mit dem einen
die Schuld geben und sagen, dass daran liegt es einfach, weil die das nicht hinkriegen in Berlin
oder in anderen Städten. Ich glaube, das ist eine sehr schöne Profession, weil man natürlich auch
Stadt gestalten kann und die hat auch sehr viele Facetten. Also es gibt halt auch sicherlich die
Ebenen, wo man sehr konkret an Umsetzungsprojekten arbeitet, wo auch baulich was passiert. Aber es
ist auf der anderen Seite sind aber auch sehr viele Prozesse sehr, sehr langwierig und Planungen
dauern lange und bis das dann uns sehr von der Politik beeinflusst oder von irgendeinem föderalen
System oder ein Land und Bezirk auch nicht wirklich harmonisieren und ich von Bezirk zu
Bezirk eine andere Planung sehe und dann kommt nach ein paar Jahren eine neue politische Richtung
und dann wird halt die alte Schiene wird einfach wieder über Bord gekippt und das ist schon sehr
frustrierend, weil ich dann manchmal denke, dass so Grundbedürfnisse oder Grunddinge wie
eine lebenswerte Stadt, einen wunderbaren Stadtraum und Ruhe und kein Lärm und kein Gestank, das ist
doch irgendwie unpolitisch aus meiner Sicht. Also es ist nichts, wofür ich irgendwie, ob ich jetzt
grün oder schwarz oder ob ich rot gefärbt bin, müsste ich doch eigentlich dafür sein, dass das
besser ist für mich. Aber das verstehe ich nicht. Warum das? Und das ist anstrengend.
Ich weiß nicht, ob das nur einen gewissen Bereich von uns berührt, wo wir sagen, das verstehen wir
nicht, weil andere Menschen sich ja auch vehement dagegen wehren gegen eine grüne, ruhige Stadt und
sagen, mir ist der Parkplatz wichtiger und mir ist die Mobilität mit einem Auto wichtiger als
eine Stadt wie Vision, die ihr so euch vorstellt. Wir haben jetzt gerade aktuell die IAA in München
gehabt. Ich habe gestern auch einen Vortrag gelauscht von einem Stadtentwickler in Rotterdam,
der gemeinsam Projekte hat mit BMW. Es sind sehr, sehr viele Pilotprojekte, die da laufen. 150
Personen sind dort im Mobilitätsteam und er meinte schließlich und endlich, vielleicht
bräuchten wir auch mal Soziologen und Psychologen. Und ich glaube, da ist ein sehr, sehr wahrer Kern.
Und ja, ich denke, in vielen Bereichen sollte dieses Feld diverser aufgestellt sein. Ja,
also ich finde auch in der Kommunikation, man müsste eigentlich Werber darauf loslassen,
Menschen, die mit Design eine Affinität mitbringen und genauso eben auch Psychologinnen,
Soziologinnen, die wissen, wie man das vielleicht auch transportieren kann oder verstehen kann und
gewisse Strömungen auch leiten könnte. Aber es ist ein riesiges Feld. Hast du noch,
wolltest du noch was sagen? Nee, ich kann dir dazu stimmen. Das ist kein einfaches Thema. Es
ist halt, glaube ich, vor allem ein kommunikatives Thema, wo man viel miteinander ins Gespräch kommen
muss, als einfach nur gegeneinander Fronten auszutauschen oder übereinander zu reden. Also
ich glaube, das ist definitiv in den meisten Kommunen eine Herausforderung und auch vielleicht
nicht immer die Kernkompetenz von Planern, nicht die Kernkompetenz von Politikern. Und ich glaube,
es hat natürlich viel mit Veränderungen und Verlust zu tun, also Verlust von Platz, von Raum,
den wir einfach feststellen müssen und der Herausforderung, dass es voller und enger wird
in den Städten und mit einem Konkurrenzkampf, weil die Städte sind halt nun mal so, wie sie
gebaut sind, eigentlich recht schön kompakt. Sie haben nicht so viel Platz, um so zu wachsen,
wie wir gerade wachsen und das führt halt dazu, dass wir halt die Fläche verteilen müssen. Und
es ist einfach, ich bin ja jetzt nicht so, dass ich sage, das hatte ich mal die Fahrradbeauftragte
aus Amsterdam kennengelernt, die dann sagt, ich bin kein Autofeind, ich bin ein Fahrradfreund.
Also ich fahre ja auch gerne Auto, ich fahre aber auch fast in der Stadt nur Fahrrad oder Lastenrad.
Aber ich glaube einfach, wir müssen halt einfach feststellen, dass bestimmte Verkehrsarten extrem
zugenommen haben, dass vor allem Verkehrsarten differenzierter sind. Wir haben nicht mehr vier
oder fünf oder sechs Verkehrsträger in Berlin, wie vor 20, 25 Jahren. Wir haben über 20 oder 30
Angebote, die alle ihren Platz brauchen und suchen und denen müssen wir ihnen auch gerecht
bieten. Weil jedes Verkehrsmittel hat einen Vorteil für bestimmte Aufgaben in der Stadt.
Und da gilt es, glaube ich, einen gesunden Mix zu realisieren und auch einfach Neues zuzulassen.
Ja und vielleicht auch miteinander verknüpfen, gell, multimodal.
Ja, aber du hattest es schon angedeutet, du wolltest dann tatsächlich irgendwie so
diese Mobilitätswende beziehungsweise ja, auf die Straße bringen und hast 2019, correct me if I’m
wrong, 2019 inspiriert eben auch von dem Projekt oder dem Neustart deines Freundes in Hamburg,
Issyk-Karbo gegründet. 2019, liege ich richtig?
Genau, so ein richtiger Start war 2019, genau.
Super getimed. Also man kann eigentlich schon sagen, dass du die…
Die Branche hast du eigentlich nie in einem ruhigen Fahrwasser erlebt, oder?
Ne, also ich kann jetzt zumindest seit 2019 natürlich im Wesentlichen darauf gucken und
sagen, was ist da passiert und das waren sehr abwechslungsreiche Jahre.
Entweder Rausch oder Strudel, also ruhig war da kein Fahrwasser.
Ne, ruhig nicht, definitiv nicht. Also obwohl natürlich diese Branche, die spezielle Branche
im Bereich Lastenrad natürlich auch vielleicht, das weiß ich nicht, ob sie je ruhig war.
Also die ist glaube ich jahrelang gewachsen und dann gab es 2019, ja da wusste ich nicht,
dass in vier Monaten Corona vor der Tür steht.
Also ich, das war so Mitte September 2019, hatte ich die Fläche hier, die Tür aufgeschlossen,
da standen drei Räder drin und ich saß dann da auch und das war so ein bisschen der Start.
Und das war der Moment, wo ich dann angefangen habe.
Und ja, also das war erst mal das Ziel, die Marke jetzt erst mal bekannt zu machen, den
Ort bekannt zu machen, auch einfach mal zu schauen, wie kommt das an, wie ist auch der
Ort hier im Nordosten Berlins, wie funktioniert der.
Und da gab es so auch ein paar Überlegungen im Bereich B2B, also im Bereich Unternehmen
auch was zu machen, aber das waren so kleinere Projekte.
Im Wesentlichen ging es erst mal darum, diesen Standort bekannt zu machen und die Marke.
Und ja, ich konnte noch nicht mal so richtig drüber nachdenken, da war glaube ich irgendwann
Februar 2020 und dann kam dann die Ansage, jetzt mal erst alles zumachen.
Also Tür abschließen, Läden einzeln handeln, ist nicht und wir haben Corona und das hat
erst mal so ein bisschen alles durcheinander gebracht bei mir.
Wusste ich natürlich auch nicht.
Ich dachte, jetzt geht die Saison los und jetzt geht erst mal gar nichts los.
Offenbarlich mit der Frühling-Sonic.
Genau, das war, man musste sich auf einmal mit Themen wie Online-Beratung auseinandersetzen
oder auch anderen Formaten, wie erreiche ich den Kunden.
Und dann merkte man erst mal, weiß ich nicht, der klassische Businessplan, den man sich
mal überlegt hatte, der funktioniert gerade auch nicht.
Also geht es daran, neue Strategien zu entwickeln, irgendwo den Leuten zu sagen, hey, da ist
ein Laden im Weißen See, der Lastenräder anbietet.
War das vielleicht auch ein Vorteil, dass du so frisch im Game warst?
Dass du noch eine gewisse Flexibilität und Spontanität mitbringen musstest?
Ich hatte jetzt wenig Bindung, wenig Verpflichtung, wenig…
Also es gab jetzt noch nicht so…
Ich konnte noch schneller reagieren als vielleicht andere.
Ich hatte keine Strukturen, die ich komplett ändern musste, sondern ich konnte erst mal…
Ich musste reagieren, also das war natürlich auch notwendig, weil mich da, wie gesagt,
mich kannte ja auch erst mal niemand und musste mir halt einfach Dinge überlegen, wie man
auf mich aufmerksam werden konnte.
Da war vielleicht so ein Vorteil, dass ich mich halt mit Kommunikationsthemen eben auch
Jahre vorher immer in meinem Planungskontext auseinandersetzen durfte.
Das heißt, da immer wieder überlegt habe, wie kriege ich das Thema an die Leute, wie
erreiche ich Menschen, wo erreiche ich Menschen.
Ist es clever, dass man darauf wartet, dass sie zu einem kommen oder in der Planung spricht
man auch von diesem Aufsuchen der Beteiligung.
Also es ist besser, da hinzugehen, wo der Mensch ist, als darauf zu warten, dass der
Mensch irgendwann zu mir kommt, weil das gar nicht auf seinem Weg liegt.
Dann kommt er auch nie und ich kann ihn nie einbinden.
Deswegen habe ich natürlich versucht, auch da nach außen zu gehen, zu sagen, was weiß
ich, wo ist viel los im Prenzlauer Berg, wo sind viele Menschen, was kann ich denen irgendwo
vermitteln über Bodenmarkierungen, über irgendwelche anderen einfachen…
Was heißt Bodenmarkierung?
Ja, die Guerilla-Aktion, dass du halt einfach mit einer Sprühschablone und Wasser, also
einer Kreidespray, das sich irgendwann auch auflöst, wenn es regnet, einfach an markanten
Orten sagst, da gibt es einen neuen Lastenradladen im Weißen See.
So, das sind so Dinge, die kannst du überall, ich sag mal, halb legal im öffentlichen Raum
sprühen und hält ein paar Wochen und dann ist es wieder weg.
Aber dann sieht jemand, okay, da ist irgendwas.
Das sind Kleinigkeiten, die dann vielleicht erstmal helfen, jemanden bekannt zu machen
oder einen Ort bekannt zu machen.
Weil die Ecke, wo ich bin, ist jetzt keine klassische Fußgängerzone, das ist keine klassische
Lauflage, das ist so am Rande des Prenzlauer Bergs, ein sehr stark im Wandel befindlicher
Und da ist jetzt erstmal nicht so, dass die Leute zu mir kommen.
Hier direkt bei mir haben auch alle gesagt, der ist ein halbes Jahr da, dann ist der wieder
Also die ganzen Nachbarn, die sich so in den Eckläden immer so angesammelt haben von Monat
zu Monat, in Corona-Zeiten wurden es mehr, die dachten mal, was ist das für ein Freak,
Und dem geben wir sechs Monate, dann ist der weg.
Und inzwischen hast du ihre Räumlichkeiten aufgenommen.
Du hast dich stark vergrößert jetzt über die sechs Jahre und hast mehrere Standbeine.
Das ist schon sehr außergewöhnlich.
Du hast schon angedeutet, also zum einen mal B2C, ihr seid ein Cargo-Bike-Laden.
Und dann hast du vorgefühlt, so am Anfang, es könnte auch in die B2B-Richtung gehen.
Also ihr macht inzwischen auch sowohl Beratung, da musst du mir jetzt helfen, wie auch Verkauf
oder Ausstattung mit gewerblichen Lastenrädern.
Ja, im Prinzip sind es, vereinfacht sind es vier Standbeine, weil natürlich der Service,
alles was, also Fahrzeuge, die im Betrieb sind, brauchen Service.
Also ist natürlich auch der Service ein zentraler Standbein, was man von Anfang an, oder was
ich mit überlegt hatte und mitgedacht habe.
Und das Thema Beratung noch als Förderer.
Genau, also im Prinzip ist es so, das war schon jetzt nicht so, dass sich das mit der
Zeit ergeben hat, sondern das war von Anfang an eigentlich der Plan, drei Kerngeschäftsfelder
zu entwickeln, die erstmal aus dem Vertrieb heraus geboren werden.
Das heißt also der Vertrieb von Lastenrädern für den Privatkunden.
Der klassische Shop halt, also als Adresse, wo der Kunde hinkommen kann, mit dem Fokus
Berlin-Brandenburg im Wesentlichen, weil es wichtig ist, den Laden um die Ecke zu haben,
erreichbar zu haben, inklusive Werkstatt, all diesen Dingen.
Heißt also, ein Lastenradladen zu eröffnen.
Und das zweite war natürlich die Richtung Gewerbekunden.
Und bei Gewerbekunden nicht nur den Klassiker eines Handwerksbetriebes oder eines Schornsteinfegers
oder eines Lieferservices, der jetzt im Prinzip hier innerstädtisch unterwegs ist, zu adressieren,
sondern vielleicht auch darüber hinaus merkt man, dass natürlich so dieser gewerbliche
Bereich auch in Fahrzeugen sich immer mehr ausdifferenziert.
Es gibt kleine Lastenräder für Gewerbe.
Es gibt natürlich auch die Vierräder, die Regenlastenräder, die es damals schon gegeben
Und auch einfach in diese Richtung zu gucken, wie kann ich wirklich innerstädtische Logistik
dieses Thema halt auch angehen.
Und dann natürlich heißt es nicht nur Vertrieb, weil das ist da wesentlich zu einfach gedacht.
Das ist deutlich mehr als Vertrieb, weil das ist nicht jemand, der einfach nur sagt, ich
brauche jetzt vier Fahrzeuge und dann geht es los, sondern da geht es um Prozesse.
Da geht es um, wie kriege ich das in ein Unternehmen integriert?
Wie kriege ich Mitarbeiter überzeugt, dass sie das machen?
Und ich muss mich viel mehr mit den Unternehmensprozessen auseinandersetzen.
Das heißt, dieses zweite Themenfeld war halt auch von vornherein geplant.
Und das dritte Themenfeld hängt jetzt vielleicht so ein bisschen an dem, was ich vorher gemacht
Also ich habe mich 15, 20 Jahre mit dem Thema Stadtplanung, Konzeptentwicklung beschäftigt.
Dann war es natürlich naheliegend, das auch als Geschäftsfeld im Bereich von Mobilitätskonzepten
Das heißt, sowohl Unternehmen als auch Projektentwickler dabei zu unterstützen, wenn sie Mobilität
denken oder neu denken wollen, dass sie das ganzheitlich machen, dass sie halt alles mitberücksichtigen,
was zu berücksichtigen ist.
Und das war dann so der Bereich Consulting, Planung, Förderung gehört natürlich dann
Das heißt, in dem Bereich auch zu gucken, wie kann ich solche Finanzierungsmodelle
Und das waren so die vier Themenfelder.
Das heißt, im Bereich Planung fühlte ich mich sicher, weil das habe ich ja auch 20
Jahre gemacht, inklusive dem Förderthema auch.
Der Bereich Service war mir von vornherein klar, dass ich gesagt habe, das ist nicht
Also ich kann kein Lastenrad reparieren, aber das war auch nie mein Anspruch, weil ich gedacht
habe, wenn ich ins Autohaus gehe, ist derjenige, der vorne das Auto verkauft und den Vertrieb
macht, das Management, der kann auch kein Auto reparieren.
Das ist auch, ich glaube, da gibt es diese Rollenverteilung und das braucht es auch,
um das vernünftig auch zu professionalisieren.
Und der Bereich Gewerbe B2B war mir auch relativ schnell klar, dass der auf jeden Fall einer
intensiveren Betrachtung und Vorbereitung bedarf.
Das ist einfach, das ist nicht eben darauf warten, dass jetzt Hermes zur Tür rein kommt
und sagt, hier, Brüning, lass mal loslegen, ich brauche hier Räder, sondern das ist eine
andere Art von Akquise, von Netzwerken, von Fachkenntnis, von Professionen, was für Fahrzeuge
Also das sind sehr, sehr komplexere Arbeitsabläufe.
Und sicher auch beratungsintensiv und andere Beratungsbedürfnisse.
Aber vielleicht gehen wir mal in diese Säulen so einzeln rein.
Mich würde schon so interessieren, von außen betrachtet, Sissi lebt im Osten von München
und ist umgeben von ganz, ganz vielen Lastenrädern.
Und wenn man so schaut, denkt man, ach, das ist ein Typusmensch.
Was für Typ-N, hoffentlich, kommen bei dir vorbei?
Wie sieht deine Kundschaft aus?
Was brauchen die Menschen?
Ist es sehr, sehr divers oder ist es die klassische Familie, wo der Vater vielleicht
dann doch mit dem BMW fährt und die Frau die Kinder mit dem Lastenrad in die Schule bringt?
Also es ist diverser als die klassischen Medien es manchmal machen.
Es ist aber nicht so divers, wie es sein könnte, glaube ich.
Es ist schon, also vielleicht nochmal dazu gesagt, dass wir uns versuchen, auch auf Produkte
zu konzentrieren, von denen wir so qualitativ überzeugt sind, wo wir wissen, wie ist im
Wesentlichen auch die Herkunft, Produktion.
Einfach versuchen halt viele, viele Dinge mitzunehmen und sagen, das sind Räder, die
wir auch selber verkaufen.
Und es gibt immer auch Lastenräder, die nochmal einem preislich anderen Segment darunter,
deutlich darunter auch angesiedelt sind und wo wir vielleicht sagen, das ist nicht unser
Produkt aus Qualität oder auch aus Sicherheitsgründen.
Und das heißt, es schließt dann natürlich schon mal allein aus einem finanziellen Aspekt
vielleicht auch Bevölkerungsgruppen aus und Personen aus.
Das heißt, es ist definitiv auch durch die Entwicklung der Preise in den letzten Jahren
ein Segment, was schon viele Leute adressiert, die einfach sich das leisten können, Lastenrad
Es ist aber auch festzustellen, dass es immer mehr Menschen gibt, die sagen, ich kann mir
Also wenn man eine faire Rechnung aufmacht, Vergleich Lastenrad und PKW, dann ist für
das, was die meisten Leute machen in der Stadt, einfach am Ende das Lastenradpreis günstiger
und man kann dennoch eigentlich fast alle Wege zurücklegen.
Und kommen die Leute dann tatsächlich zu dir und sagen das so?
Ja, also nicht jetzt jeder Zweite, aber es gibt Menschen, klar, die sagen, ich suche
Lastenrad, ich muss mobil sein, ich kann es mir aber auch nicht leisten, ein Auto zu kaufen.
Und am Ende ist es halt, dass eigentlich immer mehr Leute gar keinen Führerschein haben.
Einfach sagen, ich dürfte gar kein Auto fahren.
So, dann ist es aber schon so.
Klar, der größere Teil ist, wenn ich jetzt auf Berlin wiedergehe, wir sitzen in Prenzlauer
Berg, Pankow, das ist schon ein klassischeres Klientel für Lastenfahrräder.
Und es ist, auch wenn man jetzt multinational oder in alle verschiedenen Nationen trifft,
ist auch da nicht die komplette Bandbreite abgedeckt.
Das ist, das man natürlich schon hat, es ist ein sehr internationales Publikum, aber
es ist vielleicht internationaler, europäisches Ausland und Amerika und Australien und England
und alles Mögliche ist da.
Aber es ist jetzt, sagen wir mal, nicht durch alle Kulturen, durch alle Nationalitäten
so klassisch verteilt, wie die Bevölkerung in Berlin verteilt ist.
Das ist vielleicht so, was die Verteilung angeht.
Läuft das, kannst du sowas aufbrechen?
Ist sowas machbar, dass die Industrie, dass ihr das Aufbrechen und die Demokratisierung,
wenn man es so nennen möchte, noch weiter vorantreiben kann?
Ja, also wir wollen schon unsere Produktpalette so weiterentwickeln, dass wir auch Produkte
haben, die bezahlbarer sind.
Was ist zum Beispiel mit Refurbished Bikes?
Ist das für euch ein Thema?
Refurbished Bikes ist aktuell kein, ja, es ist ein Thema.
Definitiv ist es ein Thema.
Wir haben, denke ich, in den nächsten Jahren werden wir immer mehr auch Leasingrückläufer
haben und Fahrräder, die halt wieder auf den Markt kommen.
Und das ist natürlich auch einfach, es gibt auch immer mal wieder Rückrufe von Herstellern,
wo dann auch Räder dann natürlich nochmal wieder neu auf den Markt kommen, obwohl sie
eigentlich neu sind und aber schon auch mal kurz gebraucht wurden.
Es ist immer dann noch Zusatzthemen, was Garantie angeht, was Service und Historie angeht, die
vielleicht nicht immer so transparent ist, dass man nicht mal genau weiß, was ist jetzt
Aber ich würde behaupten, dass dieser Sektor steigen wird und wachsen wird.
Es wächst aber halt auch gleichzeitig, es differenziert sich auch immer mehr natürlich
das Produktangebot, die Marken.
Es gibt immer wieder neue Marken, die auf den Markt drängen aus allen Regionen der
Welt, um es mal ganz nüchtern und neutral zu sagen, die halt Produkte anbieten, auch
Und ich finde es da wichtig, transparent zu zeigen, wo kommt ein Rad her, wie wird es
produziert, warum ist das eine Rad, kostet das 6.000 Euro und warum kostet ein anderes
Rad, was jetzt nicht nach weniger Material oder Produktion oder ähnlichen Komponenten
aussieht, warum ist das 2.000 Euro günstiger.
Das hat Gründe und das ist aber im Wohnungsbau ähnlich.
Es gibt bezahlbaren Wohnungsbau, es gibt anderen Wohnungsbau, der auch einen anderen Anspruch
erfüllt und das ist auch wichtig, glaube ich, dass es möglich ist, auch Fahrzeuge anzubieten,
Lastenräder anzubieten, die halt für Leute mit weniger Geldbeutel erschwinglich sind.
Spürt ihr so jemanden wie Decathlon oder ist das dann gar kein gewisser Bereich Mitbewerber
Definitiv ist das ein Mitbewerber.
Es ist ja auch einfach, ich sage immer, es ist noch ein Gewerbe, ich würde sagen etwas,
was noch sehr stark auf Typen und Typinnen ausgelegtes Business ist.
Also die Lastenradhändlerinnen und -händler in Deutschland sind zu 90 Prozent, 95 Prozent
das sind Überzeugungstäter, das sind Leute, die wollen das, was sie machen, die haben
da richtig Bock drauf, die wollen an dem Thema arbeiten, die machen das aus Überzeugung
und das sind eigentlich, ich sage mal, das sind alles gute Menschen, die wirklich Lust
haben, was zu verändern, auch wenn es, ich sage mal, alles Einzelhändler sind, die alle
so für sich arbeiten, aber ich denke mal, wir können uns alle noch, wir werden uns
alle noch umdrehen, wenn der zweite Decathlon, der dritte oder vierte oder fünfte dann da
ist und dann einfach eine andere Schwemme, eine andere Marktmacht mit einem anderen finanziellen
Hintergrund auf den Markt kommt.
Es gibt Städte und es gibt auf der anderen Seite auch Städte, wo das Thema Longtail
auch noch stärker ist, also Heidelberg oder ähnlichem, wo dann auch einfach die Präsenz
der Decathlon-Räder noch deutlicher ist und man einfach auch merkt, wie auch der Einzelhandel
sehr stark darunter leidet, dass halt einfach die Produkte dann auf diesem Wege auch noch
Ja, interessante Entwicklung.
Was sind denn so eure drei Bestseller?
Das würde ich jetzt ungern sagen, weil ich glaube, wir haben mehr als drei Bestseller.
Ich finde, ich versuche auch dem Kunden jetzt nicht unbedingt immer so zu sagen, okay, du
kommst rein und sagst, hier, das ist das beste Rad, das musst du kaufen.
Ja, das kann ja so was sein, dass man schon weiß, das ist so die eierlegende Wollmilchsau
oder das passt zu vielen Menschen.
Wir haben ja, also was man halt merkt, ist, dass einfach in den letzten Jahren das Thema
bei uns, auch das ist vielleicht von Händler zu Händler und von Stadt zu Stadt und von
Infrastrukturen ähnlich und unterschiedlich, dass bestimmte Fahrzeuge in der Stadt besser
Und ich glaube, dass in Berlin an sich das Long John ist ein Rad, was ganz gut funktioniert,
also einfach der Klassiker mit der großen Kiste vorne.
Das ist etwas, und da funktionieren vielleicht manchmal die Räder mit einer Federung auch
etwas besser als andere Räder.
Das liegt zum einen, dass sie halt bequemer liegen auf der Straße, zum anderen einfach,
dass die Stadt Berlin alles dafür tut, dass diese Räder auch gebraucht werden, weil die
Infrastruktur einfach echt noch nicht so gut ist in vielen Straßen.
Sie wird besser, aber es gibt halt auch noch viele Straßen, die einfach echt durch Schlaglöcher
Dann ist natürlich das, was auch in den letzten vier, fünf Jahren deutlich gewachsen ist,
ist der Anteil von Kompaktlastenrädern, kleineren Lastenrädern.
Und da ist natürlich auch die, ich sag mal, deutschen Marken so ein bisschen Vorreiter.
Muli, Unit sind einfach Räder, die dann einfach sehr gut funktionieren.
Bei den Long Johns sind das natürlich auch die großen Marken.
Urban Arrow, Lowends, Riese-Müller sind einfach Marken, die sehr, sehr stark nachgefragt werden,
die auch am Ende für unterschiedliche Zielgruppen auch idealer sind.
Also meine Kinder sind zwölf und vierzehn, die kann ich im Lastenrad transportieren.
Da schütteln immer einige den Kopf und sagen, die können doch selber fahren.
Früher sind wir Auto gefahren, da sind die ja auch nicht selber Auto gefahren.
Andreas, bald wird es umgekehrt sein.
Das heißt, dass die mich, nee, das dauert noch, glaube ich.
Erstmal werden die sich noch ein bisschen verweigern.
Aber nee, das sind so, ein paar Marken sind sicherlich stärker vertreten.
Ich versuche dem Kunden immer zu sagen, oder auch meinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern,
dass die erst mal selber eine Erfahrung sammeln, selber gucken, was macht ihnen Spaß, womit
Und du hast oft den Klassiker, dass jemand sagt, hier, Dreirad ist doch stabiler und
Zweirad ist irgendwie wackeliger.
Kann man eigentlich nie Ja oder Nein sagen, weil das ist immer so ein bisschen davon abhängig,
Will er schneller, dynamischer fahren?
Will er weitere Strecken fahren?
Will er viel transportieren?
Sind die Kinder halt wirklich schon größer und er möchte sie noch mitnehmen?
Oder sind die Kinder noch sehr klein?
Und das ist erst mal wichtig und finde ich auch wichtiger, als wo kann er das Lastenrad
parken, vor der Tür im Hof.
Und dann kommt man so ein bisschen da ran und einige müssen dann auch mal ausprobieren.
Aber bisher sind eigentlich alle, die das dann ausprobiert haben, auch am Ende zu einer
für sie guten Lösung gekommen, weil sie halt den Vergleich haben.
Und ich glaube, das ist das, was uns ein bisschen auszeichnet, dass wir ein sehr großes Portfolio
haben, über 30 Marken und das heißt, eigentlich findet man alles bei uns.
Und das ist, glaube ich, was, was die Leute schätzen und warum sie dann auch vorbeikommen.
Ja, und ihr hattet den ersten Dog Day jetzt tatsächlich Anfang September.
Ja, das wollte ich jetzt gerade fragen.
Wie ist der Nachwuchs in Berlin aufgestellt?
Also ihr habt tatsächlich diesen Dog Day initiiert, weil ihr gemerkt habt, die Nachfrage
Wir wollen auf allen Schlag die Menschen abholen, vielleicht auch ein bisschen vernetzen, so
die Community generieren und zeigen, was ihr habt und welche Lösungen für wen taugen
Genau, also der Aufhänger war ja ähnlich wie bei dem, ich sag mal, beim Kindertransport.
Menschen wollen vergleichen.
Sie wollen halt einfach sehen, wie ist das Kompaktrad neben dem Long John.
Und hier war das ähnlich.
Berlin ist eine Hundestadt und gleichzeitig merkt man, dass die Hersteller in den letzten
Jahren zunehmend entweder eigene Räder für den Hundetransport oder halt Umbauten für
den Hundetransport hergestellt haben und auf den Markt gebracht haben.
Und der Hundesektor auch gleichzeitig ein Sektor ist, wo das ist halt wie ein Kind für
Also es ist ein Lebewesen und dass man sich kümmert, dass Pflege braucht, es gibt über
100 Hundefriseure in Berlin, habe ich jetzt festgestellt.
Tierärzte kommen noch dazu.
Legt ihr dann da Flyer aus?
Ist das so eine Guerilla-Aktion, wo man dann sagt, geh ich nochmal mit der Sprühdose hin
Sprühdose nicht, aber wir haben jetzt natürlich Bewerben für die Veranstaltung, wir haben
für die Veranstaltung geworben im Umkreis.
Es gab eine Plakataktion, das heißt, dass die Leute das im Straßenraum gesehen haben.
Okay, da ist der Dog Day.
Wir haben die Hundefriseure alle angeschrieben und haben sie informiert und dann quasi die
Plakate geschickt, dass sie das aufhängen.
Also wieder das Aufsuchen.
Es bringt nichts, dass ich das hier in meinem Laden aufhänge, da laufen auch Hunde vorbei,
aber die kennen vielleicht den Laden auch schon und haben die Ecke auch schon markiert.
Aber wir haben natürlich versucht, die dort, die Hundebesitzer dort zu adressieren, wo
Am Hundeübungsplatz, das sind halt einfach die Orte, an denen sind viele Hundehalter.
Social Media Gruppen gibt es auch unendlich viele, die sich mit dem Thema Hund befersten.
Und was mich überrascht hat, war, dass die Hunde sehr harmonisch miteinander umgegangen
Das ist wirklich auch für die Menschen.
Wie viele waren denn da, Hunde und Menschen?
Ach, das waren nicht, wir haben jetzt nicht gezählt, aber es waren am Tag bestimmt so
Und das ist dann, also große Hunde, kleine Hunde, wirklich junge Hunde, alte Hunde, angeleint
und nicht angeleint, gut erzogen, nicht gut erzogen.
Sowohl die Hunde als auch die Halter und Halterinnen.
Und das war total, es hat super Spaß gemacht.
Wir hatten auch Glück, das Wetter war gut.
Wir haben auch gleich gemerkt, dass die Hersteller darauf angesprochen sind, weil die uns auch
noch zusätzlich angesprochen haben, ey, wir wollen auch unser Rad präsentieren.
Wir hatten das Tierheim Berlin da, die ja auch einfach ein Riesenthema gerade haben,
weil sie einfach kein Geld haben, weil sie immer mehr Hunde aufnehmen müssen und das
Land die Mittel kürzt und auch Aufmerksamkeit brauchen.
Wir hatten eine Hundeberaterin da, die also eine City- und Hundetrainerin ist, die geholfen
hat einfach bei Fragen, wie gewöhnlich ein Hund an das Lastenrad einfach helfen konnte.
Und die hat auch mit uns einen kleinen Leitfaden geschrieben, den wir halt einfach jetzt auch
in die Beratung mit einfließen lassen.
Das heißt, das war auch hilfreich, einfach um selber unsere Beratungskompetenz zu professionalisieren.
Das heißt, Kindertransport ist halt ein wichtiger Bereich, aber Hundetransport ist halt für
Und natürlich, der Hund hat vier Beine, richtig.
Aber dennoch ist es ja so, die Wege sind lang in den Park, zur Arbeit, die Stadt wird lauter.
Und da müssen auch Hunde wollen natürlich irgendwie transportiert werden.
Und das kriege ich vielleicht in der Straßendahn, im Bus auch nicht immer hin, wenn die Rappen
Ich habe eine Freundin, die muss mit ihrem Hund pendeln eine gute Strecke.
Und das macht sie mit dem Fahrrad.
Und wir haben ja auch immer einen Hund zur Pflege, der springt, wenn der runterkommt,
das Fahrrad steht da, ich muss gar nichts sagen, der springt da einfach rein, sitzt da
und sagt so, klar, jetzt geht’s.
Also das machen wir nächstes Jahr wieder.
Das wird nächstes Jahr den zweiten Dog Day geben, weil das einfach, viele haben einfach
gesagt, so super, das, was du sagst, das Netzwerk, Zusammenkommen von so Themen und Lernen war
Ja, dann springen wir vielleicht mal von B2B, beziehungsweise B2D ist es ja dann hier in
B2Dog zu B2C, nein, von B2C und B2D nach vorne zu B2B.
Business, Gewerbe, du hast schon einiges angedeutet.
Ich möchte noch mal ein bisschen reintauchen.
Hast du ein paar Beispiele?
Du hattest mir schon mal erzählt von einem Fall, wo ich überhaupt nicht drauf gekommen
wäre, aber der dann doch wieder ganz naheliegend ist.
Und zwar von einem Reinigungsteam, das für große Thermen verantwortlich ist, für die
Reinigung von großen Thermen.
Kannst du mal so ein paar Beispiele, vielleicht Hermes, Handwerker, bedient ihr es sicherlich
auch, aber lassen jetzt vielleicht mal außen vor und dieses Reinigungsteam.
Klar, der Handwerker ist, denke ich, das kennen die meisten.
Interessant sind natürlich so die großen Unternehmen, die jetzt einfach versuchen, einfach
Mobilität auch in einem größeren Stil zu verändern.
Hermes ist da ein Kunde von uns, für den wir in vielen Städten unterwegs sind.
Also ihr macht das dann deutschlandweit.
Das muss man schon richtig verstehen, dass das dann gar nicht mehr so auf klein-klein-lokaler
Ebene ist, sondern in dem Fall berätst du Logistiker bezüglich letzter Meile und dem
Also ich wäre jetzt, wir sind ja mittlerweile ein Team von insgesamt 18 Leuten und im Planungs-B2B-Bereich
Und da ist es dann auch so, dass auch einfach die Kollegen einfach zum Teil auch das so
lange machen, schon seit 12, 13 Jahren, dass einfach die Expertise da ist.
Einfach auch einer der Marktpioniere bei mir im Team, der Jonas, der einfach das seit Jahren
macht, selber schon mal Hersteller eines Schwerlastenrads war über Jahre und einfach natürlich die
Marktmechanismen kennt, die Produkte kennt, auch die weiß, was gebraucht wird und auch
weiß, wie man neue Produkte einschätzen kann.
Also geht man dann auch wieder so auf spezifische Messen wie die Radlogistikmesse?
Seid ihr dann da auch präsent?
Also wir sind natürlich im Radlogistikverband oder auch in den Zukunftsverrat.
Wir sind auch Mitglied, Jonas auch lange politischer Vorstand des Radlogistikverbandes und sind
natürlich auch aktiv in diesen Themen, weil das auch wichtig ist, Normierungen und ähnliche
Sachen mitzudenken und auch da Expertisen auszutauschen.
Absolut und das ist natürlich auch wichtig für die Hersteller, weil das gerade Normierung,
was kann ich transportieren, welches Fahrrad kann das auch noch und wenn ich das eine Rad
habe, was die Breite hat, um was zu transportieren, kann das nächste Fahrrad das dann auch, wenn
ich den Typ wechsel, das ist jetzt mal im LKW, in der Branche sind die ganz oft die
Auflieger gleich groß und das ist bei Lasträdern vielleicht noch nicht so, da hat so jeder
seine eigenen Formate manchmal.
In diesem Transportbereich habt ihr wie viele Hersteller ungefähr?
Grundsätzlich, also wir haben vor drei Jahren dann hier diesen Mobility Hub eröffnet, in
dem wir sitzen, wo wir viele Räder präsentieren, aber wir haben an die 25 bis 30 Marken, die
auch gewerbliche Lastenräder anbieten, das sind wirklich von kleinen Fahrzeugen bis hin
zu 4000 Liter Volumen Anhängern, die halt einfach auch mit vierrädrigen Maschinen
und Zugmaschinen, da ist schon die Bandbreite sehr groß.
Ja, Vowag, Semi oder das Antrik, das sind halt Modelle, die zum Beispiel jetzt einfach
in der Logistik auch eingesetzt werden und Hermes ist dann im Prinzip jemand, der das
in vielen Städten halt einfach die Herausforderung hat, immer mehr Pakete, das Paketvolumen
nimmt zu, ich habe die CO2-Ziele, Klimaanpassung, all das möchte man in einem Unternehmen umsetzen,
aber man muss auch wirklich da einen Beitrag leisten und muss die Flotte umbauen.
Dann ist das natürlich ein Hilfsmittel, weil ich halt, ich habe die Teile mit einem Semi-Anhänger
und einem Vowag in der Zugmaschine, habe ich einfach, oder auch mit einem Antrik kann ich
teilweise die Paketvolumina abdecken, die andere in der gleichen Tageszeit auch mit
einem klassischen Transporter ausliefern.
Ich komme besser an die Haushalte ran, ich kann ganz einfach Stop and Go fahren und kriege
auch die Logistikketten, die Wege zu meinem Depot ganz gut organisiert, sodass das halt
einfach ein Thema ist, wo Hermes sagt, so zunehmend immer mehr Städte, also wir arbeiten
in Leipzig, in Dresden, in Magdeburg, in Berlin, in Köln, also in vielen Räumen, wo dann
einfach diese Fahrzeuge im Einsatz sind.
Und das sind ja auch immer viele Strukturen hinter Hermes, das sind Subunternehmen, die
dann arbeiten, dafür arbeiten, das sind dann die ganzen Themen von Finanzierung und Förderung
und Leasing und Mietkauf, die dann wichtig sind, also wie ich das umsetzen kann.
Das ist so ein Klassiker einfach und Logistik ist, glaube ich, für viele auch einfach zu
erkennen, weil sie sehen, die Fahrzeuge auch im Straßenraum zunehmend und nicht nur in
Dieses Thema Reinigung war ein, das ist ein sehr schöner Fall, der irgendwann auf uns
zugekommen ist, weil einfach im Prinzip ein größe Alpha 24, ein großes Berliner Unternehmen,
die in vielen Freizeitressorts aktiv sind, unter anderem, also die machen Regierungsgebäude,
die machen große Bürogebäude, also klassische Gebäudereinigung, Hotelreinigung, also wirklich
sehr viele unterschiedliche Arbeitsfelder, hatten den Fall des Tropical Islands.
Also Tropical Islands gehört, kennen viele, ist diese alte Traglufthalle, wo es das Luftschiff
in der Nachwendezeit mit viel, also es sollte ein großes Projekt, Wiederaufbauprojekt Ost,
mit vielen Mitteln ist diese Halle entstanden, dann stand die irgendwann leer, weil das Ganze
nicht funktioniert hat, mit dem Cargolifter, genauso wie ist das Projekt.
Und dann ist dieses Tropical Island da eingezogen, also ein Bade-Freizeitlandschaft, die immer
mehr gewachsen ist in den letzten Jahren, hat, ich glaube, über 150 Ferienwohnungen
draußen, also einzelne Häuser, gehört damit zu den 10, 15 größten Hotelbetrieben Deutschlands,
einfach was nur die Betten- und Übernachtungszahlen angeht.
Ich war lange als Stadtplaner total skeptisch, habe das überhaupt nicht unterstützt, dieses
Projekt, habe dann immer so durch die Eingangstür reingeguckt und gedacht, nee, finde ich doof.
Man muss aber ehrlich sein, da ist viel öffentliches Geld geflossen, es sind aber auch unheimlich
viele Arbeitsplätze in den letzten 15, 20 Jahren dort entstanden, es hat eine unheimliche,
also Anziehungskraft nach wie vor, es ist wirklich eine hohe Auslastung und es sind
viele Beschäftigte dort gesichert, Arbeitsplätze, also dass es auch wirklich Untersuchungen
gibt, die sagen, ja, das ist ein lohnendes Invest der öffentlichen Hand gewesen und
die haben im Prinzip diese 150 Ferienwohnungen.
Und man muss vielleicht nicht dann extra nach Mallorca fliegen, das muss man ja auch sagen.
Man kann auch einfach mal einen Tag oder auch ein Wochenende dorthin und es ist wirklich
Eine Woche würde ich es nicht aussagen.
Aber dann war das, ja, das war halt, die Idee war natürlich zu sagen, wie kann man diese
150 Wohnungen und Häuser reinigen und das haben die halt mit herkömmlichen Fahrzeugen
Das heißt, stop, go, stop, go, Motor an, Motor aus, Motor an, Motor aus und dann immer wieder
nur 50 Meter weiterfahren, wieder rein, reinigen, dreckige Wäsche raus, weiterfahren.
Und das ist halt ökologisch Quatsch, das ist auch wirtschaftlich nicht sinnvoll und
deswegen war so die Idee zu sagen, wir können nicht Lastenräder auch das Ganze übernehmen.
Und damit ist das angefangen.
Wir haben dann daraus ein Projekt gemacht, das heißt Lastenfahrräder, die einen eigenen
Reinigungsaufbau kriegen.
Das heißt also im Prinzip einen klassischen wie Leder Reinigungsaufbau, den man kennt
aus der Reinigung von allen möglichen größeren Produkten oder selbst aus dem Haushalt.
Und der Aufbau kommt von wem?
Habt ihr den mitentwickelt oder kam der von den Marken?
Also es gibt im Prinzip das eine, wir brauchen einmal ein Fahrrad.
Also was ist das richtige Lastenrad?
Das ist die Frage eins gewesen.
Dazu brauchen wir einen Reinigungsaufbau, der halt im Prinzip alles das mitbringt, was
Also Volumen, um die dreckige Wäsche zu verstauen, dann halt natürlich die Reinigungsgeräte
zu montieren, den Staubsauger, all diese Dinge.
Und dann braucht es im Idealfall auf dem Lastenrad den passenden Platz, dass man das alles unterkriegt.
Und dann muss das Ganze natürlich im finanziellen Rahmen so darstellbar sein, dass es funktioniert
Das waren die Ursprungsanforderungen und wir haben dann im Prinzip eine Mischung hinbekommen.
Das heißt, wir haben das passende Lastenrad gefunden, den passenden Aufbau von im Prinzip
einem Reinigungsunternehmen, also einem Reinigungshersteller und haben einen eigenen Umbau für die Box
uns überlegt, der halt die Arbeitsabläufe zu den Arbeitsabläufen passt und gleichzeitig
im Prinzip zu dem Fahrrad passt.
Und das war so die Lösung.
Und das Fahrrad fährt jetzt, ich glaube, in 45-facher Stückzahl an dem Standort rum
und reinigt halt tagtäglich die Ferienhäuser.
Und das hat so funktioniert, dass das halt auch mittlerweile auch an anderen Standorten,
weil das Thema Freizeitressort ist natürlich eine Riesenbranche.
Es gibt unheimlich viele Standorte in Deutschland, Freizeitparks und Centerparks und ich weiß
nicht was, wo eine ähnliche Struktur ist, die sehr flächenintensiv plus halt einfach
Reinigungserfordernis und dafür ist es halt perfekt gemacht.
Geht ihr dann diese Unternehmen an, also proaktiv oder kommen die jetzt zu euch oder wie entwickelt
sich bei euch dieses Geschäftsfeld?
Das ist natürlich dann, es ist immer eine Mischung.
Wir sprechen dann halt auch mit entweder mit dem gleichen Unternehmen, wenn es an andere
Standorte geht und versuchen dann auch da eine Lösung zu finden oder sprechen halt
auch mit anderen Betreibern, weil das ist ja auch alles in diesen Größenordnungen.
Oft ist es, da arbeitet nicht immer ein Unternehmen, das ist Ausschreibungsgeschäft über Jahre.
Wettbewerb ist sehr hart, also da werden auch natürlich Lizenzen für ein paar Jahre vergeben,
dann kommt wieder jemand Neues.
Also das muss schon immer alles sehr hart gerechnet.
Deswegen ist auch damals das Förderthema sehr relevant gewesen, dass man einfach sagt,
okay, es gibt eine gewerbliche, es gibt eine Förderung für gewerbliche Lastenräder und
für den gewerblichen Einsatz von Lastenrädern und das war natürlich ein super Beispiel
dafür, dass man halt irgendwie 35 Räder für jedes Rad eine 25% Förderung bekommt,
weil das einfach ein klassischer Einsatz ist, für den das Programm auch aufgesetzt ist.
Das ist dann so ein zweiter Fall und ein dritter Fall ist, sag ich mal, das Zeitungslogistik,
Also wir arbeiten mit einem Berliner Zeitungslogistiker, die halt nachts werden Zeitungen natürlich,
also erstmal die gute Nachricht, es werden noch Zeitungen gelesen und die zweite gute
Nachricht, auch noch Printprodukte.
Und es sind ja nicht nur Zeitungen, es sind ja auch die Sportmagazine, alles Mögliche
an Zeitungen, Zeitschriften, Werbeprospekten, die tagtäglich verteilt werden.
Da sind wir wieder bei dem Thema Fläche in der Stadt.
Das kann ich mit großen Fahrzeugen, das kann ich.
Und auch das machen Anbieter.
Und wir arbeiten hier mit einem Anbieter zusammen, der halt dabei ist, auch seine Flotte umzubauen
und in diesem Jahr dann 55 Lastenräder mit einem speziellen Aufbau von uns bezogen hat,
um halt diese nächtliche Logistik eben auch effizienter, nachhaltiger umzubauen.
Und da war eine ähnliche Herausforderung.
Ich brauche das richtige Fahrzeug, ich brauche den dafür spezialisierten Aufbau, also wir
haben dafür extra einen Aufbau entwickelt, der halt abschließbar ist, wenn er runterfällt.
Ich kann das nicht, also ich kann ihn nicht wieder aufmachen direkt.
Das heißt, ich habe ja in jedem Fahrzeug Schlüssel, um an jedes Haus ranzukommen.
Also das muss alles sicher sein.
Und diese Anforderungen nehmen wir dann immer auf und das zeigt so ein bisschen die Komplexität
in dem gewerblichen Bereich.
Das ist nicht einfach nur, ich brauche ein Fahrrad, ja Gurte und irgendwie links und
rechts muss sicher sein, Bremse wäre auch gut.
Sondern es sind natürlich wesentlich speziellere Anforderungen, bis hin zum Branding, bis hin
zum Einsatz, Logistik, wo stehen Fahrzeuge dann nachts, wenn sie nicht oder tagsüber,
wenn sie nicht im Einsatz sind.
Also all diese Dinge kommen dann bei diesen Unternehmen nochmal dazu, plus halt auch Schulungen,
dass der, der die Entscheidung trifft, Gewerbe oder Lastenräder gewerblich einzusetzen,
ist nicht unbedingt immer der, der es fährt.
Das heißt, also ich sage immer, das muss ja beiden, also das ist schön, dass einer
das entscheidet, wenn er aber seine Mitarbeiter da nicht hinbekommt, dass die das Fahrzeug
fahren wollen, bringt mir der Ansatz nichts.
Ich muss an beiden Stellen ansetzen.
Ich muss natürlich auch den Mitarbeiter dahin bringen, dass er das vielleicht probiert
und testet und nicht gleich sagt, wieso, was mache ich bei Regen?
Sag ich ja, es regnet ein paar Tage im Jahr, das ist richtig, das ist nicht immer das richtige
Fahrzeug, nicht jeden Tag, aber du bist, wenn du mit einem klassischen Fahrzeug unterwegs
bist, bist du fünf Tage im Tag, fünf Tage in der Woche im Stau, jede Woche und das unabhängig
Und die Tage, in denen es stark regnet, in denen es super viel geschneit hat, die sind
echt überschaubar oder im Verhältnis überschaubar.
Und dann gibt es auch manchmal dann die Lösung, ja, dann ist dann an dem Tag vielleicht das
Lastenrad nicht die Lösung.
Also auch da hilft oft der Mix mit anderen Fahrzeugen.
Ja, also mega komplex, aber auch mega spannend, oder?
Also ich finde auch eine spannende Aufgabe.
Es ist so eine Mischung zwischen fast schon Fuhrparkmanagement, ihr müsst ja auch die
Servicequalität irgendwie zusichern, bis hin zu Produktentwicklung.
Genau, also klar, du musst natürlich Service, also du musst auch dann, wenn das Fahrzeug
ausfällt, musst du gucken, dass du innerhalb von 24, 48 Stunden Service garantierst oder
Das kannst du nicht immer hinbekommen, aber du brauchst auf jeden Fall ein Servicekonzept.
Du brauchst auch Rechtsbeistand, um einfach Verträge zu erarbeiten, um halt solche, also
ganz andere Themen, die du mit denen vereinbaren musst.
Ja, gibt es denn da auch Geschäftsbereiche, die ihr komplett neu aufrollt, wo ihr denkt,
da wäre Potenzial, aber die Unternehmen haben diese Vision noch gar nicht und wie könnte
Oder ist das bei euch, wir haben jetzt genug Arbeit aktuell und versuchen die Menschen
zu bedienen, beziehungsweise Unternehmen, Konzerne, die wir hier haben.
Ja, also natürlich ist jedes dieser Geschäftsfelder ist noch lange nicht, glaube ich, das, was
die klassische Fahrradbranche ist, vielleicht stärker gerade mit den Herausforderungen aktuell
zu kämpfen, als vielleicht der Lastenradbereich.
Dem geht es da vielleicht in der Summe noch besser, weil einfach da noch zum einen natürlich
kämpfen viele Leute mit den steigenden Preisen der Lastenräder.
Wir haben aber immer noch, glaube ich, einen Anteil an Lastenrädern auf der Straße, der
noch Potenzial nach oben hat.
Das heißt, es gibt vielleicht auch immer noch Leute, die einfach mehr Leute, die auch
noch auf Lastenrad umsteigen.
Ich glaube, dass dieser Markt noch nicht so vielleicht am Kämpfen ist, wie er zukünftig
noch mehr kämpfen wird aufgrund von vielen anderen Herausforderungen.
Ich glaube, dass es ja durchaus einige Themen gibt.
Das Unternehmensfeld ist, glaube ich, noch lange nicht angekommen.
Also wir machen das zwar jetzt schon intensiv in Berlin und auch in, ich sag mal, deutschlandweit,
aber vielleicht vor allem im nördlichen, also weiß wo ist das, Äquators oder wie man es
Es gibt aber in Deutschland nicht viele, die das machen bisher.
Es gibt wenige, zwei, drei, die in dem Themenfeld so aktiv sind wie wir, wenn es hochkommt.
Und gleichzeitig ist auch dieser Bereich Planung ein Bereich, der, glaube ich, noch ein großes
Also in der Immobilienbranche ist ein großer Wandel.
Es wird immer noch gebaut und wenn gebaut wird, gibt es immer noch Städte, wo ich Stellplatzsatzungen
habe, wo ich eine hohe Anforderung habe und die sagen, 200 Menschen sollen da wohnen, musst
du 100 Autos, Stellplätze nachweisen.
Absolut nicht mehr zeitgemäß.
Aber auch da natürlich der Kommune oder dem Projektentwickler zu helfen und zu sagen,
was ist denn die Lösung, weil viele Projektentwickler und Planer, Architekten überhaupt nicht wissen,
was es gibt, Produkten und was sie auch berücksichtigen müssen, wenn sie Lastenräder integrieren,
Ich kann kein Lastenrad in den klassischen Fahrradkeller bringen.
Ich komme nicht um die Ecke, Fahrstuhl ist zu klein.
Also wenn ihr guerillamäßig unterwegs seid bei den Hundefriseuren in Berlin, kann man
nicht auch guerillamäßig mal Architekten, die im städtischen Raum unterwegs sind, angehen
und sagen, wir leisten hier Aufklärungsarbeit?
Was könnte die Industrie hier leisten?
Also kann man definitiv, aber ich habe das vor fünf Jahren gemacht.
Ich bin auf die Immobilienmesse gegangen in Berlin und habe die alle angequatscht und
habe denen das gesagt, was man machen könnte und sollte.
Und da war noch aus meiner Sicht der Punkt, dass die alle gesagt haben, warum sollen wir
uns denn noch irgendwas zusätzliches aufhalsen?
Ich kann jeden Preis aufrufen, ich kriege das eh verkauft.
Das hat die alle nicht interessiert.
Das ist jetzt vielleicht über die Jahre hat sich das verändert, weil auch erstmal der
Boom nicht mehr in der Intensität da ist.
Vielleicht aber auch, weil in einigen Städten halt auch wirklich ein Umdenken von städtischer
Seite, Verwaltung und Politik da ist, zu sagen, wir müssen auch konzeptionell daran und das
Es gibt immer mehr Quartiere, wo halt einfach auf andere Konzepte gesetzt wird und man nach
Und wir wollen ja gar nicht, es gibt einfach auch unendlich viele sehr gute Verkehrsplaner.
Da wollen wir gar nicht irgendwie angreifen.
Ich glaube, das ist nicht der Punkt.
Das ist eher so, und mir geht es ja wirklich um die Umsetzung.
Also ich möchte da anpacken, wo jemand jetzt so weit ist, dass er, ich will das umsetzen.
Ich brauche jetzt eine Lösung, wie ich in meinem Gebäude das mache und mit welchen
Produkten und mit welcher Infrastruktur und Ladeinfrastruktur und das machen.
Da will ich ansetzen und nicht die Ebene davor, dass ich das alles aufschreibe.
Das können andere machen.
Also ich spüre viel Potenzial.
Ich spüre einen gewissen Expansionsdrang bei euch.
Vielleicht müsst ihr auch mit anderen kooperieren.
18 Leute, mal schauen, wie viele es nächstes Jahr sind.
Was erwartest du denn generell so in den kommenden Jahren, was die Stadtentwicklung generell
Du hast so einen großen Einblick.
Ich weiß, jede Stadt ist individuell zu betrachten, aber so ein Grundgefühl, wohin bewegen wir
Außer, dass es ein bisschen zu langsam uns allen geht.
Wie wird sich die Mobilität speziell im urbanen Raum verändern in den kommenden Jahren?
Gar nicht zu weit voraus.
Also ich bin ein bisschen skeptisch, was die teilen die politischen Prozesse angeht, aber
ich glaube einfach, dass die Industriellen Entwicklung, die Produktentwicklung so schnell
ist und so vielfältig ist und so attraktiv ist, dass sie einfach von sich aus den Kunden
dazu bringt, Mobilität zu verändern.
Ich glaube einfach, dass es egal wie viele Leute gegen das Lastenrad sind, egal wie viele
Leute gegen die E-Mobilität sind, das ist einfach attraktive Mobilität und die Leute
werden das einfach mehr und mehr wertschätzen und werden das mehr und mehr nutzen und das
führt hoffentlich einfach dazu, dass es einfach dem positiven Wandel zu ruhigeren Städten
kommt, auch einfach weniger abgasbelasteten Städten bringt und ich einfach da mehr und
mehr einfach in die richtige Richtung komme.
Und ich glaube, das gleiche ist Infrastrukturveränderung.
Wenn ich mir Berlin anschaue, es sind so viele Brücken, die zu sanieren sind, die zu erneuern
sind, all diese Dinge, man kommt nicht hinterher und das führt dazu, dass die Straßen mal
Das führt dann, das ist vielleicht das beste Lastenradförderprogramm, das man auflegen
kann, indem man das einfach, indem man leider so langsam so eine große Aufgabe vor sich
hat und das vielleicht auch lange nicht auf dem Fokus hatte und deswegen glaube ich, ich
hoffe vor allem darauf, dass wir uns da mehr und mehr in die richtige Richtung bewegen,
wie das unsere europäischen Nachbarn teilweise machen.
Also ich, wie gesagt, war ja in Dänemark gerade und wenn man in Kopenhagen ist, wenn
man in Aarhus ist, in Aalborg ist, das sind Städte, das ist so eine Lebensqualität, die
sehen so modern aus, die wirken so modern und da müssen wir hinkommen.
Und da hoffe ich, dass wir auch einfach, freue ich mich am Ende über jeden Kilometer Radweg,
der gebaut wird, auch wenn viele behaupten, das ist alles viel zu langsam.
Ja, es ist zu langsam, aber ich hoffe einfach, dass da einfach ein Ansatz ist, dass wir da
Stück für Stück in Deutschland halt vorangehen.
Muss ich auch mit leben, ich möchte gar nicht immer mich nur darüber aufregen, weil ich
finde es schöner einfach zu sehen, dass ich im positiven Sinne immer wieder Menschen treffe,
die das machen wollen und auch das tun tagtäglich und darüber freue ich mich eher, als mich
immer nur darüber aufregen, dass es eben nicht schnell genug geht.
Ich begegne auch sehr vielen davon und ich saß vor wenigen Stunden auf dem Fahrrad von
der IAA heimradelnd auf einem unfassbar schönen, breiten Fahrradweg, den es letztes Jahr noch
nicht gab und über den ich mich jedes Mal so freue, wenn ich den entlangfahre, dass
ich Spotify anmache, Musik reinlege und den sehr, sehr bewusst auch mit einem Soundtrack
Andreas, vielen, vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast.
Gerade die Einblicke auch in die unterschiedlichen Felder und wie du das Ganze, ihr das Ganze
Also es gibt mir wirklich das Gefühl, dass sehr viel gehen kann.
Also Talking about, was wir gerade hatten, von Bewegen und es funktioniert natürlich
auch vielen Dank an den Zuhörenden.
Ihr seid die schönste Zuhörerschaft überhaupt, auch wenn ich euch nie sehe, aber das ist
Shoutout an Dirk und Kathleen für das Feedback.
Wirklich an alle, meldet euch anytime, mit anything, was euch bewegt und nehmt fleißig