Beschaffenheit und Wirken des Erdmagnetismus waren zu Zeiten Alexander von Humboldts noch nicht wissenschaftlich geklärt. Für die damaligen Naturforscher also eine weitere große Herausforderung. Um den Erdmagnetismus zu erforschen, gründeten die Göttinger Professoren Carl Friedrich Gauß und Wilhelm Weber mit Unterstützung von Alexander von Humboldt den Magnetischen Verein, der von 1836 bis 1841 bestand. Seine Tätigkeit galt lange als die erste wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Naturphänomen Erdmagnetismus. Die Mathematikhistorikerin Prof. Dr. Karin Reich von der Universität Hamburg meldet Zweifel an dieser Geschichte an. In ihrem Vortrag stellt sie die These auf, dass es bereits vor der Gründung des Magnetischen Verein ernsthafte wissenschaftliche Forschungsansätze rund um den Erdmagnetismus gab.