Der 21. Dezember ist ja bekanntlich der kürzeste Tag des Jahres und deshalb auch bundesweiter Kurzfilmtag. Auch der MDR nutzt diesen Tag um bei der MDR Kurzfilmnacht in den Passage-Kinos in Leipzig herausragende Filme zu zeigen. Ausgewählt unter anderem vom Team des Kurzfilmmagazins "unicato". In unserer aktuellen Podcast-Folge sprechen wir mit Moderator Markus Kavka und Redakteurin Rosa Maria Hopp über die Kurzfilmnacht, das Genre Kurzfilm und natürlich auch die kommenden Sendungen.
Denkt man an Markus Kavka, denkt man zu aller erst an Musik, an Musikfernsehen um genauer zu sein. Dabei moderiert er schon seit 2014 das MDR Kurzfilmmagazin "unicato". "Naja, ich hab ja früher Musikvideos angesagt, die sind ja eigentlich auch nichts anderes als Kurzfilme mit Musik. Und als man dann aus unicato, das vorher unmoderiert war, ein moderiertes Magazin machen wollte, war das für mich gar keine Frage."
Mittlerweile hat Markus Kavka viele deutsche Filmemacher schon mehr als einmal getroffen, hat bei "unicato" regelrecht Stammgäste. Doch er freut sich auch darüber, dass ständig neue Gesichter auftauchen Der Kurzfilm sei immer noch ein guter Einstieg für Filmstudenten, aber eben nicht nur.
unicato will zeigen, dass der Kurzfilm eine eigenständige Kunstform ist, verbunden mit weniger Konventionen als der Langfilm. Daher sei die Vielfalt auch deutlich größer. "Selbst nach all den Jahren setzt bei mir keinerlei Ermüdung im Bezug auf Kurzfilme ein, weil sie so unterschiedlich sind", sagt Rosa Maria Hopp, "oft habe ich dabei die Möglichkeit mal einen Blick aus meiner Bubble raus zu werfen." Diese Bandbreite verspricht das "unicato"-Team auch für die MDR Kurzfilmnacht.
Sechs Filme und ihre Macher*innen
Am 21. Dezember werden dabei sechs Filme zu sehen sein, die teilweise auch schon bei unicato besprochen wurden:
Im Animationsfilm "Ties" von Dina Velikovskaya zieht eine junge Frau aus, um die Welt zu sehen. Dabei bleibt sie so fest mit ihrer Heimat verbunden, dass es für die Welt ihrer Eltern gefährlich werden kann.Der Dokumentarfilm "Ding" von Aurelio Ghirardelli und Pascale Egli beschäftigt sich mit dem Thema Objektophilie – also der Liebe zu Gegenständen."Just a guy" von Shoko Hara handelt von drei Frauen und ihrer Beziehung zum Serienmörder Richard Ramírez."Land of Glory" von Borbála Nagy erzählt mit leiser Ironie vom "ganz normalen Alltag" in der ungarischen Provinz."Kleptomami" von Pola Beck ist ein Film über die Absurditäten des heutigen Mamiseins.Der Kurzfilm "Oh Sh*t!" (Elsa van Damke) zeigt, dass auch heute Frauen sich nicht trauen, offen über das Thema Menstruation zu sprechenDie Filmemacher*innen werden zum Teil anwesend sein und nicht nur Markus Kavka Rede und Antwort stehen, sondern auch dem Publikum.
Kurzfilm als Liebhaberstück
Im MDR gibt es für den Kurzfilm zwei wöchentliche Sendeplätze, die lange Animationsfilmnacht und die Kurzfilmnacht – das klingt zwar nicht so wenig, aber zufrieden ist Redakteurin Rosa Maria Hopp nicht: "Die Sichtbarkeit von Kurzfilmen ist immer noch zu gering", beklagt, "Nach den Festivals gibt es nur sehr begrenzt Fernsehsendeplätze." Sie würde sich zum Beispiel wünschen, dass der Kurzfilm einen festen Platz auf der ARD-Startseite bekommt. Dafür strebt sie eine stärkere Vernetzung aller ARD-Anstalten an, die Kurzfilme zeigen.
Wie Rosa Maria Hopp neue Plattformen wie ARD Kultur sieht, warum Markus Kavkas Traumjob Adelsexpertise und Tagesschau vereint und wie die Produktionsbedingungen im Kurzfilm-Bereich derzeit aussehen, hört ihr in der aktuellen Folge von "mittendrin – der MDR-Podcast".