In dieser Folge von Nachts Wach tauchen wir tief in den erschütternden Fall von Gisèle Pelicot ein, der derzeit in Frankreich für Schlagzeilen sorgt. Gisèle Pelicot wurde über Jahre hinweg von ihrem Ehemann Dominique Pelicot betäubt, missbraucht und anderen Männern zur Vergewaltigung überlassen. Dieser Fall wirft nicht nur Fragen zur Verantwortung der Täter auf, sondern auch zur gesellschaftlichen Wahrnehmung und dem Umgang mit sexualisierter Gewalt.
Wir nutzen diesen Fall als Ausgangspunkt, um über die rechtliche Lage in Österreich zu sprechen, insbesondere über Vergewaltigung in Beziehungen. Dabei diskutieren wir die Bedeutung des Rechts auf sexuelle Selbstbestimmung, die Herausforderungen für Betroffene und die gesellschaftliche Verantwortung, Solidarität zu zeigen und Veränderungen voranzutreiben.
Zusätzlich teilen wir wichtige Hilfsangebote für Betroffene sexualisierter Gewalt:
Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 222 555 (anonym, rund um die Uhr)Weisser Ring – Opfer-Notruf: 0800 112 112 (kostenlose juristische und psychologische Unterstützung)24-Stunden Frauennotruf Wien: 01 71719 (kostenlos & anonym)Männernotruf: 0800 246 247 (Hilfe für Männer in Krisen oder bei Gewalterfahrungen)Telefonseelsorge: 142 (kostenlos, anonym, rund um die Uhr)Sexualisierte Gewalt darf kein Tabuthema sein. Gemeinsam wollen wir Bewusstsein schaffen, betroffenen Menschen eine Stimme geben und über Möglichkeiten sprechen, wie jeder Einzelne einen Beitrag leisten kann, um Veränderung zu bewirken.
Hört rein und lasst uns diesen wichtigen Dialog weiterführen.
Alle Infos zum Fall Pelicot könnt ihr hier genauer hören & lesen:
https://open.spotify.com/episode/4rzgGf5Z9htM4u4191MCor?si=Zo9Ll05fQOiqiGoI-90QxQ
Standard: Die Causa Gisèle Pelicot: Wie ein Vergewaltigungsprozess Frankreich verändert - Frankreich - derStandard.at › International
ORF: „Prozess der Feigheit“: Pelicot empört über Aussagen der Täter - news.ORF.at
Spiegel: Avignon Podcast: Der Prozess Pelicot - DER SPIEGEL
Das „Nein heißt Nein“-Prinzip in Österreich wurde durch die Strafgesetzbuch-Novelle 2015 (BGBl. I Nr. 112/2015) eingeführt, die am 1. Jänner 2016 in Kraft trat. Diese Gesetzesänderung stärkte die sexuelle Selbstbestimmung, indem sie klarstellte, dass jede nicht einvernehmliche sexuelle Handlung strafbar ist, unabhängig davon, ob Gewalt angewendet wurde oder nicht.
Die genaue Gesetzesänderung und weitere Details können im Rechtsinformationssystem des Bundes (RIS) eingesehen werden. Der entsprechende Gesetzestext ist hier verfügbar: § 201 StGB – Vergewaltigung: RIS - § 201 StGB
Angezeigte Gewaltdelikte in Österreich: Österreich - Angezeigte Gewaltverbrechen 2023 | Statista