Immer weniger junge Menschen entscheiden sich für den Journalismus - obwohl der Beruf gesellschaftlich vielleicht so wichtig ist wie lange nicht. Heute ist weniger als ein Viertel der Journalistinnen und Journalisten in Deutschland jünger als 36. Vor etwa 30 Jahren war es noch die Hälfte. Woran liegt das? Welche Folgen hat das auch für die Gesellschaft? Und was kann man tun?
In dieser Folge von BR24 Medien spricht Linus Lüring mit der früheren Journalistik-Studentin Steffi (Name geändert) über ihren Ausstieg noch vor dem Einstieg in die Medienbranche. Aus finanziellen Gründen musste sie ihre Pläne ändern. Ihre Geschichte steht exemplarisch für eine Branche, die Nachwuchs sucht, aber es jungen Menschen schwer macht, dauerhaft Fuß zu fassen. Prekäre Bezahlung ist aber nur Teil des Problems. Auch öffentliche Angriffe und Burn-Out spielen eine Rolle.
Das sind die Gäste:
- Der Kommunikationswissenschaftler Thomas Hanitzsch von der LMU in München sagt, Journalismus werde elitärer, denn man müsse es sich leisten können, in der Branche zu arbeiten.
- Malte Werner von Netzwerk Recherche stellt ein Angebot für psychisch belastete Medienschaffende vor: Die Helpline. Er ist überzeugt, dass es mehr Unterstützung braucht - vor allem für jüngere Journalistinnen und Journalisten.
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Shownotes:
Die Nummer der Helpline ist 030 - 7543 7633 Mehr Informationen auch unter
https://netzwerkrecherche.org/helpline/
Studie von Thomas Hanitzsch und anderen (2025): Burning (Out) For Journalism: Aktuelle Befunde zur psychosozialen Gesundheit im deutschen Journalismus
https://doi.org/10.5282/ubm/epub.123416
Studie von Thomas Hanitzsch und Jana Rick (2021): Prekarisierung im Journalismus
https://www.ifkw.uni-muenchen.de/lehrbereiche/hanitzsch/projekte/prekarisierung.pdf
Recherche von Oskar Vitlif: So viel zahlen deutsche Medienhäuser für ein Praktikum
https://vitlif.de/blog/praktikumsgehalt-journalismus-deutschland/