Im Schlafzimmer begann der Alltag des Kaisers, der nach einem genau festgelegten Zeitplan verlief; bereits um 4 Uhr stand er auf und vollzog mit kaltem Wasser seine Morgentoilette, bevor er als strenggläubiger Katholik auf dem Betschemel, den Sie links neben dem Bett sehen können, sein Morgengebet verrichtete. Das eiserne Bett zeugt eindrucksvoll vom einfachen und spartanischen Lebensstil des österreichischen Kaisers. In diesem Bett starb Franz Joseph 86jährig nach 68jähriger Regierungszeit im Jahre 1916, mitten in den Wirren des Ersten Weltkrieges. Das Gemälde auf der Staffelei zeigt den Kaiser auf dem Totenbett. Franz Joseph hatte im Laufe seines langen Lebens viele Schicksalsschläge hinnehmen müssen: die erste Tochter Sophie starb 2jährig, sein Bruder Maximilian wurde als Kaiser von Mexiko von den Revolutionären hingerichtet; dann folgte der tragische Selbstmord seines einzigen Sohnes Rudolf, und seine Gemahlin Kaiserin Elisabeth wurde von einem italienischen Anarchisten ermordet. Am Ausgang dieses Zimmers befindet sich links nach der Tür die kaiserliche Toilette. Sie wurde 1899 für Franz Joseph nach „englischer Art“ eingebaut. Die folgenden drei kleinen Zimmer gehörten zum Appartement der Kaiserin Elisabeth. Im Stiegenkabinett, das sie als Schreibzimmer benutzte, verfasste sie zahlreiche Briefe, ihre Tagebücher und Gedichte. Von hier aus führte eine Wendeltreppe, die nach der Monarchie beseitigt wurde, in die Privatgemächer der Kaiserin im Erdgeschoß. Das Toilettezimmer ist der Schönheitspflege der Kaiserin gewidmet. Elisabeth galt als eine der schönsten Frauen ihrer Zeit und war sich dessen auch bewusst. Schönheitspflege und Sport zur Erhaltung der schlanken Figur bestimmten ihren Tagesablauf; die Pflege ihres prachtvollen, bodenlangen Haares nahm mehrere Stunden pro Tag in Anspruch. Durchqueren Sie jetzt bitte diese Zimmer und gelangen Sie zu Raum 9, dem Gemeinsamen Schlafzimmer von Franz Joseph und Elisabeth.