Im Fokus: Aktives Zuhören
Das Aktive Zuhören gehört zum Methodenkasten bei jeder kollegialen Fallberatung. Wir geben einen kurzen Einblick was hinter der Methode steckt und stellen ein Fallbeispiel vor. Um die Methode selbst auszuprobieren haben wir ein Beispiel zum Ausprobieren dabei. Probieren Sie es doch einmal aus! Das Beispiel finden Sie unterhalb des Informationstexts.
Das Projekt Subjektive Relevanz (SuRe) online bietet kollegiale Fallberatung unterstützt durch ein Onlinetool (https://sure.giz.berlin) an: in einem geschützten Raum und einer vielfältigen und stetig wachsenden Community können sich pädagogische Fachkräfte gegenseitig beraten - anonym, kollegial und orts- sowie zeitunabhängig. Das Onlinetool wurde 2012 von dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördertem Projekt ABCami (GIZ gGmbH) erfolgreich entwickelt und umgesetzt. SuRe online wird durch die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie unter dem Förderkennzeichen HRB20080072 gefördert und von der Gesellschaft für interkulturelles Zusammenleben GIZ gGmbH umgesetzt. Die Verantwortung für den Inhalt tragen die Autorinnen.
Fragen, Feedback, Presse: [email protected] | 030 513 100 00 00
Moderation: Lukas Hofmann & Kathrin Kern
Technik: Sascha Rösler & Ludwig Kitschke
Versuchen Sie sich voll und ganz auf die Situation zu konzentrieren. Versuchen Sie auch aufkommenden Assoziationen und Gedanken auszublenden. Manchmal kann es auch helfen diese bewusst aufzuschreiben.
Welche Emotionen hören Sie bei der Schilderung heraus?Versuchen Sie die Aussagen zu paraphrasieren.Welche Fragen würden Sie der Person stellen, um die Situation zu spezifizieren?Ein Kollege ist nach einem Unfall mit seinem Fahrrad schon länger krankgeschrieben. Seine Arbeit müssen wir gerade mitmachen. Mehrere Kolleg*innen sahen ihn aber zufällig bei körperlich schweren Arbeiten. Eine Kollegin wollte schon zur Schulleitung gehen, da sie gerade viel von ihm übernehmen muss und total gefrustet ist. Ich selbst weiß nicht so recht, was ich dazu sagen soll und möchte nicht parteiisch sein. Man weiß ja nie warum jemand krankgeschrieben ist. Ich weiß nicht wie ich angemessen mit den Anschuldigungen umgehen soll. Ich kann ja nicht sagen: „Leute, entspannt euch mal. Es wird sicher eine Begründung für die Situation geben.“ Diese Lästereien und Spekulationen machen mich so richtig sauer. Ich finde das unkollegial. Kann aber andererseits auch den Frust verstehen.
Welche Emotionen hören Sie bei der Schilderung heraus?Die Person ist zwiegespalten. Sie möchte sich nicht für eine Seite positionieren und hat Verständnis für beide Seiten. Lästern und Spekulieren machen die Person wütend.Versuchen Sie einzelne Aussagen zu paraphrasieren.Darf ich einmal zusammenfassen? Ein Kollege ist krankgeschrieben und wurde gesehen, als er körperlich aktiv war. Einzelne Kolleg*innen haben ihn gesehen und sind nun sauer, da sie Aufgaben von ihm übernehmen müssen. Sie stehen der Situation neutral gegenüber und möchten sich nicht in den Konflikt involvieren.Welche Fragen würden Sie der Person stellen, um die Situation zu spezifizieren?Du hast gerade darauf hingewiesen, dass du sauer bist, dass deine Kolleg*innen spekulieren. Möchtest du mir mehr darüber erzählen?Ich bin mir nicht sicher, ob ich das richtig verstehe: du möchtest dich in die Sache nicht weiter involvieren und suchst nach einem Weg dich aus der Angelegenheit heraus zu ziehen?Das klingt nach einer anstrengenden Situation. Wie stellst du dir vor, könnte die Lösung sein?