Share Tee mit Warum - Die Philosophie und wir
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By NDR Kultur
The podcast currently has 42 episodes available.
Deutschland gehört nicht mehr zu den 20 glücklichsten Ländern. Das ergibt der World Happiness Report 2024, den die Vereinten Nationen jährlich beauftragen. Weitere Studien legen nahe, dass gerade junge Menschen immer unglücklicher werden. Woran liegt das? Sind Social Media und globale Krisen schuld?
Ob am Familientisch, auf Social Media oder im Kino: Ironie ist allgegenwärtig und prägt unsere heutige Kommunikation. Sie kann ein scharfes Mittel sein, um gesellschaftliche Verhältnisse zu kritisieren und bietet eine Möglichkeit zur Distanz - eine Distanz, die erlaubt, eigenes und fremdes Verhalten infrage zu stellen, ohne es direkt anzuklagen. Doch ihr inflationärer Gebrauch birgt Risiken: Ironie kann Klarheit und verbindliche Positionen umgehen und damit eine Kultur der Verantwortungslosigkeit fördern.
Wir alle kennen diese kurzen Momente: Wir warten auf den Bus, stehen an der Kasse oder warten auf einen verspäteten Freund. Sofort greifen wir zum Smartphone, checken Nachrichten oder E-Mails, beantworten vielleicht eine Nachricht oder scrollen kurz durch Instagram. Obwohl viele von Stress geplagt sind, scheint die Angst vor Leerlauf, Zeitverschwendung und Langeweile ebenso allgegenwärtig zu sein. Warum fürchten wir uns so sehr vor Momenten der Stille und des Nichtstuns? Haben wir verlernt, einfach mal nichts zu tun? Und hat Blaise Pascal recht, wenn er sagt, dass nichts für den Menschen so unerträglich ist wie vollkommene Ruhe, weil wir dann mit unserer eigenen Unzulänglichkeit konfrontiert werden? Oder ist Langeweile vielleicht sogar ein notwendiger Zustand, der Raum für Kreativität und neue Ideen schafft?
Menschen oder Situationen können uns wütend machen. Wir alle kennen das Brodeln, das sich innerlich zusammenbraut und das irgendwann herausplatzt - oder das wir unterdrücken, weil wir uns den Gefühlsausbruch nicht erlauben. Brauchen wir Wut, um ins Handeln zu kommen? Oder macht uns Wut vielmehr blind? Was bringt Wut für den politischen Protest? Und was passiert, wenn wir Niemandem die Schuld an unserer Wut geben können? Über diese Fragen diskutieren Denise M’Baye und Sebastian Friedrich mit dem Philosophen Jürgen Werner und klären die feinen Unterschiede zwischen Wut und Zorn, zwischen vermeintlich gerechter und ungerechter Wut. Sie ziehen die Philosophin Martha Nussbaum heran, für die Statusverletzung eine entscheidende Rolle in der Wut spielt. Nussbaum plädiert für eine Gelassenheit nach Vorbild der Stoiker, die eine Kränkung erst gar nicht entstehen lässt.
Ob Rucksack-Trip, Familienurlaub oder Wellness Retreat. Wir reisen gern und viel. Wonach suchen wir, wenn wir unterwegs sind? Ist der Weg schon das Ziel? Erweitern wir beim Reisen unseren Horizont oder fliehen wir bei diesem oft nur ausschnitthaften Blick in andere Welten vor der Realität? Über diese Fragen diskutieren Denise M’Baye und Sebastian Friedrich mit dem Reiseenthusiasten und Philosophen Christian Schüle und entwickeln dabei eine Ethik des Reisens, die auch immer das Bleiben mitdenkt. Sie ziehen den Stoiker Seneca heran: Er hält das ständige Herumreisen für vergeblich.
Die richtige Farbe an der Wand, warmes, indirektes Licht und sorgfältig arrangierte Möbel: Nicht erst seit der Corona-Pandemie legen viele Menschen großen Wert auf eine Wohnung, in der sie sich wohlfühlen. Aber was treibt uns dazu, unsere Wohnräume zu gestalten, zu verschönern und zu perfektionieren? Steckt hinter dem Wunsch nach einem schönen Zuhause ein tief verankerter Drang nach einem Rückzugs- und Reflexionsort? Versuchen wir, uns mit einem schönen Zuhause von einer Außenwelt abzuschotten, die mehr Unsicherheit als Sicherheit bietet?
Seit Jahren ist die Klimakrise spür- und sichtbar: Es häufen sich extreme Wetterereignisse wie Hitzewellen, Hochwasser und Stürme. Der Planet "fiebert", sagt die Klimaforscherin und Philosophin Friederike Otto. Was klimabedingte Veränderungen für die Zukunft der Menschheit bedeuten können und inwieweit uns eine apokalyptische Vorstellung von Zukunft wachrüttelt oder resignieren lässt, darüber spricht sie mit Denise M’Baye und Sebastian Friedrich. Befragt wird außerdem der Ökologische Imperativ nach Hans Jonas, der dem Menschen Verantwortung für sein Handeln überträgt - auch zum Wohle der Zukunft nachfolgender Generationen.
Ist der Blick zurück altmodisch, verjährt, verkrustet? Oder kann Nostalgie auch Rückhalt geben, weil man sich auf etwas besinnt, dass sich als gut, sinnvoll richtig erwiesen hat? Der Historiker Tobias Becker versucht eine Bestimmung, seziert den Begriff im Wandel seiner Bedeutung, diskutiert mit Denise M’Baye und Sebastian Friedrich auch das utopische Potential der "Nostalgie".
Welche Parameter nutzt eine Gesellschaft, um sich auf den Richtwert für das "Normale" zu einigen? Wann und wie werden sogenannte Standards festgelegt und schließlich zur Norm? Wer ist dazu befugt? Wer hat die Macht dazu? Fragen, die seit Jahrzehnten Jürgen Link beschäftigen. In seinen Büchern "Versuch über den Normalismus. Wie Normalität produziert wird" oder "Normalismus und Antagonismus in der Postmoderne. Krise, New Normal, Populismus" hat der Literaturwissenschaftler wegweisende Richtungen für die gesellschaftliche Debatte vorgelegt.
Alle klagen und jammern, fast jede und jeder fühlt sich ausgelaugt, müde, erschöpft. Woran liegt das? Sind wir nicht mehr strapazierbar? Ist unser Nervenkostüm zu dünn? Sind wir rundherum überlastet und zu sensibel? Die Philosophin, Publizistin und Chefredakteurin des Philosophie Magazins hat sich damit beschäftigt, auch im Zusammenhang mit der Corona-Krise. Sie hat das Buch geschrieben "Sensibel. Über moderne Empfindlichkeit und die Grenzen des Zumutbaren" und hat eine Ausgabe ihres Magazins der Frage gewidmet: "Was macht uns resilient?".
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