Man könnte denken, in der Therapie gehe es hauptsächlich darum, belastende Erlebnisse aus der Vergangenheit zu verarbeiten, also abschließend durchzukauen und dann ad acta zu legen. Jedenfalls aber, glauben wir, muss sich irgendwas in der Psyche selbst ändern. Meine übrigen Probleme? Das wird sich finden...
Was aber, wenn wir das therapeutische Pferd auch von der anderen Seite aufzäumen könnten? Was, wenn sich psychische Gesundheit gar nicht auf die Psyche beschränkt, sondern auch auf unsere Umwelt ausgreift? Parallel zur These des "erweiterten Geistes" (Clark & Chalmers) könnte man hier von der "erweiterten psychischen Gesundheit" sprechen. Wie das Notizbuch als Kurzzeitgedächtnis fungiert oder kochen als Vorstufe der Verdauung, könnten die interessanteren Faktoren psychischer Gesundheit in unserer Umwelt liegen!
(Heute ausnahmsweise mal nichts zu ACT, Zwinkeremojie)
Clark & Chalmers - The Extended Mind: https://www.jstor.org/stable/3328150
Studie Darmflora und psychische Gesundheit: https://doi.org/10.1038/s41380-022-01479-w
Quelle Zusammenhang Kochen, Verdauung, Hirngröße: https://tinyurl.com/2s3adbja