Es geschah bei meinem ersten Schulwechsel in die 5. Klasse, dass ich meine Karriere als Außenseiterin begann. Nun gibt es zwei Arten wie man zum Außenseiter werden kann. Es gibt die Menschen die freiwillig außen vor stehen und es gibt diejenigen, die dies nicht unbedingt freiwillig tun, sondern die aufgrund ihrer Art, ihres Verhaltens ausgeschlossen werden, weil sie einer Minderheit angehören, weil sie andere Prinzipien haben als die anderen oder durch körperliche Einschränkungen. Zu dieser zweiten Gruppe gehörte ich.

Es mag sicherlich vieles dazu geführt haben. Ich war sehr ungeschickt darin meine Unsicherheiten zu überspielen. Das war sicherlich der wichtigste Punkt. Aber auch meine Interessen und mein Kleidungsstil war sehr anders und so kam eines zum anderen was dazu führte, dass ich mich Kritik ausgesetzt sah. Alles zusammen führte dazu, dass ich mich schwer tat Freunde zu finden bzw um ehrlich zu sein eigentlich keine Freunde fand und als Konsequenz suchte ich mir für die Pausen Verstecke auf dem Schulgelände. Nicht weil man mir etwas getan hätte, sondern weil ich nicht wollte das man sah, dass ich nicht wirklich Freunde hatte und die Pause allein verbrachte. Ich war einfach nicht gut darin Kontakte aufzunehmen. Jeder meiner Versuch das zu tun, was die anderen taten muss sehr albern und sehr gekünstelt ausgesehen haben. Das war ich halt einfach nicht. Das machte mich nicht authentisch und so schaffte ich es auch nicht Teil der Gruppe zu werden. Und so wie ich war, ging es auch nicht. Das ist so eine missliche Lage gewesen, dass ich manchmal heute noch Albträume aus dieser Zeit habe.

Irgendwann begann sich etwas zu verändern. Ich begann einige Bekanntschaften zu schließen mit Schülern, die nicht in meinem Jahrgang waren, sondern einige Klassen über mir waren. Es waren diejenigen, die ähnliche Interessen hatten wie ich und dies half mir ein wenig mit der Situation besser klar zukommen.

Ich habe seitdem viele Jahre damit gelebt die Außenseiterin zu sein. Aber im Gegensatz zu meiner Kindheit und Jugend, in der ich so sehr darunter gelitten habe, habe ich irgendwann begonnen zu verstehen, dass dies ein Teil dessen ist, was ich bin und das darin auch ein immens großer Schatz liegt. Während ich in den ersten Jahren meines Lebens mich so sehr dafür schämte. So empfand ich später diese Rolle als eine großartige Befreiung. Ich liebte die Freiheit die damit kam, dass ich für viele nicht wirklich greifbar war, dass ich ein Stück eine Fremde blieb. Ich liebte es, dass Menschen sich schwer taten mich einzuschätzen und ich damit nicht so schnell in einer ihrer Schubladen wanderte oder zumindest in ihren Köpfen von einer Schublade in die andere wanderte.

Über den Podcast:

Wir leben in einer Zeit, in der immer mehr Menschen die Verbindung zu ihrer eigenen Seele suchen und die Welt die über die einfache Wahrnehmungen hinausgeht, erforschen wollen. Wenn wir diese Reise antreten, dann treten wir ein in die gigantisch großen Landschaften unseres Unbewussten. Und was wir dort über uns selbst lernen, hilft uns zu entdecken wer wir wirklich sind. Hier ist unsere magische Ecke im Podcast Universum. Willkommen zurück. Willkommen zu Hause. Jeden Morgen um 5 Uhr, zwischen dem Dunkel der Nacht und dem Tagesanbruch, öffnen sich die Türen zu deiner inneren Welt.

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