Stimmig zum Traumjob

(118) Muss ich mich billig verkaufen?


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Muss ich mich billig verkaufen, um meine Chancen im Bewerbungsprozess zu erhöhen?

In dieser Folge geht es um die Frage: Muss ich mich billig verkaufen, um meine Chancen im Bewerbungsprozess zu erhöhen?

In den kommenden Folgen dieses Podcasts, werde ich Ihre Fragen beantworten, die im Webinar zu meinem Online-Kurs „Erfolgreich zum neuen Job“ gestellt wurden.
Den Link zum Webinar, mit 75 Minuten voller Information rund um die Bewerbung am verdeckten Arbeitsmarkt, hier: https://chris-ley.de/traumjob-webinar/
Die Frage eines Teilnehmers ist: Muss ich mich mit zunehmenden Alter, trotz umfangreicher Expertise, "billig" als Arbeitnehmer anbieten, um meine Chancen im Bewerbungsprozess zu erhöhen?
Kurze Antwort: Nein!
Wäre der Preis alleine entscheidend, würde kein Mensch ein iPhone kaufen.
Schließlich gibt es vergleichbare Leistung zum halben Preis bei vergleichbarer Qualität.
Es muss also noch etwas anders geben, was die Attraktivität des Angebots beeinflusst. Eines ist sicherlich Qualität aber das wichtigste ist Marketing.
Es gilt immer noch: Ein schlechtes Produkt gut präsentiert, verkauft sich besser als ein gutes Produkt schlecht präsentiert.

Damit es jetzt schon der Punkt erreicht, wo die meisten Bewerber:innen die Augen verdrehen.

Das ist auch der Punkt, an dem die Stimmung drastisch kippt, wenn Sie mir Ihre Bewerbung zugeschickt haben und ich Ihnen Feedback gebe.
Erst neulich schrieb mir jemand: „Ich kann damit wirklich sehr schlecht umgehen, wenn sie sagen, dass meine Bewerbung so schlecht ist. Denn immerhin habe ich so viel Zeit darin investiert, obwohl ich dazu wirklich keine Lust hatte!“

Muss ich mich, trotz umfangreicher Expertise, "billig" anbiedern - war vermutlich die eigentliche Frage, in der schon eine kleine Verletzung mitschwingt, nur höflicher formuliert.

Das Ego wird da schon gefordert. Das Ego ist aber oftmals mehr Teil des Problems als Teil der Lösung.

Nur weil mir etwas gegen den Strich geht, heißt das nicht unbedingt, dass es aber nun mal so funktioniert.
Wenn sich ein Produkt am Markt nicht oder nur schlecht verkauft, was muss sich dann ändern?
Das Produkt oder der Markt?
Die Antwort ist klar. Was denken Sie?

Der Arbeitsmarkt funktioniert jedoch wie jeder Markt, Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis.

Doch - Alter, Aktualität und Qualität des Angebots haben den entscheidenden Einfluss auf den Preis.
Denken Sie an den Markt für gebrauchte elektronische Artikel. Auch ein fünf Jahre altes iPhone ist nahezu wertlos, selbst wenn es original verpackt und unbenutzt ist.

Lassen Sie mich die Ausgangsfrage: „Muss ich mich mit zunehmenden Alter, trotz umfangreicher Expertise, "billig" als Arbeitnehmer anbieten, um meine Chancen im Bewerbungsprozess zu erhöhen?“ - die ich mit Nein, aber - beantwortet habe, umformulieren in:

Muss ich mit zunehmenden Alter, meine Expertise, „marktgerecht“ als Arbeitnehmer anbieten, um meine Chancen im Bewerbungsprozess zu erhöhen?
Darauf ist die Antwort: Ja - ohne Wenn und Aber.
Völlig klar, alles, was nicht marktgerecht ist, wird vom Markt verdrängt – soweit so normal und auch richtig. Über Subventionen, die in den Markt eingreifen, reden wir, jetzt nicht.

Arbeit hat einen Preis. Arbeit hat einen Marktpreis, der an Ihre Expertise gekoppelt ist, nicht an sie als Person, das ist wichtig, wir kommen darauf zurück.

Schauen im Netz nach Gehaltslisten u. Gehaltsvergleichen. Den Link auf die Gehaltsübersicht 2020 von Robert Half hier: https://www.roberthalf.de/gehalt-2020

Denn – Sie müssen Ihren Marktwert kennen in der Bewerbungsphase.

Mit zunehmendem Alter nimmt typischerweise ihr Gehalt zu.

In vielen Unternehmen und Branchen gibt oder gab es quasi einen Automatismus. Wenn sie mit 50.000 € Jahresgehalt starten, und sich ihr Gehalt jährlich um 3 % erhöht, dann haben sie automatisch nach zehn Jahren ein Gehalt von 65.000 € und nach 30 Jahren hat sich Ihr Gehalt verdoppelt.

Spätestens ab dem Lebensalter 45, der Wasserscheide der Karriere, dreht sich aber die Beweispflicht um.

Ab jetzt ist es ihre Aufgabe permanent nachzuweisen, dass Ihr Know-how, Ihre Expertise, auf der Höhe der Zeit ist, dass Ihr Leistungswille und die Qualität ihrer Leistung, vergleichbar oder über dem Niveau der jüngeren Mitbewerber liegt.

Denn schließlich wollen Sie mit 50+ Jahren nicht auf dem halb so hohen Gehaltsniveau eines halb so alten Bewerbers einsteigen, oder?

Versetzen Sie sich bitte für einen Augenblick in die Lage eines Unternehmens, das permanent am Markt die Leistungsfähigkeit und damit die Marktattraktivität des Unternehmens und der Produkte verteidigen muss.

Für genau diese Aufgabe kauft das Unternehmen Expertise ein.
Expertise in Form von Personal, in Form von Maschinen und Anlagen, aber auch in Form von KI, die eine immer größere Rolle spielt. Was m.E. dramatisch unterschätzt wird.
Ein Unternehmer:in muss durch die Preis-/Leistungsbrille auf ihre Expertise schauen und abwägen. Ansonsten nimmt das Unternehmen einen ungünstigen Weg und damit sind dann alle Arbeitsplätze gefährdet.
Das ist auch der Grund, ich sprach bereits darüber, dass im Zweifel gegen den Bewerber entschieden wird. Auch, weil die Kosten für eine Fehlbesetzung zu hoch sind.

Doch der Preis für viele Arten von Arbeit wird auf Null fallen, sobald eine ausreichend leistungsfähige KI zur Verfügung steht, was für immer mehr Jobs der Fall ist.

Denken Sie an Call-Center, Hotline, Übersetzungsdienste, etc. die heute schon hochgradig automatisiert sind und bereits in wenigen Jahren völlig ohne Personal auskommen und das ist auch gut so, nach meiner Erfahrung mit der Impf-Hotline.

Es ist auch künftig nicht mehr notwendig eine Fremdsprache zu lernen, vielleicht außer Englisch, denn es ist bereits heute möglich, dass sie mit einem Chinesen telefonieren und die Übersetzung von Deutsch in Chinesisch und zurück erfolgt während des Telefonats. Und das ist nur ein simples Beispiel dafür wie die Technik künftig unser Leben und Arbeiten beeinflussen wird.

Wie hoch ist jetzt der Marktwert Ihrer Expertise, für Sie als Fremdsprachenkorrespondent:in, für die Sie hart und lange gearbeitet haben?

Insbesondere wenn sie als Deutsche, zumindest stelle ich mir das so vor, eine asiatische Sprache gelernt haben.
Natürlich ist das schmerzhaft, für Sie persönlich.

Ein App-Entwickler berichtete mir in einem Gespräch, in der vergangenen Woche, dass er mit 45 Jahren in seinem neuen Unternehmen der Programmier-Opa ist.

Und die zehn und 20 Jahre jüngeren Kollegen schauen schon genau, oder stellen sich die Frage: Kann der was? Leistet der einen Beitrag zum Erfolg? Oder muss der eher mehr lernen von dem, was wir hier tun?

In gewisser Weise, sind auch Arbeitnehmer, für den Ansatz im „Zweifel gegen den Bewerber“.

Da die Innovationsgeschwindigkeit ausnahmslos in jeder Branche stetig steigt, sinkt demzufolge die Halbwertszeit Ihrer Expertise. Allerdings immer schneller und nur das ist neu.

Egal welchen beruflichen Weg sie eingeschlagen haben, wenn Sie vor zehn Jahren eine Ausbildung zum A wie Automechaniker oder Ihr Studium mit Z wie Zahnarzt beendet haben, und sich nicht permanent weitergebildet haben, dann sind sie bereits heute schon auf einem kritischen Niveau und in zehn Jahren völlig außen vor.

Diese Umkehr der Beweispflicht, ist für viele in gewisser Weise ein Schock, der am Ego kratzt, und die häufig in einer gewissen Aggressivität und Trotzreaktion mündet. Ich erlebe das so oft. Und das ist so schade wie schädlich – für den Bewerber.

Warum hole ich hier so weit aus?

Ich möchte erreichen, dass sie eben nicht in die Ego-Falle tappen und beleidigt und verletzt reagieren und darüber viel zu viel Zeit verstreichen lassen.

Denn - die Zeit arbeitet brutal gegen sie.

Gogglen Sie bitte Kübler-Ross-Kurve und klicken auf Bilder anzeigen.

Wenn sie schon auf der rechten Hälfte der Kurve sind, dann bringt sie mein Online-Kurs „Erfolgreich zum neuen Job“ auf ein ganz neues Level der Präsentation Ihrer Kompetenz und Expertise am Arbeitsmarkt. Sowie zu einer klaren Strategie die auch zum Erfolg führt.

Sind Sie aber noch auf der linken Hälfte und das seit mehr als sechs Monaten, dann rate ich Ihnen dringend einen Arzt oder Therapeuten aufzusuchen. Denn ohne fremde Hilfe wird es schwer für sie, diese Kurve noch zu kriegen.

Die Quintessenz, oder kurze Antwort auf die eingangs gestellte Frage lautet: Wenn Sie 45+ und in der Bewerbungsphase sind, dann überwinden Sie bitte alle Ego-Hürden und holen Sie so früh wie möglich mehr als nur eine externe Meinung zum Wert Ihrer Expertise ein. Und zwar mehrheitlich von außerhalb ihres vertrauten Umfelds.

Damit können Sie nun eine Bewerbungsstrategie entwickeln, die ihnen viele Enttäuschungen und Verletzungen erspart.

Und in der kommenden Woche beantworte ich die Frage:

Muss ich jetzt mit Ihnen ein Image von mir für die Bewerbung aufbauen, welches nicht ehrlich ist, sondern irgend etwas, was sich nur gut verkauft?

Auch darauf ist die Antwort Nein, ganz im Gegenteil.

Doch mehr dazu kommende Woche.

Erwähnte Begriffe und Personen:

Gehaltsstudie 2020

https://www.roberthalf.de/gehalt-2020

Online-Kurs

https://go.ncn-ag.com/onlinekurs

Webinar zum Online-Kurs

https://chris-ley.de/traumjob-webinar/

Wollen Sie mehr von diesen und weiteren Themen erfahren, dann schreiben Sie uns gerne eine mail an: [email protected]

Links, Bücher und Tools:

Ich freue mich auf eine Bewertung bei ProvenExpert:

https://www.provenexpert.com/ncn-next-competence-network-gmbh/trh2/

Die App für iOS und Android:

„Vorstellungsgespräch - Antworten auf die 101 Fragen“
https://ncn-ag.com/app/

Die große Umfrage zur Karriere:

https://forms.gle/KY3o6KyunhvkTihV8

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Stimmig zum TraumjobBy Peter Moers


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