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Wieder kommt es am Ende der Apostelgeschichte, also bei den biblischen Berichten über die frühe Christenheit, zu dieser eigenartigen Szene: die Begegnung des Apostels Paulus mit König Agrippa II, seiner Schwester Berenike und „großem Gepränge“: Offiziere – hervorragende Männer und vornehmste Bürger der Stadt Caesarea, dem Landsitz des römischen Prokurators, am Mittelmeer gelegen mit angenehm abkühlenden Seewinden. Touristen bestaunen bis heute die Wasserleitung, den Aquädukt, der frisches Quellwasser schon damals in den 50-er Jahren nach der Zeitenwende aus den Bergen an den Meeresstrand spülte.
Zuvor ging es um die Begegnung mit dem Hohenpriester Hananias, dem Anwalt Tertullus und dem Statthalter Felix - Verhandlungssache Paulus, „gefährlich wie die Pest“ soll er sein, Aufstände unter den Juden anzetteln als Anführer der Nazarener-Sekte. Jetzt darf der Völkermissionar und Apostel dem Urenkel von Herodes dem Großen, Agrippa II, als Herrscher über Galiläa und Peräa sowie Schutzherr des Jerusalemer Tempels seinen Erfahrungsbericht vor aufmerksamen Zuhörern erstatten: wie der einstige strenge Pharisäer Saulus zum Jesus-Nachfolger Paulus wurde, überzeugt durch eigenes Erleben auf dem Weg vor Damaskus.
Wie in Apostelgeschichte 9 berichtet, blendete den damals für die Tatsache der Auferstehung von Jesus blinden Mann der wie ein Blitz ihm in den Weg getretene Jesus. Der sprach ihn an: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“. Und auf sein Nachfragen „Wer bist du, Herr?“ offenbarte sich ihm der Auferstandene: „Ich bin Jesus, den du verfolgst!“ (Apostelgeschichte 9, 4) Nach dieser Begegnung mit Jesus reihte sich der Schriftgelehrte ein unter die Zeugen der Auferstehung: „Petrus, alle 12 Apostel, 500 Brüder, der Herrenbruder Jakobus und zuletzt auch ich, der ich die Gemeinde Gottes verfolgte“ (1.Korinther 15, 5-9). Vom Licht Gottes geblendet und dadurch blind für wenige Tage war der Theologe jetzt jedoch sehend geworden für die unumstrittene und durch so viel Zeugen bekundete Wahrheit: Jesus lebt! Der HERR ist auferstanden! „Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?“ (Lukas 24,5).
Jetzt erfüllte sich auch die Vorhersage nach dem Damaskus-Erlebnis, als der dort ansässige „Jünger“ Hananias dem noch blinden Paulus seine Lebensaufgabe mitteilte: „Dieser Mann ist auserwählt, mich bei allen Völkern und Herrschern der Erde, aber auch bei den Israeliten bekannt zu machen!“ (Apostelgeschichte 9,15)
Jetzt war Paulus auf dem Weg nach Rom zum Kaiser. Aus Tarsus in der heutigen Türkei stammend berief er sich auf sein römisches Bürgerrecht. Der Kaiser sollte entscheiden, ob dieser Streit in Sachen Judentum wirklich ein Verbrechen war. König Agrippa interessierte sich und wollte den umstrittenen Führer der Christen kennenlernen. Ob er von diesem Christus, an den immer mehr glaubten, von dem Hauptmann Kornelius gehört hatte – ein Römer in Caesarea, der durch eine Begegnung und das Hören auf Petrus auch ein Anhänger des Nazareners geworden war, oder wie man auch sagte, einer vom neuen „Weg“ ?
Hätte sich Paulus das je träumen lassen? Diese Chance und Aufgabe: vor dem letzten jüdischen König, vor dem römischen Prokurator, vor Obersten und Vornehmsten aus Caesarea die frohe Botschaft vom Retter Jesus Christus weitersagen zu können? Von dem Mann vom Kreuz, auf den es ankommt im Leben und im Sterben? Gott beschloss doch, alle zu „retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben!“ (1.Korinther 1,21) Die Botschaft vom auferstandenen Christus, nach den Worten vom Statthalter Felix „von einem Verstorbenen, von dem Paulus behauptet: der ist am Leben!“, so unser heutiger Bibeltext.
Drei Themen, die mir diese Bibelworte vorgeben, sind bedenkenswert für mich und Sie!
Wozu bin ich auf der Welt? Was ist der Sinn meines Lebens? fragten wir uns im Bibelkreis „Runde um`s Wort“ im Gemeindehaus der Forchheimer St. Johannis-Kirche. Jeder von uns, von Gott so wunderbar geschaffen als sein Ebenbild, darf und soll mit seinem Leben den Schöpfer ehren; ihm gilt an jedem Tag mein und Ihr Dank und Lob.
Ich frage mich als Verwalter dieses Erdenlebens von der Wiege bis zur Bahre: was hat Gott mir anvertraut an Pfunden, Talenten, Fähigkeiten? Meine Möglichkeiten sehe ich im Alltag, bringe mich ein als sein Mitarbeiter, ausgestattet von IHM und sogleich beauftragt, ein „treuer Knecht zu sein“. Bei der Arbeit soll er mich finden, wenn er als Besitzer meiner Zeit, meines Geldes, meiner Fähigkeiten mich einmal zur Rechenschaft ziehen wird, bei seiner Rückkehr noch zu meinen Lebzeiten oder beim letzten Gericht! Ich stimme in das Lied ein: „Hilf, Herr meines Lebens, dass ich nicht vergebens, hier auf Erden bin! Hilf, Herr meiner Seele, dass ich dort nicht fehle, wo ich nötig bin!“
Übrigens: von Ruhestand, d.h. nichts mehr tun nach dem Erwerbsleben, davon steht nichts in meiner Bibel – deshalb bin ich als Pfarrer i.R. gerne in Ruf- und Reichweite, als Ehemann, Vater, Opa und Uropa genauso wie als Aushilfe in Gemeinden, bei den Marburger Medien, als Gideon oder auch als Linien- und Reisebusfahrer.
Paulus konnte nicht schweigen von dem, was er erfahren hatte, nicht schweigen von Jesus, dem Christus, schon gar nicht vor den Oberen, vor Römern, Juden, Griechen. Den kleinen Mönch Martin Luther, Sohn eines Bergmannes, hörten 1521 in Worms Kaiser, Fürsten, Landesherren, päpstliche Gesandte.
Jugendpfarrer Wilhelm Busch bezeugte Jesus als den Herrn aller Herren im letzten Jahrhundert den Nationalsozialisten bei unzähligen Verhören und Evangelist Theo Lehmann den Oberen der Stasi damals in Karl-Marx-Stadt. Sie und ich: wir haben auch jeden Tag Gelegenheiten, Zeugen zu sein: auf Jesus hinweisen, ohne den wir nicht mehr leben wollen. Von Jesus reden, der mein Freund und Berater ist, Begleiter und Autorität! Wie und warum handle ich so und so! Weil SEINE Worte gelten, ich tun will, was ER mir rät, tun, was meinem Gott gefällt: „Glücklich sind die Menschen, die sich an seine Weisungen halten und IHM von ganzem Herzen dienen!“ (Psalm 119, 1f)
Haben Sie schon gehört von „messianischen Juden“? Von der Bewegung im Judentum, die durch alttestamentliche Propheten angekündigt wurde. Immer mehr im von Gott erwählten Volk Israel erkennen: in Jesus von Nazareth kam der versprochene „Retter und Erlöser“, der „Christus“ auf Griechisch, auf Hebräisch „Messias“! Jesus ist der im Jesajabuch, Kapitel 53 beschriebene Gottesknecht: „Weil wir Gott die Treue gebrochen hatten, wurde ER durchbohrt wegen unserer Sünden! ER wurde für uns bestraft – wir haben nun Frieden mit Gott!“ (Jesaja 53,5) Andreas und Simon Petrus, Johannes, Jakobus und alle anderen Jünger von Jesus waren wie auch Paulus „messianische Juden“. Sie hatten erkannt: in dem Zimmermann von
Nazareth begegnet uns der angekündigte Retter vor dem Zorn Gottes, der Erlöser von Tod und Vergänglichkeit. Auf jeder Israelreise für mich ein Höhepunkt: der Treff mit messianischen Juden der Pniel-Gemeinde in Tiberias! Mit dem Gründer Daniel Yahav oder einem seiner Mitarbeiter – wie Paulus und Petrus mein Bruder in und durch Christus! Mögen viele Christen sich in unserer Zeit den Juden in aller Welt zur Seite stellen: denn sie sind durch den Juden Jesus meine und Ihre Brüder und Schwestern!
► Mehr Infos zur Apostelgeschichte:
Autor: Pfarrer Martin Kühn
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Wieder kommt es am Ende der Apostelgeschichte, also bei den biblischen Berichten über die frühe Christenheit, zu dieser eigenartigen Szene: die Begegnung des Apostels Paulus mit König Agrippa II, seiner Schwester Berenike und „großem Gepränge“: Offiziere – hervorragende Männer und vornehmste Bürger der Stadt Caesarea, dem Landsitz des römischen Prokurators, am Mittelmeer gelegen mit angenehm abkühlenden Seewinden. Touristen bestaunen bis heute die Wasserleitung, den Aquädukt, der frisches Quellwasser schon damals in den 50-er Jahren nach der Zeitenwende aus den Bergen an den Meeresstrand spülte.
Zuvor ging es um die Begegnung mit dem Hohenpriester Hananias, dem Anwalt Tertullus und dem Statthalter Felix - Verhandlungssache Paulus, „gefährlich wie die Pest“ soll er sein, Aufstände unter den Juden anzetteln als Anführer der Nazarener-Sekte. Jetzt darf der Völkermissionar und Apostel dem Urenkel von Herodes dem Großen, Agrippa II, als Herrscher über Galiläa und Peräa sowie Schutzherr des Jerusalemer Tempels seinen Erfahrungsbericht vor aufmerksamen Zuhörern erstatten: wie der einstige strenge Pharisäer Saulus zum Jesus-Nachfolger Paulus wurde, überzeugt durch eigenes Erleben auf dem Weg vor Damaskus.
Wie in Apostelgeschichte 9 berichtet, blendete den damals für die Tatsache der Auferstehung von Jesus blinden Mann der wie ein Blitz ihm in den Weg getretene Jesus. Der sprach ihn an: „Saul, Saul, warum verfolgst du mich?“. Und auf sein Nachfragen „Wer bist du, Herr?“ offenbarte sich ihm der Auferstandene: „Ich bin Jesus, den du verfolgst!“ (Apostelgeschichte 9, 4) Nach dieser Begegnung mit Jesus reihte sich der Schriftgelehrte ein unter die Zeugen der Auferstehung: „Petrus, alle 12 Apostel, 500 Brüder, der Herrenbruder Jakobus und zuletzt auch ich, der ich die Gemeinde Gottes verfolgte“ (1.Korinther 15, 5-9). Vom Licht Gottes geblendet und dadurch blind für wenige Tage war der Theologe jetzt jedoch sehend geworden für die unumstrittene und durch so viel Zeugen bekundete Wahrheit: Jesus lebt! Der HERR ist auferstanden! „Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten?“ (Lukas 24,5).
Jetzt erfüllte sich auch die Vorhersage nach dem Damaskus-Erlebnis, als der dort ansässige „Jünger“ Hananias dem noch blinden Paulus seine Lebensaufgabe mitteilte: „Dieser Mann ist auserwählt, mich bei allen Völkern und Herrschern der Erde, aber auch bei den Israeliten bekannt zu machen!“ (Apostelgeschichte 9,15)
Jetzt war Paulus auf dem Weg nach Rom zum Kaiser. Aus Tarsus in der heutigen Türkei stammend berief er sich auf sein römisches Bürgerrecht. Der Kaiser sollte entscheiden, ob dieser Streit in Sachen Judentum wirklich ein Verbrechen war. König Agrippa interessierte sich und wollte den umstrittenen Führer der Christen kennenlernen. Ob er von diesem Christus, an den immer mehr glaubten, von dem Hauptmann Kornelius gehört hatte – ein Römer in Caesarea, der durch eine Begegnung und das Hören auf Petrus auch ein Anhänger des Nazareners geworden war, oder wie man auch sagte, einer vom neuen „Weg“ ?
Hätte sich Paulus das je träumen lassen? Diese Chance und Aufgabe: vor dem letzten jüdischen König, vor dem römischen Prokurator, vor Obersten und Vornehmsten aus Caesarea die frohe Botschaft vom Retter Jesus Christus weitersagen zu können? Von dem Mann vom Kreuz, auf den es ankommt im Leben und im Sterben? Gott beschloss doch, alle zu „retten, die einer scheinbar so unsinnigen Botschaft glauben!“ (1.Korinther 1,21) Die Botschaft vom auferstandenen Christus, nach den Worten vom Statthalter Felix „von einem Verstorbenen, von dem Paulus behauptet: der ist am Leben!“, so unser heutiger Bibeltext.
Drei Themen, die mir diese Bibelworte vorgeben, sind bedenkenswert für mich und Sie!
Wozu bin ich auf der Welt? Was ist der Sinn meines Lebens? fragten wir uns im Bibelkreis „Runde um`s Wort“ im Gemeindehaus der Forchheimer St. Johannis-Kirche. Jeder von uns, von Gott so wunderbar geschaffen als sein Ebenbild, darf und soll mit seinem Leben den Schöpfer ehren; ihm gilt an jedem Tag mein und Ihr Dank und Lob.
Ich frage mich als Verwalter dieses Erdenlebens von der Wiege bis zur Bahre: was hat Gott mir anvertraut an Pfunden, Talenten, Fähigkeiten? Meine Möglichkeiten sehe ich im Alltag, bringe mich ein als sein Mitarbeiter, ausgestattet von IHM und sogleich beauftragt, ein „treuer Knecht zu sein“. Bei der Arbeit soll er mich finden, wenn er als Besitzer meiner Zeit, meines Geldes, meiner Fähigkeiten mich einmal zur Rechenschaft ziehen wird, bei seiner Rückkehr noch zu meinen Lebzeiten oder beim letzten Gericht! Ich stimme in das Lied ein: „Hilf, Herr meines Lebens, dass ich nicht vergebens, hier auf Erden bin! Hilf, Herr meiner Seele, dass ich dort nicht fehle, wo ich nötig bin!“
Übrigens: von Ruhestand, d.h. nichts mehr tun nach dem Erwerbsleben, davon steht nichts in meiner Bibel – deshalb bin ich als Pfarrer i.R. gerne in Ruf- und Reichweite, als Ehemann, Vater, Opa und Uropa genauso wie als Aushilfe in Gemeinden, bei den Marburger Medien, als Gideon oder auch als Linien- und Reisebusfahrer.
Paulus konnte nicht schweigen von dem, was er erfahren hatte, nicht schweigen von Jesus, dem Christus, schon gar nicht vor den Oberen, vor Römern, Juden, Griechen. Den kleinen Mönch Martin Luther, Sohn eines Bergmannes, hörten 1521 in Worms Kaiser, Fürsten, Landesherren, päpstliche Gesandte.
Jugendpfarrer Wilhelm Busch bezeugte Jesus als den Herrn aller Herren im letzten Jahrhundert den Nationalsozialisten bei unzähligen Verhören und Evangelist Theo Lehmann den Oberen der Stasi damals in Karl-Marx-Stadt. Sie und ich: wir haben auch jeden Tag Gelegenheiten, Zeugen zu sein: auf Jesus hinweisen, ohne den wir nicht mehr leben wollen. Von Jesus reden, der mein Freund und Berater ist, Begleiter und Autorität! Wie und warum handle ich so und so! Weil SEINE Worte gelten, ich tun will, was ER mir rät, tun, was meinem Gott gefällt: „Glücklich sind die Menschen, die sich an seine Weisungen halten und IHM von ganzem Herzen dienen!“ (Psalm 119, 1f)
Haben Sie schon gehört von „messianischen Juden“? Von der Bewegung im Judentum, die durch alttestamentliche Propheten angekündigt wurde. Immer mehr im von Gott erwählten Volk Israel erkennen: in Jesus von Nazareth kam der versprochene „Retter und Erlöser“, der „Christus“ auf Griechisch, auf Hebräisch „Messias“! Jesus ist der im Jesajabuch, Kapitel 53 beschriebene Gottesknecht: „Weil wir Gott die Treue gebrochen hatten, wurde ER durchbohrt wegen unserer Sünden! ER wurde für uns bestraft – wir haben nun Frieden mit Gott!“ (Jesaja 53,5) Andreas und Simon Petrus, Johannes, Jakobus und alle anderen Jünger von Jesus waren wie auch Paulus „messianische Juden“. Sie hatten erkannt: in dem Zimmermann von
Nazareth begegnet uns der angekündigte Retter vor dem Zorn Gottes, der Erlöser von Tod und Vergänglichkeit. Auf jeder Israelreise für mich ein Höhepunkt: der Treff mit messianischen Juden der Pniel-Gemeinde in Tiberias! Mit dem Gründer Daniel Yahav oder einem seiner Mitarbeiter – wie Paulus und Petrus mein Bruder in und durch Christus! Mögen viele Christen sich in unserer Zeit den Juden in aller Welt zur Seite stellen: denn sie sind durch den Juden Jesus meine und Ihre Brüder und Schwestern!
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Autor: Pfarrer Martin Kühn
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