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By ERF - Der Sinnsender
The podcast currently has 2,995 episodes available.
Wenn ein Mensch Christ wird, dann hat er in der Regel vorher schon einige Male, manchmal sogar viele Jahre, von Jesus Christus gehört. Bei mir war es so. In einem christlichen Elternhaus aufgewachsen, hörte ich die gute Nachricht von Jesus im Kindergottesdienst später im Teenie-Kreis. Ich ging in Gottesdienste und auf Jugendtreffen und dadurch angestoßen folgte ich der Einladung Gottes, mein Leben Jesus anzuvertrauen. Dieses Wissen hilft mir und ermutigt, anderen von Jesus weiterzusagen. Vielleicht ist mein Reden von Jesus ein Baustein von vielen, der anderen hilft, Jesus nachzufolgen.
Vor einigen Wochen waren meine Frau und ich mit einer Kurdin im Gespräch über den Glauben. Sie verstand sich als gute Muslimin, die aber nicht den strengen Regeln des Islam folgte. Ich erwähnte, dass in der Bibel steht, dass alle Menschen vor Gott Sünder sind. Keiner könne von sich aus behaupten, dass er schuldlos lebe und vor Gott gut dastehen könnte. Dem stimmte sie dann zu und plötzlich sagte sie: „Ich habe da mal eine Frage“. Dann machte sie eine kurze Pause. „Ist Jesus Gott?“ Ich merkte sofort, wie sie diese Frage stellte, dass es hier nicht um reines Wissen ging, sondern hier äußerte sie, was sie wohl schon längere Zeit bewegte. Meine Antwort war klar: „Ja, Jesus ist Gott.“ Und dann fügte ich noch hinzu: „Jesus hat mir meine Sünden vergeben und nur Gott allein kann Sünden vergeben!“ Im weiteren Gespräch erzählte ich ihr, dass diese Aussage für viele Muslime als Gotteslästerung gilt. Das war auch schon bei den Juden der Fall. Auch in ihren Augen beging Jesus Gotteslästerung, indem er Menschen die Sünde vergab. In ihren Augen lästerte er Gott, wenn er von seinem Vater im Himmel sprach. Damit machte er sich nämlich Gott gleich. Gott allein, Jesus allein, kann uns frei machen von der Macht der Sünde.
Im Johannesevangelium, Kapitel 8, Vers 32 steht der Satz: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch freimachen.“ Erkennen bedeutet dabei in der Bibel nicht etwas nur verstandesmäßig zu begreifen. In Bezug auf Personen meint Erkennen, in eine tiefe Beziehung zu dieser Person einzutreten. Es ist Gottes Wille, dass Menschen ihn erkennen und als Gott anerkennen. Jesus sagt von sich an einer anderen Stelle: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, niemand kommt zum Vater denn durch mich (Johannes 14,6). Das wiederum zu erkennen, geschieht durch das Wirken des Geistes Gottes. Der Kurdin erklärte ich, dass Jesus am Kreuz starb. Er nahm dabei die Strafe auf sich, die ich verdient hätte. Er war sündlos und starb aus Liebe zu uns für unsere Sünden - und zwar für die Sünden der ganzen Welt. Und so bete ich, dass diese Kurdin in Jesus Gott erkennt und beginnt, ihm nachzufolgen.
Autor: Detlef Garbers
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Wer im Finstern wandelt – ja, solche Täler gibt es, und ich denke: das hört doch nie auf!
Ich bin gerade dabei, in der Rente mein Pfarrhaus zu räumen – von sieben großen Zimmern auf drei kleine. Ich bin in die Wohnung meiner verstorbenen Schwiegereltern gezogen, gemeinsam wohnen wir oben, mein Mann und ich - in der Wohnung meines Mannes; aber unten darf ich meinen Kruscht und Krempel unterbringen; viele, viele Bücher; Kartons mit Material für Bibelkurse; meine Katzen, ein paar Möbel; meine Biblischen Erzählfiguren in allen Größen, und mit vielen Kulissen und Beigaben; ich freue mich einfach am Bildhaften, um das Evangelium noch deutlicher zu machen - nein: zurzeit freue ich mich nicht, denn ich muss das alles in drei Zimmern unterbringen; und jedesmal, wenn ich mit einem Auto voller Kisten komme, fragt mich mein Mann: „Hört das denn nie auf?“ Ja, den Eindruck hatte ich auch schon. Jetzt sind alle Zimmer leer – ach nein, da ist ja noch der Wandschrank mit den Wolldecken, der Keller… hört das denn nie auf???
Wer im Finstern wandelt und wem kein Licht scheint – Finsternis! Finsternis hat viele Namen, sie kann auch heißen: Krankheit; schwierige Untermieter; finanzielle Nöte; dunkle Gedanken. Und es gibt da auch viele Helfer, die sagen:
„Ach, das geht vorüber! Das hat doch jeder schon erlebt“. Stimmt! Aber grade muss ICH durch!
„Denen in Afrika geht es viel schlechter. Ja, ich jammere auf hohem Niveau; aber es ist doch MEIN Leben…“
„Freu dich einfach auf was Schönes danach!“ Gute Idee – und was?
„Hättest Du es halt anders gemacht!“ – Ja, das dachte ich auch schon, aber dafür ist es jetzt zu spät, ich kann es nicht mehr rückgängig machen!
Im Tunnel „Das schaff ich nie!“ – gefühlt ist es so! Wer im Finstern wandelt und wem kein Licht scheint – der reiße sich zusammen! Der schäme sich! Der hoffe auf ein Licht am Ende des Tunnels…
Nein, bei Jesaja heißt es: Wer im Finstern wandelt… der hoffe auf den Namen des HERRN!
Keine leichten Tröstungen, kein „da musst du halt durch!“ – sondern: Gott ist da, sein Name bürgt für Qualität: dass am Ende Licht ist. Kein positives Denken – „Alles ist für irgendetwas gut…“ Nein: eine Person, die versteht; die weiß: manches fühlt sich einfach schwer an, wo andere leicht drüber weg gehen; jeder ist doch wieder anders „gebaut“. Auf den Namen des Herrn hoffen – dieser Name ist über mir genannt worden… Diesem Jesus habe ich mich anvertraut, als ich mein „Ja“ zu ihm sagte: „Ja, ich will mit Dir mein Leben leben“. Noch wichtiger: Jesus hat es gesagt, dass er mich nicht allein lässt. Auch nicht in dunklen Tunnels oder Tälern, er geht da mit mir durch; er ist selbst dabei; er feuert mich nicht nur an zum Durchhalten. In der Jugendgruppe haben wir früher ein Lied gesungen: „Mit Jesus bleibst du auch im Tode froh und still“ – ich weiß nicht, ob das so ist; da gibt es auch andere Erfahrungen. Aber dass Jesus mich durchbringt – auf die andere Seite des Tunnels, wo das Licht ist, und die vorausgegangenen Christen, und vor allem: Gott und seine Liebe. Was für ein Empfang wird das sein!
„Made by Heaven“ – Gemacht im Himmel - der Name bürgt für Qualität; so wie es früher hieß: „Made in Germany“ – so scheint das nicht mehr zu sein - viele Betriebe verlagern die Produktion ins Ausland, das ist billiger; ich aber werde nichts „verlagern“ – ich bleibe bei meinem Herrn, denn er bleibt ja bei mir!
Autor: Pfarrerin Renate Schmidt
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Klare Ansage: der Besitzer des Weinbergs will Frucht! Dafür tut er alles, damit schöne süße Früchte wachsen: es soll guten Wein geben für fröhliche Feste; und am Rand des Weinbergs wächst ein Feigenbaum - er bekommt da viel Sonne ab; und der soll auch Früchte bringen – wenn nicht: Hau ihn ab! Klare Ansage!
Das erschreckt mich schon etwas. Ich frage mich: Ist mein Leben fruchtbar? Müsste der Weingärtner nicht auch zur mir sagen: „Hau sie ab!“?
Ich bin grade aus der aktiven beruflichen Phase in die Rente eingetreten. Im Rückblick frage ich mich schon: Was habe ich bewirkt? Was bleibt? Hätte ich nicht einiges anders machen sollen? Und jetzt: wo bringe ich jetzt Früchte – oder wedeln nur die Blätter fröhlich im Wind? Harte Fragen.
Wenn er keine Frucht bringt, so hau ihn ab! Soll der Baum sich - bitte schön! - noch mehr anstrengen, mehr Sonne tanken, tiefer die Wurzeln hinuntergraben?
Nein: der Weingärtner bittet für den Baum beim Besitzer „Herr, lass den Feigenbaum noch dies Jahr!“ Er sagt: ICH will um ihn herum graben und düngen!“ Von außen muss es kommen; wenn der Boden platt getreten ist, kommt ja kaum Wasser durch; wenn drumrum die Nährstoffe fehlen - dann ist klar: dem Baum fehlt was!
Wie ist das bei Ihnen? Wie ist Ihre Umwelt? Liebevoll, fürsorglich, beschenkend? Das wäre schön - aber oft ist doch die Umwelt eher feindlich; sie brettert über einen hinweg; sie nimmt Kräfte, und sie laugt eher aus, als dass sie nährt…
Der Weingärtner - Jesus! - bittet für den Feigenbaum! Jesus bittet für mich bei Gott, dem Weinbergbesitzer! Und ER tut etwas: den Boden lockern, Dünger geben.
Wie kann man das verstehen, solche Mühe für einen Baum, der nichts bringt?
Was lockert den „Boden“ (sozusagen) bei Menschen? Not und Leid ritzen den Boden auf; lassen einen fragen: „Warum das jetzt? Wozu soll das gut sein?“ Wie eine Hacke die Erde aufbricht – und nun kann etwas eindringen: der Boden wird durchlässig, kann wieder Regen aufnehmen. Das ist nicht immer schön – o nein, ich mag Not und Leid nicht! Düngen, das ist: Nahrung geben.
Was nährt mich? Ist es nicht die Liebe meiner Mitmenschen? Sind es nicht schöne Erlebnisse – auch? Und wenn die Liebe und die schönen Erlebnisse ausbleiben, wenn ich mich durchkämpfen muss? Dann: nährt mich die Nähe von Jesus, seine Treue: dass er dableibt; dass er weiß, was ich jetzt brauche, und was gut ist. Ich bete und bekomme Kraft und Mut.
Jesus müht sich um den Baum, er gräbt und düngt. Bin ich so wichtig für ihn? Ja, jeder!
Weiß Jesus, was er tut - wenn er um einen Baum herumgräbt - die kleinen Würzelchen liegen dicht unter der Erde, die kann man verletzen! Beim Düngen kann man zu viel des Guten tun – dann verbrennen die Wurzeln.
Ich vermute aber mal: der Weingärtner hat sein Handwerk gelernt – wenn, dann versteht er etwas von der Materie… So hat Jesus sich um Menschen gemüht, so hat er alles getan – am Kreuz, und auch jetzt - und ich brauche das!
Vom Erschrecken über dieses Gleichnis bin ich zur Dankbarkeit gekommen: Danke, Jesus, dass Du dich so um mich mühst, und ich will es zulassen, dass du gräbst und düngst – so dass ich ein fruchtbarer Feigenbaum bin, oder es werde.
Autor: Pfarrerin Renate Schmidt
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Zurzeit wird mir eine Liedzeile von Martin Luther immer wichtiger- Aus „Ein feste Burg ist unser Gott“ die 4. Strophe: „Lass fahren dahin, sie haben’s kein’ Gewinn, das Reich muss uns doch bleiben.“ Vielleicht hat Luther im Glauben gerade an so ein Wort wie der heutigen Losung der Herrnhuter Brüdergemeine aus Psalm 124,7 gedacht: Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Netze des Vogelfängers; das Netz ist zerrissen, und wir sind frei. Die Befreiung in und durch Christus ist Luther sogar wichtiger als sein leibliches Leben, sein Hab und Gut, seine Ehre und sogar wichtiger als Frau und Kinder. „Lass fahren dahin, sie haben’s kein’ Gewinn.“
Ich weiß nicht, ob ich das schon 100% genau so sagen könnte. Ich merke aber, wenn ich mein Leben in dieser Welt fest machen möchte, kommen mir wieder Stricke und Netze entgegen, die mich binden wollen. Wenn ich Angst habe, etwas von meinem Leben zu verlieren, kann ich wieder abhängig werden von den „Rettungen“ und „Heilsbringern“ der Zeit. Nicht nur bei Hitler war das so, auch in der ehemaligen DDR haben wir das so erlebt. Und heute gibt es immer noch Stricke und Netze, die mich binden wollen und können: Wenn mich z.B. Internet, Smartphone und die ganze Medienwelt abhängig machen. Oder wenn eine richtige Haltung als alternativlose Rettung gepriesen wird z.B. in der Klimafrage oder bei der Impfung gegen Covid-19.
Christen glauben und wissen: Durch alle Zeiten rettet Gott allein durch seinen Sohn Jesus Christus. Jesus Christus ist für immer der Weg, die Wahrheit und das Leben. Der Psalmbeter David hat diese Rettung schon im Heiligen Geist gesehen und sie auch in seiner Zeit erlebt. Auch damals gab es großen Antisemitismus, also Kampf gegen Israel als das Bundesvolk Gottes. Wenn nicht der Herr für uns gewesen wäre, dann hätten sie uns lebendig verschlungen, betet David eindrucksvoll. Und: Unsre Seele ist entronnen wie ein Vogel dem Netze des Vogelfängers; das Netz ist zerrissen, und wir sind frei. In Zeiten nach dem 7. Oktober 2023 bekommen solche Worte Gottes für Israel wieder einmal besondere Bedeutung.
Jesus sagt dazu auch für alle Menschen: Die Wahrheit wird euch frei machen. Und die Wahrheit ist er selbst. Das haben viele erfahren, diese Befreiung. Manche sehr drastisch.
Maria Magdalena hat Jesus unendlich geliebt, was sie z.B. bei der bzw. den hingebungsvollen Fußsalbungen von Jesus zeigt. Und sie war die Frau, die den auferstandenen Jesus als erste sehen durfte. Doch zuvor, berichtet uns die Bibel, war sie besessen von 7 bösen Geistern. Sie war eine reiche Frau, die ungehemmt ein ausschweifendes Leben führte. Es gab für Maria zwielichtigen Umgang mit vielen Feiern und Freiern. Ihr Leben war bestimmt von Schönheit, Eitelkeit und Völlerei, Stolz, Trotz und Zorn, aber auch von Schwermut. Sie litt an ihrem gottlosen Leben. Doch dann endlich wird sie von Jesus befreit. Sie stirbt einen guten Tod, sie stirbt ihrem alten weltlichen Leben ab. „Lass fahren dahin, sie haben’s kein’ Gewinn.“ Ja, es gibt bei Jesus Rettung, sogar für eine so verworfene Seele wie ihre. Ihre Seele war entronnen wie ein Vogel dem Netz des Vogelfängers. Und sie wird lebendig zu einer glühenden Nachfolgerin Jesu voller Liebe zu Jesus.
Ein schönes Beispiel für viele von damals. Lukas berichtet: Viele Menschen waren gekommen, um Jesus zu hören und von ihren Krankheiten geheilt zu werden. Menschen, die unter bösen Geistern litten, wurden von ihnen befreit. Aber auch ein wundervolles Beispiel bis heute: Menschen werden frei, ich wurde frei, durch Jesus, der der Weg zu Gott, die Wahrheit und das Leben ist. Müssen wir da noch woanders suchen?
Autor: Christian Huth
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In unserer deutschen Gesellschaft und anderen europäischen Ländern ist zurzeit viel Spannung und Spaltung, Sorge und Frust zu beobachten. Dafür gibt es sicherlich viele Gründe. Ganz oben sind vielleicht die Kriege in der Ukraine und in Israel. Oder die um sich greifende Korruption, Unaufrichtigkeit, verdrehte Werte und Verrohung, die an Jesu Wort aus dem Matthäusevangelium, Kapitel 24, Vers 12 erinnert: Die Liebe wird in vielen erkalten, weil die Ungerechtigkeit überhandnimmt. Und ja: Vielleicht geht es Ihnen wie mir, dass ich manchmal gern wie im Märchen einen „Knüppel-aus-dem-Sack“ hätte, um Strafen zu verteilen und die Dinge wieder in Ordnung zu bringen. Aber einmal ist es nicht mein Job, alles zu beurteilen und überall Gerechtigkeit herzustellen. Zum anderen könnte es sein, dass ich selbst blaue Flecke vom Knüppel abbekäme, da ich selbst ja auch nicht durch und durch liebevoll und gerecht bin – Keine schöne Aussicht! Und drittens: Der „Knüppel-aus-dem-Sack“ oder der Gedanke daran macht mich weder frei noch froh! Ich habe vielleicht wichtige und sogar biblisch-fromme Gedanken, aber fröhlich werde ich nicht dabei. Und so sehe ich bei mir und manch anderen Christen aus dem frommen Bereich manchmal wenig Freude. Und dann eben auch wenig Kraft aus dem Glauben.
David betet kräftig, wie wir es in der heutigen Tageslosung der Herrnhuter Brüdergemeine hören: Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster. Die Bibel bezeugt uns, wie auch der Hirtenjunge und spätere König David viele Probleme hatte, manche selbst verschuldet, andere wieder nicht. Aber seine Kraftquelle ist in erster Linie nicht ein gelöstes Problem oder ein Sieg über Feinde, auch nicht Macht, Reichtum und Einfluss, sondern die Freude an seinem Gott. Dieser Gott war schon immer für ihn da als guter Hirte. Und Gott die Ehre zu geben und für alles zu danken, das sieht David als seinen wichtigsten Job an. Daraus bezieht er Kraft und Freude. So wie es später auch Nehemia herzhaft zu seinen israelitischen Landsleuten sagt: Die Freude an unserem Gott ist unsere Stärke. Denn Gott war und ist immer gerecht und hat auch die Feinde seines Volkes zurechtgewiesen, wie David bekennt in Psalm 9,3 Ich freue mich und bin fröhlich in dir und lobe deinen Namen, du Allerhöchster. 5 Denn du führst mein Recht und meine Sache, du sitzest auf dem Thron, ein rechter Richter.
Ja, die Freude ist eine wahre Kraftquelle. Und deshalb ist sie auch für uns wichtig. Gott möchte, dass wir nicht nur ein bisschen, sondern eine ganze Menge Freude an ihm, an seinen Kindern in all seinen Gemeinden und beim Hören und Lesen seines Wortes haben. Denn echte Freude können wir nicht machen, übrigens genauso wenig, wie echten Frieden und Gerechtigkeit. Sie sind Geschenke Gottes im Heiligen Geist. Römerbrief, Kapitel 14, Vers 17: Denn das Reich Gottes ist nicht Essen und Trinken, sondern Gerechtigkeit und Friede und Freude in dem Heiligen Geist. So sagt es der Apostel Paulus. Freude ist also ein Merkmal des Reiches Gottes. Da, wo die Verbindung zu Gott besteht, wo er geliebt und angenommen ist, wo sein Wille ernst genommen wird, da wird die Freude nicht weit sein. Paulus hat wie David auch so manche Träne vergossen. Aber er hatte eine lebendige Beziehung zu Gott. Gott war für ihn der himmlische Vater, der befreit und lebendig macht. Der in Jesus ganz nah an uns heran kommt und rettet. Und mit dieser wunderbaren Heilsgewissheit bleibt Paulus sogar im Angesicht des Todes fröhlich. Freuet euch jederzeit, liebe Geschwister, weil ihr zum Herrn gehört! Denn der Herr ist nahe.
Autor: Christian Huth
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Was ist das Schlimmste am Leben? Was steht am Ende jeden Lebens, dass es auf dieser Erde gibt? Dass es zu Ende geht.
Der Gedanke daran ist vielen unangenehm, aber irgendwann wird mein Leben hier enden, dann werde ich gehen müssen.
Einerseits ist der Tod gerecht. Er kommt zu jedem. Niemand weiß, wann er sterben wird, wann er krank werden oder durch ein plötzliches Ereignis aus dem Leben gerissen werden wird. Der Tod ist der absolute Gleichmacher. Vor dem Tod sind alle gleich, weil alle sterben müssen.
Ich kann zwar durch Maßnahmen den Tod hinausschieben. Ich kann auf meine Gesundheit achten und Gefahren aus dem Weg gehen. Aber letztendlich weiß niemand, was im nächsten Augenblick geschieht. Kein Mensch weiß, ob er in der nächsten Woche noch leben wird.
Und der Tod gilt für die ganze Schöpfung. Jedes Lebewesen wird sterben. Der Tod ist so sehr Realität unserer Welt, dass wir uns eine Welt ohne Tod kaum vorstellen können. Wie soll das gehen? Wenn wir sagen wollen, dass etwas absolut sicher ist, sprechen wir von „todsicher“. Das meint eine Sache, die unverrückbar ist
Das kann mich sehr ängstigen. Wie soll ich als Christ mit der Tatsache des Todes umgehen, der die ganze Welt beherrscht?
Im ganzen Kapitel 8 des Römerbriefs geht es darum, dass Gott uns Menschen durch Jesus rettet. Gott rettet jeden, der sich Jesus anvertraut, er wohnt durch seinen Geist in ihm und nichts kann ihn von Jesus trennen. Ein Mensch, der Jesus gehört, ist gerettet, das ist kein Ereignis in der Zukunft.
In Römer 8,21 spricht Paulus nun davon, dass Gottes neue Welt nicht nur für die Menschen ist: „Denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes.“
Was für eine fantastische Zusage! Die ganze Schöpfung wartet darauf, dass diese Sklaverei endlich vorbei ist, dieses Survival of the fittest, das Fressen und Gefressen werden, das endlose Werden und Vergehen
Der Tod ist nicht ein notwendiger Bestandteil von Gottes Welt. Die Welt ist kein nie endender Zyklus aus Geboren werden und Sterben. Der Tod ist eine Strafe für meine und Ihre Sünde, weil wir von Gott abgewichen sind.
Aber der Tod wird nicht das letzte Wort haben. Und nicht nur wir Menschen werden von Gottes Erlösung profitieren. Die ganze Schöpfung wird frei sein, wird die gleiche Freiheit erleben wie die Kinder Gottes.
Gott überlässt seine gute Schöpfung, das Werk seiner Hände, nicht den Kräften der Zerstörung. Am Ende wird die Schöpfung wieder so sein, wie Gott sie sich gedacht hat – ohne Vernichtung, ohne Tod.
Wenn ich mir die Welt anschaue, kann ich mir das kaum vorstellen. In der Natur gibt es keine Moral, nur das Streben, das eigene Überleben und das Überleben der eigenen Art zu sichern. In unserer Welt sorgt der Tod für ein Gleichgewicht. Kein Tier kann ein anderes Tier ausrotten, immer gleicht sich alles an. Alles vergeht und wird wieder verwertet. Die Lebewesen verwesen und werden zu Nahrung für andere Lebewesen.
Wenn ich in die Bibel schaue, hat der Tod nicht das letzte Wort. Jesus ist wirklich und real vom Tod auferstanden. Er ist die Garantie, dass ich auch auferstehen werde. Alle Lebewesen warten darauf. Sie warten auf Gottes neue Welt, in der endlich der Tod Vergangenheit sein wird, in der aus einer Welt des Todes eine Welt des ewigen Lebens wird. Das wird geschehen, wenn Jesus wiederkommen wird, dann wird die ganze Schöpfung eine fantastisch schöne Welt ohne Tod und Leid sein.
Was für eine herrliche Zukunft.
Autor: Wilhelm Schneider
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Wir schreiben das Jahr 587 vor Christus. Den Menschen im Südreich Juda geht es schlecht. Das Volk Gottes hat sich von Gott abgewandt. In dem Bund mit Gott war genau aufgelistet, was dann passieren würde.
Kaum einer hat es geglaubt, aber jetzt ist es so weit. Die Feinde triumphieren. Jerusalem wird bereits seit Monaten belagert. Eigentlich ist die Lage vollkommen aussichtslos. Aber wie Ertrinkende klammern sich die Führer Judas an die Hoffnung, dass schließlich doch Hilfe kommen wird.
Der Prophet Jeremia hatte mehrfach in Gottes Auftrag angekündigt, dass sie aufgeben sollen. Gott hat diese Stadt dahingegeben wegen ihrer Bosheit. Nur die Kapitulation gegenüber Nebukadnezar kann sie retten.
Das gefiel längst nicht allen. So etwas ist doch Verrat! Und so ist Jeremia im Wachthof gefangen. Da erhält er eine neue Botschaft.
Was soll er sagen? Nebukadnezar wird siegen? Jerusalem wird erobert werden? Das Land wird besetzt werden? All das hat er immer wieder verkündigt.
Aber hier verkündet Jeremia eine komplett andere Botschaft: Und das soll mein Ruhm und meine Wonne, mein Preis und meine Ehre sein unter allen Völkern auf Erden, wenn sie all das Gute hören, das ich ihnen tue.
Moment mal, eine Friedensbotschaft? Eine Heilsbotschaft? Um wen geht es hier?
Aber dieses Volk ist doch am Ende. Der Feind hat Jerusalem komplett eingeschlossen. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis die Babylonier in die Stadt einbrechen. Das stimmt, das wird passieren. Mehrere Propheten haben auch von dem Sieg der Babylonier gesprochen. Aber das ist nicht das Ende. Gott hat versprochen, sein Volk in seine Ruhe zu bringen, er wird es auch tun, unabhängig von ihnen selbst.
Auch wenn das ganze Land besetzt wird, auch wenn die Juden deportiert werden, ist das nicht das Ende. Gott bringt sie zurück.
Das ist Gottes Ruhm unter allen Völkern der Erde, dass er seinem Volk Gutes tut. Später lesen wir sogar, die anderen werden darüber staunen und entsetzt sein, wie Gott den Juden Gutes tut.
Und so erleben wir, dass Gott die Juden nie aufgegeben hat. Jetzt haben sie auch ihr Land wieder und behaupten sich in einer fast komplett feindlichen Umgebung. Gott will das Heil seines Volkes.
Nun kann ich sagen: Schön, und was heißt das für mich? Gott wird die Juden nie aufgeben, das halten, was er versprochen hat, und was habe ich davon? Dann vergesse ich aber, dass Gott mir durch Jesus Christus viel nähergekommen ist. Wenn ich Jesus nachfolge, hat er sogar versprochen, durch den Heiligen Geist in mir zu wohnen. Und er hat mir zugesagt, dass mich nichts von ihm trennen kann.
Für mich gilt genauso: Gott wird mich in sein Reich bringen. Er wird mich festhalten und mich notfalls auch vor mir selbst bewahren.
Diese Zuversicht wünsche ich auch Ihnen.
Autor: Wilhelm Schneider
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„Das Pubertier“ - der deutsche Buchautor Jan Weiler beschreibt in seinem Buch das Heranwachsen seiner Tochter zur Erwachsenen. Dabei setzt er sich mit allen möglichen Problemen auseinander, die im normalen Alltag eines Teenagers anfallen.
„Sie waren süß. Sie waren niedlich. Jeden Milchzahn hat man als Meilenstein gefeiert. Doch irgendwann mutieren die Kinder in rasender Geschwindigkeit von fröhlichen, neugierigen und nett anzuschauenden Mädchen und Jungen zu muffeligen, maulfaulen und hysterischen Pubertieren. Stimmen klingen wie verstimmte Dudelsäcke, aber die Kommunikation scheint ohnehin phasenweise unmöglich, denn das Hirn ist wegen Umbaus vorübergehend geschlossen.“ Soweit ein Zitat aus seinem Buch.
Diese schwierige Phase ist auch geprägt von Zeiten der Emanzipation und Rebellion. Die Jugendlichen wollen nichts mehr wissen von den Eltern, sie wollen unabhängig sein, alles selber machen, alles selber entscheiden. Die Kinder zweifeln und verzweifeln an uns Eltern. Papa oder Mama haben mir gar nichts mehr zu sagen… .
Ähnlich war es beim Volk Israel in der Wüste: Rebellion – beständiges Murren und Misstrauen gegenüber Gott. Dabei haben sie doch Gottes Güte, seine Macht und Stärke selber erlebt. Er hatte doch unglaubliche Wunder getan und sie aus der Knechtschaft in Ägypten befreit. Und zuletzt hat er sie 40 Jahre in der Wüste versorgt. Nun stehen sie erneut vor den Toren des verheißenen Landes. Im 5. Buch Mose, Kap. 1, Vers 31 spricht Mose zum Volk Israel: «Du hast gesehen, wie dich der HERR, dein Gott, getragen hat, wie ein Mann seinen Sohn trägt, auf dem ganzen Wege, den ihr gewandert seid.» Das war die Schlussfolgerung von Mose über die ganzen 40 Jahre Wüstenwanderung seit dem Auszug aus Ägypten. So ist Gott. Er hat sich nicht verändert. – Wenn ich damit jetzt mein eigenes Leben vergleiche, war Gott nicht nur dabei, sondern er hat mich die ganze Zeit über getragen. – Und wie es in der Geschichte von den ‘Spuren im Sand’ war, hat er nicht nur mich getragen, sondern mich auch zusammen mit meiner Last getragen. – Und das nicht nur um des Tragens willen. Er hat einen klaren Plan mit mir – ein Ziel, ein sehr gutes Ziel mit allen, die an ihn glauben! An dieses Ziel will und wird er uns bringen.
Auch wenn wir Gott oft nicht verstehen und wenn wir schwere Zeiten, unverständliche Lebensführungen erleben. Gott weiß, wo es lang geht, und er will uns - auch durch Widrigkeiten und Umwege - ans Ziel bringen. So war es auch bei Israel: Innerhalb von zwei Jahren hätten sie das Land einnehmen können, doch sie waren nicht bereit. Sie vertrauten Gott nicht mehr, mit dem sie so viel Gutes erlebt haben. Ja, sie waren sogar gegen ihn. ‘So’ konnten sie das Land nicht einnehmen. Ihre ‘Phase’ dauerte noch 38 Jahre Wüste, bis sie erneut bereit waren.
Auch wenn die jugendlichen ‘Pubertiere’ wieder mal die Schnauze voll haben, von ihren Eltern. – Und die Eltern sich über ihre undankbaren Kinder ärgern… . Denken wir an unseren eigenen Lebensweg – an unsere Rebellion… - und wie Gott uns bis hierher getragen hat. Nehmen wir uns Gott zum Vorbild. Gott verzweifelt nicht, er hält uns aus, er hält durch und trägt uns… . Er bringt seine Kinder, die an ihn glauben, ans Ziel.
Erst im Nachhinein sehen wir, wo uns Gott durchgetragen hat – wo wir ihn nicht verstanden haben, wo wir verzweifelt waren. Wo wir uns emanzipiert haben, wo wir zutiefst rebellisch gegen ihn waren. …Wir wollen uns ihm hingeben, wir wollen ihm danken, dass er uns – trotz allem – in seiner Liebe treu durchträgt.
Autor: Pastor Markus Springer
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Es war in einer warmen Sommernacht. Wir schliefen draußen. Um uns her ein wunderschöner, klarer Sternenhimmel inmitten der beeindruckenden Bergwelt der Alpen. Plötzlich – um Mitternacht, hörte ich meinen Freund neben mir komische Geräusche machen. Uuuh… Aaah… Wow… Hammer… Uuah! Ich dachte… was ist mit dem los? … ich fragte ihn… . Er sagte: ‘Wenn ich die Augen aufmache und nach oben schaue, sehe ich immer wieder Massen von Sternschnuppen verglühen… ich bin begeistert… es ist schöner als ein Feuerwerk.’ Meinem Freund blieb der Mund offenstehen und er staunte nur. Dabei machte er die entsprechenden Geräusche. Später erfuhren wir, dass es in diesem August häufige Meteoritenschauer gab.
Ich sah das Phänomen nicht. Ich konnte nicht so klar in den Himmel sehen, wie mein Freund… denn ich hatte meine Brille für den Schlaf abgelegt.
Die Hirten bei Bethlehem durften auch einen Blick in den Himmel werfen – aber direkt dorthin, wo Gott wohnt. Zuvor sagte ihnen der Engel, dass der Messias, der Retter geboren wurde. Dann öffnete sich der Himmel über ihnen und die Hirten sahen staunend, mit offen Mund, was im Himmel los war. Im Lukasevangelium, Kapitel 2, Vers 14 wird Gott von den himmlischen Heerscharen begeistert gelobt: «Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.»
Begeisterung, Lob und Ehre, Jubel, unaussprechliche Freude im Himmel, für das, was jetzt beginnt, wie Gott an seinen Menschen handelt: Er kommt selbst, um die vom Menschen zerstörte Beziehung zu ihm wiederherzustellen. Der Retter, Christus der Herr, ist auf dieser Erde geboren. Der Himmel antwortet mit dem Lob der himmlischen Heerscharen in unserem Bibeltext. …Gott macht was. Gott beginnt jetzt sichtbar zu handeln. Der unerlöste Mensch… der sich nach Erlösung und Frieden mit Gott sehnt, kann auf ihn hoffen.
Haben sie sich auch gefragt: Wer sind die Menschen seines Wohlgefallens? Im Grunde findet niemand von uns Gottes Wohlgefallen, denn alle Menschen sind Sünder. ‘Da ist keiner, der Gutes tut, auch nicht einer.’ So bringt es später der Apostel Paulus auf den Punkt. Aber es gibt etwas, das Gott an uns gefällt.
Gott lädt von Herzen alle Menschen zu sich ein… aber nicht alle Menschen wollen zu ihm kommen. Sie sagen entweder: ich bin zu jung, oder: Ich bin gerade zu verliebt, oder: zu beschäftigt – und am Ende: zu alt, um ihm zu danken, ihn zu ehren. Sind wir zu stolz, um zu ihm zu kommen? Um ihm zu danken für das Gute, das er uns täglich gibt und erleben lässt, so wie das Feuerwerk der Sternschnuppen am beeindruckenden Nachthimmel? Wer ein dankbares Herz hat und ihn in Ehrfurcht und Demut begegnet – wer sich nicht zu schade ist, seinem Schöpfer zu danken, der ist ihm wohlgefällig! Die himmlischen Heerscharen machen es uns vor – und bei den Hirten bleibt es nicht beim Staunen.
Ich wünsche Ihnen auch diesen ungetrübten Blick in den Himmel. Die Hirten wurden davon so motiviert, dass sie Jesus, den Retter suchten. – Sie legen jetzt nicht ihre Hände in den Schoss und sagen: ‘schön wars…’ nein sie beginnen aktiv nach diesem verheißenen Retter, nach dem ‘Herrn des Himmels und der Erde’ zu suchen – und sie fanden ihn auch. Das sollten wir für uns – und für andere auch tun.
Autor: Pastor Markus Springer
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Es heißt, Geschichte wird seit jeher von den Mächtigen dieser Welt geschrieben. In der Antike waren es die Könige, Kaiser und Pharaonen, im Lauf der Geschichte waren es dann die Feldherren und Diktatoren, heute sind es die Kanzler, Präsidenten und Premierminister. Von diesen Menschen wird die Geschichte geschrieben. Und seit jeher sind die Geschichtsbücher geprägt von den Machttaten dieser Herrscher. Sie stellen sich uns dar als die, die den Lauf der Welt bestimmen. Die Weltgeschichte erscheint uns als eine Geschichte, die von mächtigen Männern geschrieben wird.
Aber nicht die Geschichten, die wir in der Bibel finden. In der Bibel werden ganz andere Geschichten erzählt. Geschichten von ganz normalen, schwachen Menschen, die oft auch noch Fehler machten. Aber wir lesen davon, wie Gott mit diesen Menschen Geschichte schreibt. Gottes Geschichte ist eine ganz andere als die, die wir von überall sonst her kennen.
Die heutige Losung der Herrnhuter Brüdergemeine steht im Alten Testament, 1. Buch Samuel, Kapitel 2, Vers 4. Da steht: „Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke.“ Also: die Macht der Mächtigen ist gebrochen, und den Machtlosen wird Kraft verliehen.
Wer spricht solche Worte? Es ist ein Mensch, dessen Stimme normalerweise nie zu hören gewesen wäre, denn dieser Mensch war nicht nur machtlos, sondern damals so gut wie unsichtbar. Es ist eine Frau, die hier spricht. Hanna. Eine Frau aus dem Volk, die nach langen Jahren voller Gebet und Flehen einen Sohn bekommen hat. Also eine Frau, die ein tiefes, meist verborgenes, aber leider auch sehr häufiges Leid erlebt hat. Diese Frau in all ihrer Schwachheit ist das genaue Gegenteil eines mächtigen Herrschers.
Gott hat in seiner Gnade der Geschichte Hannas eine wundersame Wendung gegeben und ihr diesen Sohn geschenkt. Und so stand diese unscheinbare Frau aus dem Volk am Beginn einer großen Geschichte, die die Weltgeschichte geprägt hat. Denn dieser Sohn von ihr, Samuel, wurde Priester und Prophet und gab dem Volk Israel in Gottes Auftrag seine Könige: zuerst Saul, und später salbte er dann noch diesen Hirtenjungen, der so schön Harfe spielen konnte, zum König von Israel: das war kein geringerer als David. Nicht die Söhne der Mächtigen wurden von Gott zum König erwählt, sondern Menschen aus dem Volk. Menschen, die eigentlich als schwach gegolten hätten. Das sind die Menschen, mit denen Gott Geschichte schreibt.
All das hat Hanna geahnt, als sie ihr Loblied für Gott anstimmt. Sie, die einfache Frau, die weder schreiben noch ein Schwert führen noch auf irgendeine andere Weise Macht ausüben konnte – sie wusste genau, wer auf der Erde die wahre Macht besitzt. Die Stärke der Mächtigen ist gebrochen. Unscheinbare, unsichtbare Menschen sind bei Gott die wirklich Wichtigen. Hanna wusste das. Sie ließ ihre Stimme hören, ihre Stimme wurde zu Gottes Wort, und so hören wir, Jahrtausende später, auch heute noch Hannas Stimme. „Der Bogen der Starken ist zerbrochen, und die Schwachen sind umgürtet mit Stärke.“ Das sind die Menschen, mit denen Gott seine Geschichte schreibt. Das sind die Namen, die einst in Gottes Geschichtsbuch stehen werden.
Autor: Jutta Schierholz
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