Am Anfang ein kleines Rätsel:
„Ich bin unsichtbar, doch ich kann dich tragen.
Ich bin leicht wie ein Hauch, doch stärker als Angst.
Ich bin keine Garantie, doch eine Gewissheit.
Wer bin ich?“
Darum geht es im heutigen Lehrtext der Herrnhuter Losungen:
„Und unsere Hoffnung steht fest für euch, weil wir wissen: wie ihr an den Leiden teilhabt, so werdet ihr auch am Trost teilhaben.“ – 2. Korinther 1,7
Drei Gedanken zur Hoffnung:
1. Hoffnung – wagen und bewahren
Paulus schreibt diese Worte nicht aus einer gemütlichen Lage. Er kennt Ablehnung, Schmerz und Unsicherheit – und lebt seine Hoffnung mitten im Leid. Dennoch bekennt er sich zur göttlichen Hoffnung, die fest steht: unerschütterlich und tief verwurzelt in Gottes Treue und Trost.
Sören Kierkegaard meint: „Hoffen heißt: die Möglichkeit des Guten erwarten.“
In einer Welt voller Krisen, Krankheit und Konflikte wirkt das fast kühn. Darf ich hoffen, obwohl so viel Leid da ist? Kann ich hoffen, obwohl ich nicht weiß, wie es weitergeht?
Ja – hundertprozentig – Ja. Ich darf göttliche Hoffnung wagen und sie mir bewahren. Denn sie ist ein geistlicher Akt des Vertrauens. Damals – wie heute.
2. Hoffnung – spüren und stärken
Paulus verbindet Hoffnung mit spürbarem Trost. Wer an den Leiden Christi teilhat, wird auch an Christi Trost teilhaben. Das ist eine tiefe geistliche Wahrheit.
Das griechische Wort für „Trost“ bedeutet auch „Ermutigung“. In unserer Sprache stammt „Trost“ aus derselben Wurzel wie „Treue“ – beides verweist auf innere Festigkeit.
Gott sagt uns in seinem Wort immer wieder zu: Ich bin bei euch. Er begleitet uns – durch Jesus Christus, der für uns gestorben und auferstanden ist, und durch seinen Heiligen Geist, der uns stärkt und tröstet.
3. Hoffnung – empfangen und wählen
Hoffnung ist nicht immer ein spontanes Gefühl. Manchmal ist sie eine Entscheidung:
Ich vertraue – obwohl ich nichts sehe.
Ich glaube – obwohl ich zweifle.
Ich hoffe – weil Gott Hoffnung schenkt.
Heute ist ein Tag, um diese Entscheidung neu zu treffen. Ich hoffe – nicht, weil alles gut ist, sondern weil Gott gut ist und mein Leben im Blick hat.
Denn Menschen, die hoffen, entwickeln eine unverkennbare Haltung: Sie erwarten Gutes zu empfangen. Sie rechnen damit, dass dieses Jahr besser wird als das letzte. Sie glauben, dass zur richtigen Zeit die richtigen Begegnungen geschehen. Sie beten: „Herr, führe mich dorthin, wo du mich brauchst.“
Hoffnung ist eine geistliche Haltung. Beginnen Sie, Großes von Gott zu erwarten – in Ihrem Zuhause, am Arbeitsplatz und in Ihren Beziehungen. Hoffen Sie mit Gottes Gunst.
Dafür möchte ich jetzt beten:
Guter Gott, du bist das Fundament meiner Hoffnung, auch wenn mein Herz manchmal schwer ist. Du siehst meine Sehnsucht, meine Fragen, meine Zweifel – und dennoch sprichst du: „Ich bin bei dir.“
Heute will ich mich entscheiden zu hoffen. Schenke mir eine Haltung, die mit Gutem rechnet. Lass mich erwarten, dass du Türen öffnest, Menschen führst und mein Leben mit deiner Gunst begleitest.
Mach mein Herz fest in dir – und meine Hoffnung lebendig. Amen.
► Infos zum 2. Korintherbrief
Buchvideo: 2. Korinther
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