„Sch’ma Israel! Höre Israel!“ So beginnt das Glaubensbekenntnis des Volkes Israel, aufgezeichnet im 5. Buch Mose, dem Deuteronomium, in Kapitel 6. Höre Israel! Und dann kommt‘s: „Der HERR ist unser Gott, der HERR ist einer. Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieb haben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft.“
Später sagt dieser Gott über Jesus: „Das ist mein lieber Sohn, den sollt ihr hören.“ (Markus 9,7)
Hören fällt uns schwer. Nicht erst heute. Aber heute erst recht. Denn wir haben viel um die Ohren. Alles ist laut, hektisch, schrill. Um uns herum und in uns. Wir bekommen pro Tag so viele Informationen wie vor 100 Jahren ein Bauer in seinem gesamten Leben. Wir werden allein täglich mit rund 7.000 Werbebotschaften bombardiert. Der Kopf ist dauerbeschäftigt.
Und da meldet sich Gott, unser Schöpfer, unser guter Vater, mit dieser Botschaft zu Wort und fleht uns geradezu an: Höre, Israel! Höre, Welt! Höre, Kirche! Höre, Jürgen! Höre! So vieles ist nicht wirklich wichtig. Hör auf das, was lebenswichtig, was überlebenswichtig ist! Hör auf das, was zum Leben hilft, zum ewigen Leben! Setz dich hin! Leg das Smartphone zur Seite! Nimm dir Zeit! Höre! Hör auf mich! Tu das immer wieder! Wenigstens einmal am Tag für ein paar Minuten. Keine Angst: Du versäumst nichts. Im Gegenteil: Wenn du dir diese Zeit nicht nimmst, versäumst du das Leben!
Alles beginnt mit dem Hören. Will ich?
Hören ist eine Entscheidung.
Und dann kommt das Glauben. Will ich glauben, was ich höre? So vieles glaube ich nicht. Wem kann man heute eigentlich überhaupt noch glauben?
Will ich Gott glauben, was er mir zusagt? Du bist mein geliebtes Kind. Du bist gewollt. Du bist geliebt. Du bist erlöst. Du passt in meine Welt. Du gehörst in den Himmel. Dafür habe ich meinen Sohn in diese Welt gesandt. Er will auf ewig wegnehmen, was zwischen uns steht. Jede noch so kleine, jede noch so große Verfehlung.
Glauben heißt: darauf vertrauen. Heißt: sich darauf verlassen. Heißt: sich diesem Gott vorbehaltlos anvertrauen.
Will ich das? Glauben ist eine Entscheidung.
Glauben heißt auch, Gott glauben, dass ich keine Angst vor ihm haben muss. Auch nicht vor dem Gericht. Alles, was ich tun muss, ist mich an Jesus hängen.
So wie es im Johannesevangelium, Kapitel 5 steht: Jesus spricht: Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht in das Gericht, sondern er ist vom Tode zum Leben hindurchgedrungen. (Johannes 5,24)
Einer meiner liebsten und lebenswichtigsten Texte wurde lange Martin Luther zugeschrieben. Heute weiß man: dieser Text wurde wohl nicht von ihm verfasst. Aber er ist ganz sicherlich in seinem Sinne. „Mein Glaube“ heißt er. Ich möchte ihn zum Schluss mit Ihnen teilen.
wegen angeborener Bosheit und Schwachheit
den Forderungen Gottes zu genügen.
Wenn ich nicht glauben darf,
dass Gott mir um Christi willen
dies täglich beweinte Zurückbleiben vergebe,
Aber das lass’ ich bleiben.
Wie Judas an den Baum mich hängen,
Ich hänge mich an den Hals oder Fuß Christi
Ob ich auch noch schlechter bin als diese,
ich halte meinen Herrn fest.
Dann spricht er zum Vater:
Dieses Anhängsel muss auch durch.
Es hat zwar nichts gehalten
und alle deine Gebote übertreten.
Vater, aber er hängt sich an mich.
Was will’s! Ich starb auch für ihn.
Das soll mein Glaube sein.
Liedvorschlag: Sola Fide (aus „Bruder Martinus, Fietz/Werth)
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