Die Goethe-Institute, mit ihren Dependancen auf der ganzen Welt, einst der ganze Stolz der deutschen Kulturrepräsentanz im Ausland, stehen vor schwierigen Zeiten. Wie in vielen Bereichen, muss auch hier massiv gespart werden. Zu den Kernaufgaben des Goethe-Instituts gehören das Angebot von Deutschkursen, die Vermittlung der deutschen Kultur und Gesellschaft und die Organisation eines Kulturaustauschs und Kulturveranstaltungen auf der ganzen Welt, aktuell mit 151 Goethe-Instituten in 98 Ländern.
Die neue Präsidentin des Goethe-Instituts wird ab 19. November Gesche Joost. Sie ist Professorin für Designforschung an der Universität der Künste Berlin und forscht am Weizenbaum Institut und am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz zum Wandel der digitalen Gesellschaft. Ihr Thema, das ist die digitale Transformation der Gesellschaft. Gesche Joost studierte Architektur, Design und Rhetorik in Braunschweig, Köln und an der Eberhard-Karls-Universität in Tübingen. Sie kennt das Goethe-Institut bereits seit 10 Jahren und war bis dato Vizepräsidentin.
Gesche Joost übernimmt die Führung bei Goethe in schwierigen Zeiten. Im November 2022 forderte der Bundestag das Auswärtige Amt und das Goethe-Institut erstmals auf, eine "kritische Bestandsaufnahme der übertragenen Aufgaben" durchzuführen. Die Folge: Rund zehn Prozent des Budgets, knapp 24 Millionen Euro wurden gestrichen. Neun Institute, in Frankreich und Italien und unter anderem auch in Washington, wurden geschlossen.
Wie sie die Reform und die Digitalisierung des Goethe-Instituts gestalten will und welche Bedeutung diese kulturpolitische Institution in sich wandelnden Zeiten für Deutschland und für die Demokratie haben kann – das besprechen wir, einen Tag vor ihrer offiziellen Amtseinführung, mit Gesche Joost.
Moderation: Nabil Atassi