Kennen Sie das: Sie hören eine Aussage und spüren sofort einen inneren Widerspruch:
Nein, so kann ich das nicht stehen lassen. Das sehe ich doch irgendwie ganz anders.
Ein Satz, ein Stichwort kann mich zum Widerspruch reizen.
Und es kann auch der Anfang einer fruchtbaren Diskussion sein. Vielleicht hat am Ende jeder etwas gelernt. Also: Mut zum Widerspruch.
Ich nenne mal ein Beispiel: Da steht in der Bibel der Satz: „Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen, und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“
Falls Sie später nachschlagen wollen: Das steht im Buch der Sprüche in Kapitel 3 die Verse 5 und 6.
Und in Vers 5 – das reizt mich zum Widerspruch: Verlass dich nicht auf deinen Verstand.
Nun liebe ich logisches Denken, Mathematik, Argumentation und Beweisführung.
Ich setze gerne meinen Verstand ein. Ich überlege, plane. Und bin glücklich, wenn ich damit eine gute Lösung finde.
Verstand hängt mit Verstehen zusammen. Da geht es um meine Denkfähigkeit. Das kann zu vernünftigem Handeln führen.
Und das soll ich lassen? Da mache ich ein dickes Fragezeichen.
Nun steht der Satz, der mich reizt, ja nicht alleine. Das Wort „verlassen“ kommt im Text zweimal vor: „Verlass dich nicht auf deinen Verstand.“ Und: „Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen.“ Das steht unmittelbar davor.
Für viele ist das ein großer Gegensatz: Der HERR - oder mein Verstand?
Die passen nicht zusammen. Oder doch?
Beim Stichwort „Verstand“ fällt mir der „gesunde Menschenverstand“ ein. Sie wissen schon: Wenn der andere auch nur ein bisschen gesunden Menschenverstand hätte, dann würde er die Sache doch genauso sehen wie ich. Und würde so denken und entscheiden, wie – na ja, wie halt jeder, der nur ein bisschen gesunden Menschenverstand hat.
Können wir uns darauf einigen, dass der sogenannte „gesunde Menschenverstand“ doch sehr stark von meinen Prägungen, von meinen Erfahrungen abhängig ist?
Und dass dieser Verstand von den ganz persönlichen Ansichten geleitet wird?
Dann wird mein Verstand mich in die eine Richtung und dein Verstand dich in eine andere Richtung führen.
Wohin führt uns eigentlich Gott, wenn wir uns auf ihn verlassen?
Im Bibelwort steht: Er wird uns auf allen Wegen recht führen.
Das verstehe ich so: Gott wird uns ans Ziel bringen. So, dass es passend ist - für ihn und für mich. Gott wird jeden ans Ziel bringen, der sich seiner Führung anvertraut.
Ich halte daran fest: Gott hat jeden von uns mit Verstand geschaffen.
Wenn Gott uns Verstand gegeben hat, muss der auch für irgendetwas gut sein.
Anders gesagt: Wenn Gott wollte, dass wir unseren Verstand nicht benutzen, hätte er uns auch keinen geben müssen.
Meine Lösung bei diesem „reizvollen“ Bibelwort: Benutze deinen Verstand. Schärfe ihn. Denke nach. Auch kritisch. Und gestalte dein Leben dann so, wie es dem Willen Gottes entspricht. Aber glaube nicht, dass es dein Verstand ist, der dich am Ende ans Ziel bringt.
Bei dem, was mir nur Gott geben kann, halte ich es für klug, dass ich mich da nicht auf meine Klugheit verlasse.
Und immer wieder entdecke ich, dass es sich auch in kleinen Alltagsdingen lohnt, mit Gott zu rechnen.
Kommen Sie gut durch den Tag. Treffen Sie kluge Entscheidungen. Und beziehen Sie Gott mit ein. Das lohnt sich.
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