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Können Sie sich vorstellen, was das Leben, was das Los dieses blinden Mannes am Wegesrand war und was es für seinen Alltag bedeutete? Ich habe immer wieder mal darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, plötzlich, oder gar von Geburt an blind zu sein, nichts zu sehen, alles nur über das Gehör wahrzunehmen. Und wenn ich ehrlich bin, dann muss ich sagen: Das erscheint mir wirklich grauenhaft. Ja, es ist heute sicher Vieles leichter, denn es gibt viele moderne Hilfsmittel und -möglichkeiten. Doch es bleibt dieses andauernde Dunkel. Alles Schöne, Farbenfrohe und Herrliche unserer Welt bleibt verborgen, jedenfalls „auf den ersten Blick“ – natürlich in Anführungszeichen, und wenn ich das überhaupt so sagen kann. Und je länger ich mir vorstelle, wie es wäre, wenn ich mich nur durch die Welt tasten oder vielleicht von einem Blindenhund führen lassen kann, desto dankbarer werde ich, dass ich einfach so sehen, lesen, Farben in aller Pracht und Vielfältigkeit wahrnehmen kann. Und wirklich: Ich frage mich, wie Gott so etwas zulassen kann und warum. Vielleicht ist es mit dem Hören- oder dem Redenkönnen genauso. Aber nicht zu sehen, erscheint mir doch besonders schlimm.
Und genau um solch einen Menschen geht es hier. Er wird uns sogar mit seinem Namen vorgestellt, nämlich Bartimäus, also Sohn des Timäus. Offenbar hat der schon Einiges von Jesus von Nazareth gehört. Er kennt wohl all die kleinen und großen Geschichten um Jesus, in denen erzählt wird, wie er Kranke geheilt hat. Vielleicht sogar die von dem Blinden in Betsaida, den Jesus auf so komische Art geheilt hatte (Markus 8). Auch einem taubstummen Menschen hatte Jesus das Gehör wiedergegeben (Markus 7). In den ersten 10 Kapiteln des Markusevangeliums werden uns etliche Berichte über solche Heilungen gegeben.
Und vielleicht kennt Bartimäus sogar noch etliche weitere sagenhafte Jesusgeschichten.
Doch das Wichtigste, das er weiß, ist, wer Jesus eigentlich ist. Nicht nur ein Handwerker, der Jesus von Nazareth, der Sohn des Zimmermanns Joseph. Bartimäus nennt Jesus den „Sohn Davids“ – „Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich über mich – erbarme dich meiner“.
„Sohn Davids“ ist eine deutliche Bezeichnung für den langersehnten Messias, den „Jeshua“, den Retter Israels. Diese grandiose Bezeichnung wiederholt Bartimäus sogar ein weiteres Mal, als die Umstehenden, möglicherweise auch die Jünger, ihn zum Schweigen bringen wollen. Kann sein, dass er realisiert, dass sein Geschrei den meisten lästig ist. Aber nach dem, was er wohl von Jesus wusste, ist es ihm gerade völlig egal – er schreit noch viel mehr… Jetzt oder nie, mag sein Motto gewesen sein.
Und Jesus? Von ihm heißt es hier: „Er blieb stehen und ließ ihn rufen“. Jesu sieht das Elend, die Sehnsucht, wenn ein Mensch so um Hilfe ruft. Es ist der Hilfeschrei eines Menschen, der absolut entschlossen ist, die Chance seines Lebens zu nutzen. „Was willst du von mir?“ – na klar doch: „dass ich wieder sehen kann“.
Ein Mensch streckt sich danach aus, sehen zu können! Und weil Jesus nie einfach nur Wunder getan hat, um Menschen gesund zu machen, ist offenbar auch dieses Wunder ein Hinweis darauf, dass es ihm um viel mehr geht. Jesus geht es darum, dass dieser Mann – und nun auch wir - einen Blick für die Ewigkeit, für das Reich Gottes bekommt! „Und Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege“. Das ist es, worum es geht, immer und immer wieder in aller Unterschiedlichkeit der Wunder. Jesus will, dass wir sehend werden für IHN selbst, für sein Reich, für seine Heimat, aus der er gekommen ist.
Jesus will, dass wir Augen für seinen Vater im Himmel bekommen. Er will uns in Verbindung bringen mit Gott. Er will, dass wir sehend werden für das, was in der unsichtbaren Welt des Reiches Gottes läuft und laufen soll. Denn er will, dass wir alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (ER selbst ist die Wahrheit!) und eben nicht verlorengehen!
Autor: Pastor Johannes Holmer
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Können Sie sich vorstellen, was das Leben, was das Los dieses blinden Mannes am Wegesrand war und was es für seinen Alltag bedeutete? Ich habe immer wieder mal darüber nachgedacht, wie es wohl wäre, plötzlich, oder gar von Geburt an blind zu sein, nichts zu sehen, alles nur über das Gehör wahrzunehmen. Und wenn ich ehrlich bin, dann muss ich sagen: Das erscheint mir wirklich grauenhaft. Ja, es ist heute sicher Vieles leichter, denn es gibt viele moderne Hilfsmittel und -möglichkeiten. Doch es bleibt dieses andauernde Dunkel. Alles Schöne, Farbenfrohe und Herrliche unserer Welt bleibt verborgen, jedenfalls „auf den ersten Blick“ – natürlich in Anführungszeichen, und wenn ich das überhaupt so sagen kann. Und je länger ich mir vorstelle, wie es wäre, wenn ich mich nur durch die Welt tasten oder vielleicht von einem Blindenhund führen lassen kann, desto dankbarer werde ich, dass ich einfach so sehen, lesen, Farben in aller Pracht und Vielfältigkeit wahrnehmen kann. Und wirklich: Ich frage mich, wie Gott so etwas zulassen kann und warum. Vielleicht ist es mit dem Hören- oder dem Redenkönnen genauso. Aber nicht zu sehen, erscheint mir doch besonders schlimm.
Und genau um solch einen Menschen geht es hier. Er wird uns sogar mit seinem Namen vorgestellt, nämlich Bartimäus, also Sohn des Timäus. Offenbar hat der schon Einiges von Jesus von Nazareth gehört. Er kennt wohl all die kleinen und großen Geschichten um Jesus, in denen erzählt wird, wie er Kranke geheilt hat. Vielleicht sogar die von dem Blinden in Betsaida, den Jesus auf so komische Art geheilt hatte (Markus 8). Auch einem taubstummen Menschen hatte Jesus das Gehör wiedergegeben (Markus 7). In den ersten 10 Kapiteln des Markusevangeliums werden uns etliche Berichte über solche Heilungen gegeben.
Und vielleicht kennt Bartimäus sogar noch etliche weitere sagenhafte Jesusgeschichten.
Doch das Wichtigste, das er weiß, ist, wer Jesus eigentlich ist. Nicht nur ein Handwerker, der Jesus von Nazareth, der Sohn des Zimmermanns Joseph. Bartimäus nennt Jesus den „Sohn Davids“ – „Jesus, du Sohn Davids, erbarme dich über mich – erbarme dich meiner“.
„Sohn Davids“ ist eine deutliche Bezeichnung für den langersehnten Messias, den „Jeshua“, den Retter Israels. Diese grandiose Bezeichnung wiederholt Bartimäus sogar ein weiteres Mal, als die Umstehenden, möglicherweise auch die Jünger, ihn zum Schweigen bringen wollen. Kann sein, dass er realisiert, dass sein Geschrei den meisten lästig ist. Aber nach dem, was er wohl von Jesus wusste, ist es ihm gerade völlig egal – er schreit noch viel mehr… Jetzt oder nie, mag sein Motto gewesen sein.
Und Jesus? Von ihm heißt es hier: „Er blieb stehen und ließ ihn rufen“. Jesu sieht das Elend, die Sehnsucht, wenn ein Mensch so um Hilfe ruft. Es ist der Hilfeschrei eines Menschen, der absolut entschlossen ist, die Chance seines Lebens zu nutzen. „Was willst du von mir?“ – na klar doch: „dass ich wieder sehen kann“.
Ein Mensch streckt sich danach aus, sehen zu können! Und weil Jesus nie einfach nur Wunder getan hat, um Menschen gesund zu machen, ist offenbar auch dieses Wunder ein Hinweis darauf, dass es ihm um viel mehr geht. Jesus geht es darum, dass dieser Mann – und nun auch wir - einen Blick für die Ewigkeit, für das Reich Gottes bekommt! „Und Jesus sprach zu ihm: Geh hin, dein Glaube hat dir geholfen. Und sogleich wurde er sehend und folgte ihm nach auf dem Wege“. Das ist es, worum es geht, immer und immer wieder in aller Unterschiedlichkeit der Wunder. Jesus will, dass wir sehend werden für IHN selbst, für sein Reich, für seine Heimat, aus der er gekommen ist.
Jesus will, dass wir Augen für seinen Vater im Himmel bekommen. Er will uns in Verbindung bringen mit Gott. Er will, dass wir sehend werden für das, was in der unsichtbaren Welt des Reiches Gottes läuft und laufen soll. Denn er will, dass wir alle zur Erkenntnis der Wahrheit kommen (ER selbst ist die Wahrheit!) und eben nicht verlorengehen!
Autor: Pastor Johannes Holmer
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